2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Neuzugang, der es auf Anhieb in die Bernhausener Startformation schaffen dürften: Aristidis Perhanidis. Foto: Günter Bergmann
Ein Neuzugang, der es auf Anhieb in die Bernhausener Startformation schaffen dürften: Aristidis Perhanidis. Foto: Günter Bergmann

TSV Bernhausen: Der Erlösung folgt das „Killer“-Problem

Das Ziel formuliert sich dabei für die Verantwortlichen von allein: „Drinbleiben“, sagt Trainer Peter Weinmann, vielleicht ja mit einem Schielen auf einen einstelligen Tabellenplatz.

Nach zehn Jahren melden sich die Filderstädter tatendurstig in der Bezirksiga zurück.

Ein bisschen verhält es sich wie mit dem alten Witz. Fragt der Bub: „Du, Papa, wann hat unser Verein eigentlich das letzte Mal gewonnen?“ Antwort Vater: „Keine Ahnung. Da musst Du Opa fragen.“

Wann hat der TSV Bernhausen in der Bezirksliga letztmals einen Sieg eingefahren? Auch um darauf antworten zu können, braucht es ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel sowie ein ausgeprägtes Langzeit­gedächtnis – oder aber ein gutes Archiv. Jenes sagt: 28. Mai 2007. Zehn Jahre plus knapp drei Monate, so lange ist es her, mithin eine halbe Ewigkeit. Gefolgt ist seinerzeit einem 4:1 bei Tunaspor Echterdingen nämlich kurz später dennoch der bittere Abstieg – und dann vor allem das, was sich selbst düsterste Pessimisten im Verein nicht ausgemalt hätten. Aus der erhofften schnellen Rückkehr wurde tatsächlich ein Endlosprojekt, in dem den Filderstädtern zuletzt bereits das Etikett des ewigen Zweiten und des ewig ­Gescheiterten anhaftete.

„Die Vorfreude ist riesig“

Bis zum vergangenen Mai. Nun, nach Versuch Nummer zehn, ist es endlich, endlich geschafft. Am Fleinsbach gilt: willkommen zurück! Der diesmal errungene Meistertitel stellte eine Erlösung dar. Und entsprechend ist die Stimmung vor der neuen Saison. „Die Vorfreude ist riesig. Alle sind scharf auf diese neue Herausforderung“, sagt der Trainer Peter Weinmann, der keinen Hehl daraus macht, dass ein erneutes Scheitern wohl einscheidende Auswirkungen gehabt hätte. Noch ein Anlauf? Eher nein. Die aktuelle Mannschaft wäre wahrscheinlich auseinandergebrochen.

So sind fast alle geblieben, auch die im Herbst ihrer Karriere stehenden Routiniers wie der Kapitän Mustafa Akcay, Raffaele Nuzzo, Marco Palazzolo und Berkan Durak. Unter den Abgängen befindet sich lediglich ein Stammspieler – dessen Ausstieg freilich wiegt schwer. Es handelt sich um die personifizierte Torgarantie der beiden vergangenen Spielzeiten. Rekordverdächtige 77 Punktspieltreffer hat Daniel Preuß in diesem Zeitraum erzielt, ehe der 35-Jährige für sich entschied, sich auch wegen zunehmender körperlicher Verschleißerscheinungen eine höhere Spielklasse nicht mehr anzutun. Zur Schließung der dadurch entstandenen Lücke ist nun Ideenreichtum gefragt, zumal der eigentlich als Ersatz gedachte Mann bis auf Weiteres passen muss. Der einstige Echterdinger Verbandsliga-Torjäger Giuseppe D’Elia kann derzeit beruflich bedingt kaum am Training teilnehmen. Auch hat er erst einmal einiges an Fitnessrückstand aufzuholen. „Wenn er auf der Höhe ist, ist er vor dem Tor ein Killer“, sagt Weinmann. Die Betonung liegt auf „wenn“.

In der Vorbereitung wurde verstärkt auf die Kondiiton gesetzt

Umso bedeutsamer, dass zwei andere Zugänge für die Offensive laut Weinmann „super eingeschlagen“ haben. Gemeint sind der Ex-Plattenhardter Aristidis Perhanidis und der bisherige Böblinger Sascha Beck. Ihnen dürfte auf Anhieb ein Startelfplatz sicher sein. Ein dritter Neuer mit zumindest guten Aussichten darauf ist der Torhüter Alexander Busse. Der Aufstiegskeeper Tayfun Özcan hat demgegenüber im internen Duell ein Handicap: Als Schichtdienstler fehlt er oft.

Insgesamt ist Weinmann überzeugt, „dass wir uns gut aufgestellt haben“ – auch in physischer Hinsicht. In der Vorbereitung haben die Bernhausener verstärkt Kondition gebolzt. Vor allem in diesem Bereich sah der Coach Steigerungsbedarf, während an bereits vorhandene Stärken wie die defensive Stabilität und das Spielvermögen angeknüpft werden soll. Das Ziel formuliert sich dabei für die Verantwortlichen von allein: „Drinbleiben“, sagt Weinmann, vielleicht ja mit einem Schielen auf einen einstelligen Tabellenplatz.

Höhere Ansprüche zu formulieren, das verbietet die Vorgeschichte: Wer als Verein eine komplette Dekade in der Kreisklasse darbt und am Ende derart oft auf der Schattenseite gestanden ist, der wird nicht gleich wieder übermütig. Der hofft nun erst mal, ganz kurzfristig gedacht, auf baldige erste drei Punkte. Der bislang letzte Bernhausener Bezirksliga-Dreier ist ja wie gesagt schon ein Weilchen her.

Der Kader des TSV Bernhausen in der Übersicht

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Aufrufe: 018.8.2017, 19:45 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor