2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Patten
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Ein Stück Heimat oder ein Auslauf für Hunde?

Bordesholmer diskutierten über den Festplatz

Die Argumente für und gegen eine Bebauung des Festplatzes an der Landesstraße 318 in Bordesholm hörten sich knapp 70 Bordesholmer in der Lindenschule an. Die Meinung im Publikum war zweigeteilt.

Einige Bürger zeigten ihr Unverständnis über die Bauwünsche und machten deutlich, dass sie eine Bebauung konsequent ablehnen. Mit dem Festplatz verlöre Bordesholm „ein Stück Heimat“, wie eine Bewohnerin meinte. Andere wiederum schüttelten ihre Köpfe über das Festhalten am Veranstaltungsplatz als große „Hundeauslauffläche“. Einige Bürger verließen die Veranstaltung vorzeitig.

6449 Bordesholmer sind beim Bürgerentscheid am Sonntag, 24. September, wahlberechtigt. Sie stimmen dann darüber ab, ob der Festplatz bebaut werden soll oder nicht. Befürworter und Gegner der Bebauung des Naturraums östlich der Kieler Straße (Landesstraße 318) trugen unter der Moderation von Emil Schmalfuß auf einem Podium ihre Argumente vor. Anschließend stellten sich die Gemeindevertreter und die Vertretungsberechtigten der Bürgerinitiative den Fragen der Bürger. Volker Reymann (49) ist seit 40 Jahren Bordesholmer und wohnt in der Nähe des Festplatzes. Er wollte wissen, ob Bordesholmer, die auf dem Festplatz ihr Haus bauen wollen, mit einen Kostenvorteil rechnen könnten und: „Was wird mit dem Erlös gemacht?“

Dazu sagte Dr. Jörg Niedersberg (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses: „Das sogenannte Einheimischen-Modell ist rechtlich zulässig, und ich könnte mir das auch vorstellen, aber wir haben in der Gemeindevertretung darüber noch nicht diskutiert.“ Seit der Sammlung von über 630 Unterschriften für das Bürgerbegehren, das den Bürgerentscheid auf den Weg gebracht hatte, haben sich die Fraktionen auf ein „Stillhalteabkommen“ geeinigt. „Das soll eine Beeinflussung des Prozess verhindern. Insofern kann die Gemeinde auch noch nichts über Größe und Preise der Grundstücke sagen“, ergänzte der stellvertretende Bürgermeister Ronald Büssow (SPD).

Der Gemeinde gehören fünf Hektar des Platzes, zwei Privateigentümer besitzen neun und einen Hektar.Die Frage eines Bordesholmer Neubürgers bezog sich auf die Zukunft des Platzes, sollte er als Naturraum erhalten werden. „Insektenfreundliche Pflanzen und eine Streuobstwiese sind denkbar“, erklärte Maike Brzakala, Vertreterin der Initiative zum Erhalt des Festplatzes. Ihre Mitstreiterin von den Grünen, Dr. Gabriele Steffen, regte darüber hinaus an, Neubaugebiete amtsübergreifend auszuweisen.

Am 13. Dezember 2016 hatte die Gemeindevertretung Bordesholms mehrheitlich beschlossen, dass der Festplatz bebaut werden kann. Mit dem Stimmzettel, den die Bürger am 24. September bekommen, können sie über den Fortbestand oder die Aufhebung des Beschlusses entscheiden.Um den Bebauungsbeschluss für zwei Jahre ad acta zu legen, sind 1315 Ja-Stimmen nötig.
Aufrufe: 08.9.2017, 21:00 Uhr
SHZ / byAutor