2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Die drei Protagonisten der Vorentscheidung: Jakob Klaß, Andreas Reinisch und Fabian Porr (von links) bejubeln das 2:0 durch Porr.
Die drei Protagonisten der Vorentscheidung: Jakob Klaß, Andreas Reinisch und Fabian Porr (von links) bejubeln das 2:0 durch Porr. – Foto: Lisa Reinisch

3:0 - Brunnthal zeigt "richtige Reaktion" gegen Penzberg

8. Spieltag - Sonntag: TSV Brunnthal - 1. FC Penzberg 3:0

Am vergangenen Wochenende tat sich der TSV Brunnthal beim Tabellenschlusslicht SV Raisting über weite Strecken der Partie schwer und ermogelte sich den knappen Auswärtsdreier regelrecht. Im Spitzenspiel gegen den 1. FC Penzberg zeigte der Aufsteiger ein komplett anderes Gesicht und die von Trainer Raphael Schwarz geforderte Reaktion. Mit 3:0 schickte der TSV die bis dato ebenfalls noch ungeschlagenen Penzberger nach Hause und bleibt somit weiterhin mit sechs Siegen und einem Remis auf Platz eins der Tabelle. Nach zwei Spielen ohne eigenen Treffer konnte Tormaschine Fabian Porr gleich doppelt jubeln, zudem ließen die Brunnthaler zum dritten Mal in Serie kein Gegentor zu.

"Der Sieg ist absolut verdient, das muss man klar so festhalten", machte Schwarz nach dem Spitzenspiel deutlich. "Gegen so einen Gegner mussten wir eine andere Leistung als in Raisting an den Tag legen. Dass das geklappt hat, freut mich riesig." Die Hausherren legten vor 100 Zuschauern an der Jahnstraße vom Anpfiff weg eine andere Körpersprache an den Tag und gingen beherzt in die Zweikämpfe. Der Großteil des Geschehens spielte sich in der Anfangsphase aber zwischen den Sechzehnern ab. Aus Brunnthaler Sicht wurde es erstmals richtig gefährlich, als sich Verteidiger Steffen Klepsch auf für ihn eher ungewohntes Terrain begab. Von ihm selbst mit einer Balleroberung und gutem Zuspiel auf Luis Fischer eingeleitet, fand sich der 29-Jährige nach schönem Dribbling von Porr plötzlich frei vor Gästekeeper David Salcher wieder, schloss mit links allerdings zu unplatziert ab.

Nach einer guten halben Stunde besorgte Porr mit seinem siebten Saisontor die Führung zu Gunsten der Gastgeber (33.). "In seiner typischen Manier", so Schwarz, der das Tor im Nachgang gut Revue passieren ließ: "Wie der Junge da durch zwei Männer durchgeht, dann noch den Übersteiger auspackt, rechts vorbei geht und den dann eiskalt ins linke Eck hämmert, das war schon sehr, sehr stark. Das machen auf diese Art nur wenige", schwärmte der Trainer, vor allem vor dem Hintergrund, dass der 25-Jährige über die gesamte Partie Knöchelprobleme hatte, nachdem ihm früh im Spiel ein Penzberger Verteidiger im Zweikampf unabsichtlich auf den Fuß gefallen war. "Stark", so Schwarz, "dass er sich bis zum Ende durchgebissen hat." Brunnthal blieb auch nach dem Treffer am Drücker und wollte das Ergebnis noch vor der Halbzeitpause in die Höhe schrauben. Unter anderem Florian Roth bot sich eine gute Möglichkeit zum Abschluss, er zielte jedoch etwas zu hoch, weshalb es bis zur Pause bei der knappen TSV-Führung blieb.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs wechselten die Gäste gleich zweimal aus und erspielten sich nach dem Seitenwechsel, im Gegensatz zur ersten Halbzeit, vermehrt Chancen. "Dass sie zu gefährlichen Situationen kommen würden, war uns klar. Wie wir die verteidigt haben, war aber schon sehr stark", hob Schwarz auch das disziplinierte Defensivverhalten seiner Elf hervor. Vor allem Verteidiger Maximilian Kornbichler schwang sich in zwei Szenen zum Retter auf: Erst grätschte er dem frei aufs Tor zulaufenden FCP-Stürmer Samir Neziri in letzter Sekunde den Ball vom Fuß, dann klärte er für seinen bereits geschlagenen Keeper Dominik Bamann, der den angeschlagenen Stammtorwart Maxi Geisbauer stark vertrat und nach einer starken Parade gegen den Penzberger Nachschuss chancenlos gewesen wäre. Kornbichler warf sich auf der Torlinie waghalsig in den Schuss und verhinderte so den Ausgleich der Gäste. "Ganz wichtig, dass er da reingesprungen ist", weiß Schwarz um die Brisanz der Aktion. Auch Penzbergs mit Abstand besten Scorer Johannes Huber, der bisher sechs Tore und ebenso viele Vorlagen verzeichnen konnte, "bekamen wir super in den Griff. Dass wir es defensiv so gut gelöst haben und uns noch dazu viele Chancen erarbeitet haben" war der Brunnthaler Schlüssel zum Erfolg.

Bissig: Mit einer starken Defensivleistung sorgte der TSV (hier Ludwig Böhme) dafür, dass Penzbergs Topscorer Johannes Huber eine unauffällige Partie spielte.
Bissig: Mit einer starken Defensivleistung sorgte der TSV (hier Ludwig Böhme) dafür, dass Penzbergs Topscorer Johannes Huber eine unauffällige Partie spielte. – Foto: Monika Neulinger

Ein feiner Spielzug der Gastgeber sorgte dann für die Vorentscheidung: Jakob Klaß, erst eine Minute zuvor für Michael Demmel ins Spiel gekommen, bediente Linksaußen Andreas Reinisch mit einem Pass in die Schnittstelle. Der "brachte den Ball wuchtig in die Mitte", wo Porr genau richtig stand und die Kugel mit etwas Glück im Netz unterbrachte (72.). Zehn Minuten vor dem Ende konnte Klaß im Strafraum nur per Foulspiel gestoppt werden und überließ, obwohl eigentlich etatmäßiger Schütze aus elf Metern, Fischer den Vortritt, der Klaß in dessen Abwesenheit vom Punkt souverän vertrat. Auch dieses Mal zeigte sich der 24-Jährige nervenstark und stellte den 3:0-Endstand her (80.). Penzbergs Marco Wirtl bekam von Schiedsrichter Assad Nouhoum (SC Oberweikertshofen), der dieses Spitzenspiel gut leitete, wegen Reklamierens noch die gelb-rote Karte präsentiert (82.).

"Nach dem Spiel in Raisting haben wir im Training gut gearbeitet und uns heute dafür belohnt. Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, nicht nur 30 oder 60 Minuten gemacht, sondern wirklich bis zum Schlusspfiff durchgezogen. Man hat von der ersten Minute an gespürt, dass es den Jungs Spaß gemacht hat. Das war eine starke Mannschaftsleistung, jeder Einzelne hat am Limit gespielt", sprach Schwarz seinem Team ein Kompliment aus, bremste aber gleichzeitig die Euphorie: "Wir müssen das Spiel aber trotzdem richtig einordnen. Auch dafür gibt es nur drei Punkte und nächste Woche geht´s wieder weiter. Wir müssen weiter an uns arbeiten, um unser Limit immer weiter nach oben zu verschieben. Das brauchen wir auch bei den nächsten Aufgaben. Wir wissen, dass uns in dieser Liga nichts geschenkt wird."

Aufrufe: 01.9.2019, 22:17 Uhr
Josef DillerAutor