2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Voll fokussiert: Florian Roth (l.) und der TSV Brunnthal sind weiter oben auf. F: Privat
Voll fokussiert: Florian Roth (l.) und der TSV Brunnthal sind weiter oben auf. F: Privat

Brunnthal lässt Aying im Derby keine Chance

17. Spieltag: TSV Brunnthal - SF Aying 4:1

Der TSV Brunnthal marschiert weiter unaufhaltsam Richtung Bezirksliga. Auch im Derby gegen die SF Aying lässt die Mannschaft trotz einer etwas fahrigen ersten halben Stunde nichts anbrennen und gewinnt an der heimischen Jahnstraße völlig verdient mit 4:1. Hochzufrieden ist Trainer Matthias Betzler vor allem aufgrund einer "sichtbaren Steigerung im Vergleich zum Hausham-Spiel" vergangenen Sonntag.

Im ersten Durchgang bekamen die 130 Zuschauer bei frühsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein größtenteils noch nicht die erhoffte Fußballfeinkost des TSV zu sehen. Wie erwartet stand Aying zu Beginn sehr tief und trug spielerisch eher wenig zum Spiel bei. Doch auch die Gastgeber hatten in besagtem Zeitraum Schwierigkeiten, ihr Spiel aufzuziehen, wenngleich sie durchgehend mehr vom Spiel hatten. Chancen ergaben sich trotzdem. Nach drei Minuten kam Markus Degel nach einer Ecke von Jakob Klaß zum Abschluss, mit seinem schwachen rechten Fuß verfehlte er das Tor jedoch um mehrere Etagen. Kurz darauf prüfte Andreas Reinisch Ayings Schlussmann Sebastian Bauer aus halblinker Position im Sechzehner (6.). Und auch im Duell mit Brunnthals Toptorjäger Fabian Porr hatte Bauer (noch) das bessere Ende für sich, als er dessen Chance zur Ecke klären konnte (9.). Die einzig nennenswerte Offensivaktion der Gäste ergab sich für Mario Briegel per Freistoß aus knapp 18 Metern, welcher jedoch knapp links am Brunnthaler Kasten vorbeistrich.

Das erste Tor des Tages war dann begünstigt durch einen kapitalen Fehlpass eines Ayinger Verteidigers genau in die Füße von Luis Fischer. Brunnthals Sechser schaltete schnell um und schickte Porr auf die Reise, der Bauer gekonnt ausspielte und den Ball mit links ins leere Tor schob (35.). Ein Treffer "genau zum richtigen Zeitpunkt. Aying hatte sich Hoffnungen gemacht, nachdem es so lange 0:0 stand. Großes Lob an unsere Stürmer, die den Fehler durch ihr starkes Anlaufen provoziert haben." Nicht einmal 120 Sekunden später hatte Betzler erneut Grund zum Jubeln: Andreas Reinisch hatte den Ayinger Rechtsverteidiger gut attackiert, ihm die Kugel abgeluchst und diese zu Klaß weitergeleitet. Wieder wurde Porr mit einem feinen Zuspiel Richtung Gästetor geschickt und legte vorm Ayinger Schlussmann uneigennützig auf den durchgesprinteten Reinisch quer, der nur noch einschieben musste (37.). Ein "extrem stark herausgespielter Treffer. Vor allem Andi hat sich damit für seinen super Einsatz bei seiner Balleroberung belohnt". Nach einem schönen Heber von Luis Fischer über die Gästedefensive verpasste Porr mit einem Heber die Chance zum 3:0 um einige Zentimeter (41.). Lobende Worte fand Betzler für seine Mannschaft vor allem dafür, dass sie heute, im Gegensatz zum Hausham-Spiel, "nach dem 2:0 konsequent weitergespielt und dann auch noch zwei weitere Tore nachgelegt hat."

Was immer sich die Gäste auch für den zweiten Durchgang vorgenommen hatten, nach spätestens 48 Minuten wurden jegliche Hoffnungen, hier vielleicht ein Pünktchen mitzunehmen, brutal zu Nichte gemacht. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff brachte Daniel Richter, der durch die Einwechslung von Florian Roth wieder eins nach hinten auf seine angestammte Rechtsverteidigerposition rückte, eine klasse Flanke ins Sturmzentrum. Ein Ayinger Abwehrmann verschätzte sich, sodass Reinisch den Ball kontrollieren und auf Klaß zurücklegen konnte. Eine Drehung um den Gegenspieler und ein trockener Abschluss aus 17 Metern, der Bauer keine Chance ließ - 3:0 (47.). Das 14. Saisontor des schnauzbärtigen Offensivmanns. Dass auch Einwürfe ein wichtiges Stilmittel sein können, bewiesen die Gastgeber eine Minute später. Linksverteidiger Thomas Klaß bediente Porr, der den Tiefschlaf der Ayinger Defensive eiskalt ausnutzte und vor Bauer erneut die Nerven behielt (48.). 20 Kisten in 17 Spielen - was für eine Bilanz für den aktuell besten Torschützen der Liga.

Der zweite Streich: Brunnthals Torjäger Fabian Porr lässt Ayings Schlussmann Bauer keine Chance. F: Privat


Brunnthal schaltete anschließend einen Gang zurück, weshalb die Gäste zumindest noch zum Ehrentreffer kamen. Nach einem Freistoß aus linker Postion nahe des Brunnthaler Strafraums kam Thomas Veicht zum Kopfball. TSV-Keeper Maxi Geisbauer hatte das Leder zwar nach anfänglicher Unsicherheit in seinen Händen begraben, allerdings wohl knapp hinter der Torlinie. Fraglich, ob dieser Treffer mit Hilfe der Torlinientechnik gezählt hätte. So allerdings konnte Betzler dem Unparteiischen keinen Vorwurf machen, der den "Schönheitsfehler, der für Aying nicht unverdient war" zuließ. Jakob Klaß boten sich noch zwei exzellente Gelegenheiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Er scheiterte aber nach zwei stark herausgespielten Szenen jeweils auf Zuspiel Porrs am Außenpfosten (70.) sowie an Gäste-Keeper Bauer (85.).

Eine "deutlich sichtbare Steigerung verglichen zur Vorwoche" hob Betzler als wichtigste Erkenntnis des Derbys heraus, der zuversichtlich ist, "dass wir das mit dem Aufstieg hinbekommen. Die Motivation ist top, der Kader ist durch die Bank qualitativ hochwertig. Wir sind diese Saison technisch und spielerisch einfach den Tick besser als die anderen. Darum stehen wir ja auch da vorne."

Am kommenden Samstag wartet auf den Spitzenreiter eine schwierige Auswärtsaufgabe in Kreuth. Trotzdem wollen Neulinger, Böhme & Co. auch vom Tegernsee ungeschlagen zurückkehren.

Aufrufe: 031.3.2019, 23:40 Uhr
Josef DillerAutor