2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Wo Sascha Mölders auch hinkam, meist waren zwei Buchbacher schon da. Den Löwen fehlte es klar an der Durchschlagskraft. F: Buchholz
Wo Sascha Mölders auch hinkam, meist waren zwei Buchbacher schon da. Den Löwen fehlte es klar an der Durchschlagskraft. F: Buchholz

Buchbach feiert: Uninspirierte Löwen knocken sich selbst aus

3. Spieltag - Mittwoch: Sechzig bleibt beim Dorfklub vieles schuldig und kassiert 0:1-Niederlage durch ein frühes Eigentor

Am dritten Spieltag hat`s die Münchner Löwen erwischt. Der TSV 1860 muss sich die erste Pleite in der Regionalliga Bayern aber selbst zuschreiben. Kaum Ideen in der Offensive und vor allem im ersten Durchgang hinten anfällig - so konnten die Sechziger die Bobenstetter-Elf, die letzte Woche in Schalding noch völlig blass geblieben war, nicht in die Schranken weisen. Die Hausherren legten bei Dauerregen die bekannten Tugenden wie Kampfkraft und Einsatzbereitschaft an den Tag, was letztlich dank eines Eigentores der Löwen zu einem 1:0-Sieg reichen sollte.

TSV Buchbach - TSV 1860 München 1:0 (1:0)
"Für uns ist das optimal heute gelaufen, ein Highlight einfach. Wir haben überraschend viele Chancen bekommen, hinten haben wir nicht viel zugelassen. Es hat einfach alles gepasst"
, schwärmte Buchbachs Coach Anton Bobenstetter, seines Zeichens bekennender Löwen-Fan. Trotz der heftigen Niederschläge war der Platz in der SMR-Arena in einem guten Zustand. Und wie zu erwarten übernahmen gleich die Löwen das Kommando, Buchbach verlegte sich aufs Kontern. In der zehnten Minute kamen die Hausherren über die rechte Seite, Patrick Drofa legte in den Lauf von Markus Grübl und der zirkelte eine Flanke ins Zentrum. Jan Mauersberger kam nicht ganz ran an die Kugel und irritierte damit seinen Captain Felix Weber dermaßen, dass der die Kugel ins eigene Netz lenkte – 1:0 für Buchbach (10.). Sechzig hatte am Rückstand zu knabbern. In der 20. Minute setzte Buchbachs Maxi Bauer nach einer Flanke von rechts einen Kopfball nur haarscharf am langen Pfosten vorbei. Es war ähnlich wie gegen Burghausen, die Bierofka-Elf tat sich schwer, den tief stehenden Gegner auszuhebeln. Und hinten hatten die Münchner immer wieder auf der rechten Abwehrseite Probleme; ein ums andere Mal segelten gefährliche Buchbacher Flanken ins Zentrum. Sehr wackliger Löwen-Auftritt in der ersten halben Stunde! Die Hausherren wurden immer mutiger und ließen hinten kaum etwas zu. Hausherren-Kapitän Aleks Petrovic probierte es in der 40. Minute mit einem Aufsetzer aus 18 Metern, aber Hiller packte sicher zu. Und der Löwen-Keeper musste sich in der 42. Minute richtig strecken, als Christian Brucia im Anschluss an einen Freistoß einen richtigen Kracher aus 20 Metern abfeuerte. Kurz um: Die Bierofka-Elf hätte sich über einen höheren Rückstand zur Pause nicht beschweren dürfen.


Auch im zweiten Abschnitt bot sich dann zunächst das gewohnte Bild, Sechzig versuchte es wenig inspiriert immer wieder mit langen Bällen aus dem Halbfeld. Ein Flachschuss von Nico Andermatt aus rund 20 Metern rauschte knapp am linken Pfosten vorbei (52.). Buchbach zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und überließ den Gästen das Spiel. Benjamin Kindsvater und Lino Tempelmann sollten für neuen Schwung sorgen, aber so richtig zwigend wurde das Spiel der „Blauen“ auch weiterhin nicht. Im Dauerregen war nun Buchbach in seinem Element, die Bobenstetter-Schützlinge warfen sich beherzt in jeden Ball. In der 78.Minute verschätzte sich Aleks Petrovic nach einem langen Ball, Sascha Mölders kam rechts im Strafraum ans Leder. Der Routinier brachte aber nicht genug Dampf und Präzision hinter seinen Abschluss, Buchbachs Keeper Daniel Maus konnte sicher zupacken. Die Sechzger rannten nun an, aber es fehlten die zündenden Ideen, um die Hausherren-Defensive auszuhebeln. Auch vier Minuten Nachspielzeit änderten daran nichts mehr. Apropos Nachspielzeit: Der eine Minute zuvor eingewechselte Maxi Hain senste auf Höhe der Mittellinie völlig übermotiviert Jan Mauersberger von hinten übel um. Glatt Rot (90.+4) – bemerkenswerter Kurzeinsatz. Nach der Partie war Löwendompteur Daniel Bierofka sichtlich angefressen, aber nicht primär wegen der Vorstellung seiner Schützlinge: "Wir haben heute unsere Leistung nicht auf den Platz gebracht, der Sieg für Buchbach geht in Ordnung. Aber was hier nach Schlusspfiff für Beleidigungen von Buchbacher Seite gegen meine Mannschaft gekommen sind, das geht überhaupt nicht. Den Sieg feiern ist ja in Ordnung, aber dann meine Mannschaft unter der Gürtellinie zu beleidigen, das akzeptiere ich nicht", beschwerte sich Bierofka, rauschte stinksauer ab und ließ Bobenstetter auf der Pressekonferenz im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen.
Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach) - Zuschauer: 2.700
(ausverkauft)
Tor: 1:0 Felix Weber (9. Eigentor)

Platzverweis: Rot gegen Maximilian Hain (94./TSV Buchbach/grobes Foulspiel)

Aufrufe: 026.7.2017, 21:22 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor