2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
Fünf Spiele noch, dann ist Brunn Kreisklassist: Doch der TSV müht sich nach Kräften, auch beim 0:3 gegen Hemau (Mitte). Foto: Archiv
Fünf Spiele noch, dann ist Brunn Kreisklassist: Doch der TSV müht sich nach Kräften, auch beim 0:3 gegen Hemau (Mitte). Foto: Archiv

TSV Brunn will „mit Anstand absteigen“

Nur zwei Saisonsiege, inzwischen elf Niederlagen in Folge, aber Vorstand Josef Sachsenhauser und Co. lassen sich auch für den Endspurt nicht unterkriegen.

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Es ist eine sehr, sehr schwere Saison für den TSV Brunn: Gerade sechs Pünktchen hat das Team in der Fußball-Kreisliga 2 auf dem Konto zusammengekratzt. Der letzte der zwei Siege stammt vom 25. September. Seither hagelte es Niederlagen, Niederlagen und nochmal Niederlagen: Elf Stück in Folge sind es mit dem 0:3 gegen Hemau vom Ostermontag inzwischen. Darunter sind auch so heftige Ergebnisse wie das 1:7 zuhause gegen Ramspau oder das 0:10 in Pirkensee-Ponholz – beides noch im vergangenen Herbst – oder auch das 1:8 vergangene Woche in Seubersdorf. Macht unter dem Strich ein Torverhältnis von minus 65 in 20 Spielen – kein Spaß!

Doch die Misere in der Tabelle kommt nicht unerwartet. „Uns war klar, dass wir gegen den Abstieg spielen“, sagt Josef Sachsenhauser, der in 23 Jahren als Vorstand viel mitgemacht hat. „Wir hatten drei Abgänge und dann in den ersten drei Spielen noch zwei Kreuzbandrisse von unserem Spielführer und dem besten Verteidiger.“ Und schon war noch klarer, dass der TSV, der in der Vorsaison dem Abstieg erst in der Relegation („Da haben wir schon glücklich gewonnen„) entronnen war, 2016/17 noch ein Stück näher rücken könnte. Tradition hin oder her: „In den vergangenen 13Jahren waren wir bis auf ein Jahr ja immer in der Kreisliga.“


Trainer Neumayer bleibt

Dennoch ist ein Abstieg für Sachsenhauser alles andere als ein Beinbruch. „Im TSV gibt es natürlich noch andere Sparten, aber der Fußball ist das, was die Ortschaft zusammenhält.“ Auf den Zuspruch ist Sachsenhauser stolz. „Wir sind ein Ort mit 1500 Einwohnern – und fast die Hälfte davon ist Vereinsmitglied.“ Deswegen ist Sachsenhauser auch wichtig, dass „wir mit Anstand absteigen“. Und Manolito Neumeyer, der seit dieser Spielzeit in Amt und Würden ist, bleibt auch Trainer. „Um Gottes willen, er kann nichts dafür.“ Fünf Spiele stehen für Sachsenhauser, Neumeyer und Co. bis zum 21. Mai noch aus – am Freitag und Sonntag zuhause gegen den Tabellenzweiten Undorf und in Breitenbrunn, das zwar nur zwei Plätze, aber 16 Punkte besser liegt, gleich zwei auf einen Streich. „Klar, wir sind abgestiegen“, sagt Sachsenhauser, „aber herschenken wollen wir nichts“.



Regenstauf-Spiel gab Hoffnung

Ob das Punktekonto vielleicht noch zweistellig wird? „Wir werden es probieren.“ Wie sich die Mannschaft verkauft, gefällt Josef Sachsenhauser nämlich auch so trotzdem immer wieder – so wie Anfang des Monats beim 2:3 gegen Spitzenreiter Regenstauf zum Beispiel. „Die Kameradschaft passt, der Trainer passt, die Mannschaft hält zusammen“, fasst Sachsenhauser zusammen. „Und solange das so ist, ist es auch in Ordnung.“ Große Pläne eines sofortigen Wiederaufstiegs schmiedet der 59-Jährige zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls. „Wir wollen erst einmal nicht durchgereicht werden“, sagt er und formuliert zuvorderst ein anderes Ziel. „Wegen der ganzen Ausfälle mussten wir die zweite Mannschaft abmelden. Wir werden versuchen, wieder zwei Mannschaften zusammenzubringen und wollen uns dann erst einmal in der Kreisklasse etablieren.“

Aufrufe: 018.4.2017, 15:00 Uhr
Von Melanie Bauer und Claus-Dieter Wotruba, MZAutor