"Wollen daheim einiges reißen" - Derbytime in Brunnthal

Fünf "Hundertprozentige" nicht verwertet, ein Sonntagsschuss von Ayings Spielertrainer Markus Holdinger - die Geschichte des Hinspiels bei den Sportfreunden ist schnell erzählt. Von einem "etwas enttäuschenden" Resultat sprach Betzler damals. Seine Jungs wollen etwas wiedergutmachen. Nicht nur, weil es sich um ein richtiges Derby handelt - gut 10 Kilometer trennen die jeweiligen Vereinsheime - sondern auch, "um die Distanz auf die Verfolger zu wahren. Wir wollen die drei Punkte zu Hause behalten und einiges reißen."

Der TSV grüßt nach 16 gespielten Begegnungen ungeschlagen vom Platz an der Sonne. Vor allem an der heimischen Jahnstraße liest sich die bisherige Bilanz des Spitzenreiters überragend. Acht Spiele, sieben Siege, ein Remis, dazu ein Torverhältnis von 32:6 Toren. Die einzige Punkteteilung auf dem Brunnthaler Rasen, ein 1:1 gegen Real Kreuth, steht für Betzler als "Wendepunkt in dieser Saison. Damals agierten wir im ersten Durchgang eher abwartend, spielten im Mittelfeldpressing und kassierten das Gegentor. Nach der Halbzeit haben wir dann höher verteidigt und auf Angriffspressing umgestellt. Das hat super funktioniert und seitdem spielen wir so."

Auch am Sonntag wird er seiner Elf mit auf den Weg geben, den Gegner, mit fünf Punkten aus acht Auswärtspartien alles andere als eine Macht auf fremden Plätzen, früh unter Druck zu setzen und ihn somit gar nicht zum Spielaufbau kommen zu lassen. Das kostet zwar viel Kraft und "die Jungs müssen dabei viel laufen, aber sie haben die Kondition." 17 von 20 Spielern dokumentierte Betzler in den dieswöchigen Trainingseinheiten, von denen der Coach "sehr angetan" war. "Eine super Trainingswoche, bei der die Jungs trotz teils komplexer und mental anstrengender Übungen super mitgezogen haben."

Betzler erwartet ein ähnliches Spiel wie am vergangenen Sonntag beim Abstiegskandidaten SG Hausham, als man knapp mit 2:1 gewinnen konnte: "Defensiv stehend mit 4-5 Verteidigern und auf den Lucky Punch abwartend." Was in Hausham noch nicht so gut funktionierte, soll im zweiten Pflichtspiel des Jahres deutlich besser werden: "Wir müssen uns besser vororientieren und früh genug antizipieren. Auch unser Flügelspiel kam zu kurz. Wir haben es zu oft durch die Mitte probiert." Andreas Reinisch und Daniel Richter wurden zu wenig ins Spiel eingebunden. Richter, im Winter vom TSV Otterfing neu zur Mannschaft gestoßen, verdiente sich aber trotzdem und nicht nur dank seines ersten Pflichtspieltreffers im ersten Spiel ein Lob seines Trainers: "Dafür, dass er eigentlich Außenverteidiger ist und dementsprechend defensiv stärker ist, hat er es super gemacht. Er bringt die nötige Schnelligkeit und Grundtechnik mit und ist somit auch offensiv eine absolut gute Alternative".

Am Wochenende ist der etatmäßiger Rechtsaußen, Florian Roth, wieder dabei und soll ebenso wie Reinisch mit "Dribblings zur Grundlinie und Rückpässen ins Strafraumzentrum" für Gefahr sorgen. Dort standen sich gegen Hausham seine beiden Topscorer Fabian Porr und Jakob Klaß "zu oft gegenseitig auf den Füßen". Von seinem Duo, gemeinsam in dieser Spielzeit an sagenhaften 49 Toren beteiligt, erwartet Betzler, "dass sie vertikal oder horizontal gestaffelter stehen, um Nahtstellen zu schaffen", betont aber auch, dass "sich die beiden, vor allem Joko (Klaß) ansonsten zur Zeit in Topform befinden."

18 Spieler stehen dem Trainer am Sonntag zur Verfügung. Mit Ausnahme von Alois Bachmann (Meniskusquetschung) und Felix Brückl, der im Urlaub weilt, sind alle Mann an Bord. Desweiteren werden Maxi Kornbichler, der sich nach einer Verletzung erst wieder im Aufbau befindet und der oft beruflich verhinderte Flo Sandner die zweite Mannschaft unterstützen. Betzler hat die Qual der Wahl: Bis auf seinen Keeper Maxi Geisbauer, Kapitän Simon Neulinger sowie Reinisch, Klaß und Porr steht noch nicht fest, wer von Beginn an ran darf. "Der Rest wird auch auf den Gegner abgestimmt".