Schon seit langer Zeit will der TSV die Stehplätze am Erdwall neben der Laufbahn und dem Spielfeld durch eine Tribüne ersetzen. Zusätzlich soll auch der Traum von einem neuen Sportheim in Erfüllung gehen. Damit könnte der Verein den beengten Verhältnissen am Wiesenhang entfliehen.
TSV-Vorsitzender Klaus Förster sieht den Verein diesem Ziel nahe und ist erleichtert: „Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht“, sagt er und meint damit den Sportheim- und Tribünenbau auf dem Gelände des Stadions an der Hoechster Straße. Dem Verein liegt zwar noch immer keine endgültige Zuschusszusage des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) vor, ohne die eigentlich nicht begonnen werden darf zu bauen, doch Förster hat einen „Bescheid zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn“. Er folgert daraus: „Ich denke positiv und gehe davon aus, dass jetzt keine Ablehnung mehr kommen kann.“ Im November habe der Verteilungsausschuss für Fördergelder beim BLSV getagt. „Wenn wir abgelehnt worden wären, hätten wir das ja wohl schon erfahren“, meint der Vorsitzende aus seiner Verwaltungserfahrung heraus.
Deswegen hat jetzt auch der Bauausschuss des TSV die endgültige Umsetzungsphase des Projektes begonnen. Als Architekt wurde Gerhard Riedmüller aus Straßberg bestellt. Auch die Feinplanungen für die ersten Gewerke wie Wärmeschutzmaßnahmen, Statik und Heizung/Lüftung/Sanitär sind vergeben. Und im Vereinsrat wurde die endgültige Dachart – ein Pultdach – festgelegt. In den nächsten Wochen soll die Feinplanung aller Gewerke erfolgen, in die die Abteilungen des TSV stark mit eingebunden werden. „Wer das Gebäude nutzt, der soll auch vorher genau sagen, was er will und braucht“, so Förster.
Ende Mai oder spätestens Anfang Juni sollen dann die Bagger rollen. Bis August 2018, also zum Saisonbeginn der Fußballer, soll dann alles nutzbar sein. Nutzbar bleibt das Stadion laut Förster auch während der gesamten Bauphase – das sei den Leichtathleten und Fußballern, die dort vor allem mit Jugendmannschaften spielen, zugesichert. Sobald der TSV seine Anlage am Wiesenhang verlässt und an die Hoechster Straße umzieht, wird dann wohl auch der Türk SV Bobingen in den Wiesenhang einziehen. Doch damit hat der Verein wenig zu tun, denn er gibt die Liegenschaften am Wiesenhang einfach an die Stadt zurück. Die Vereine müssen nur noch untereinander klären, wie mit der Flutlichtanlage am Trainingsplatz des Türk SV neben dem Stadion verfahren wird. „Natürlich stehen wir dem SV bei allen Fragen rund um den Wiesenhang mit Rat und Tat zur Seite“, so Förster.
Bis auf den BLSV sind alle Zuschussfragen zu dem 1,84 Millionen-Projekt geklärt. Die Bescheide des Landkreises und der Stadt sind da. Auch die Zwischenfinanzierung des BLSV-Darlehens durch die Stadt ist fix. Der TSV kann mit Zuschüssen in Höhe von rund 760.000 Euro rechnen. Der Rest muss durch Eigenleistungen, Kredite, Sponsorengelder und Eigenkapital aufgebracht werden. „Die finanzielle Planung passt. Da dürften uns keine Probleme mehr erwarten“, so der Vorsitzende. Auf ihn und seinen Vorstand sowie den Bauausschuss kommen arbeitsintensive Monate zu. „Das macht uns nichts aus. Die Freude darüber, dass es jetzt nach über einem Jahrzehnt Planung endlich mit dem Bau losgeht und dass wir eine schöne neue Heimat bekommen, überwiegt.“
Die Geschichte der Pläne für eine Erneuerung des Stadions an der Hoechster Straße reichen bis 1995 zurück. Zunächst sollte die Stadt Träger des Umbaus sein, später vereinbarte diese einen Umzug des TSV vom Wiesenhang und dieser übernahm die Planung.