2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Wenn Meckenbeuren und Brochenzell aufeinandertreffen, dann geht es gerne heiß her.
Wenn Meckenbeuren und Brochenzell aufeinandertreffen, dann geht es gerne heiß her. – Foto: Foto: Günter Kram
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Derby als Publikumsmagnet

Beim Spielplan der Fußball-Bezirksliga sticht an diesem Wochenende eine Begegnung ganz besonders heraus. Der TSV Meckenbeuren trifft auf den VfL Brochenzell: Es ist zugleich das Fupa-Spiel der Woche.

Ravensburg / sz - Der TSV Meckenbeuren wird an diesem Samstag ausverkauftes Haus melden. So viel ist sicher. Denn es kommt der VfL Brochenzell zum Gemeindederby vorbei und in normalen Zeiten lockt dieses Duell oft auch bis zu 1000 Zuschauer an. Beim nächsten Aufeinandertreffen ist diese Marke natürlich unerreichbar, in Corona-Zeiten dürfen sich weit weniger Menschen auf der Anlage tummeln. "Das ist eigentlich schade", meint VfL-Coach Rolf Weiland vor der Begegnung in der Fußball-Bezirksliga am Samstag um 16 Uhr. "So ein Derby ist normalerweise auch gut für die Vereinskasse", hadert Meckenbeurens Trainer Kevin Blaser mit dem Verzicht lukrativer Mehreinnahmen.

Die Partie ist zugleich auch das Fupa-Spiel der Woche, sportlich gesehen ist jedoch nicht vom attraktivsten Duell auszugehen. Beide Mannschaften liegen, was die Ergebnisse angeht, hinter den Erwartungen zurück. Dazu ist Meckenbeurens Heimbilanz durchaus noch ausbaufähig. "Hervorragend war unser Start nicht", sagt Blaser, "wir machen noch zu viele einfache Fehler, kassieren dabei die Tore." Viel auszusetzen an der Spielweise seiner Mannschaft hat Blaser allerdings nicht. "Die Mannschaft arbeitet gut, belohnt sich halt zu selten." Platz 17 spiegele auch nicht die Qualität der Mannschaft wider. "Aber klar, am Schluss zählen die Punkte", weiß Blaser, der mit so manchem Verlauf in der Saison unglücklich ist: "Weh tut, wenn du wie gegen Baienfurt in der Nachspielzeit noch verlierst."

Der Gegner aus Brochenzell steht nur unwesentlich besser da und hat als 13. nur einen Punkt mehr als die Meckenbeurener auf dem Konto. Vier ihrer fünf Zähler haben sie dabei auswärts geholt, das macht Hoffnung für Samstag. Trotz der äußerst bescheidenen Heimbilanz ist Weiland nicht unzufrieden. "Wir treten gut auf, machen es gut, dafür gibt es aber keine Punkte." Ein Manko sei die Chancenverwertung, Weilands Mannschaft lasse zu viele Möglichkeiten liegen. "Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg", so der VfL-Trainer. In einem ist sich Weiland mit TSV-Coach Blaser auch einig: "Wenn du nach der Hinrunde über dem Strich stehen willst, musst du so ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten gewinnen."

An diesem Wochenende stehen in der Bezirksliga auch noch andere interessante Begegnungen auf dem Spielplan. Insbesondere die Partie zwischen dem SV Kressbronn und dem SV Deuchelried am Sonntag um 15 Uhr verspricht im Vorfeld einiges. Beide Teams sind gut gestartet und befinden sich zurzeit in der Spitzengruppe. Keiner der beiden Trainer verfällt jedoch in Euphorie. "Für uns bleibt es eine Momentaufnahme, wir werden aber versuchen, auch beim Favoriten etwas mitzunehmen", sagt Deuchelrieds Trainer Lukas Waggershauser. "Wir haben weiter Luft nach oben", meint Kressbronns Coach Oliver Wittich.

Mit dem Sechsten TSV Heimenkirch und dem Fünften TSV Ratzenried treffen am Sonntag um 16 Uhr außerdem zwei weitere Teams aus dem oberen Drittel der Bezirksliga aufeinander. "Heimenkirch ist klarer Favorit. Wir fühlen uns aber in unserer Außenseiterrolle wohl", berichtet Ratzenrieds Trainer Markus Steidle. Schließlich spielt seine Mannschaft gegen Topteams der Bezirksliga zumeist auf Augenhöhe, der Schlendrian trete oft gegen Gegner aus der zweiten Tabellenhälfte ein. "Das liegt an der Einstellung", vermutet Steidle.

Den SV Fronhofen – aktueller Spitzenreiter – hat der SV Seibranz zu Gast. Eine Mannschaft, die nach einem vielversprechenden Beginn etwas durchgereicht worden ist, die Folge der beiden Pleiten gegen Brochenzell und Ailingen. "Wir haben momentan personelle Probleme", sagt Trainer Thomas Schwägele vor der Begegnung am Sonntag um 15 Uhr. "Wir machen uns da aber keinen Druck. Vielleicht können wir den Favoriten ja ärgern."

Die SG Baienfurt schaffte den Sprung in die obere Tabellenhälfte, nun begegnet der Achte am Sonntag um 15 Uhr dem FC Leutkirch, der zuletzt dreimal Unentschieden spielte. FC-Trainer Roman Hofgärtner analysiert: "Wir schaffen es noch nicht, 90 Minuten auf konstant hohem Niveau zu spielen."

Des Weiteren reist die TSG Ailingen zum SV Oberzell (Sonntag, 15.30 Uhr), der zuletzt den zweiten Platz eroberte. Generell präsentiert sich der SVO gerade in guter Form. Mit sieben Punkten aus den vergangenen drei Partien tankten die Oberzeller ordentlich Selbstvertrauen. "Wir haben spielerisch deutlich zugelegt", sagt SVO-Coach Thomas Gadek.

Der sechste Spieltag der Fußball-Bezirksliga hat zudem auch das Aufeinandertreffen zwischen der SV Maierhöfen-Grünenbach und der SG Kißlegg (Samstag, 15 Uhr) zu bieten. Einen Tag später empfängt der zu Hause noch sieglose SV Achberg den SV Mochenwangen (15 Uhr). Zudem spielt der SV Beuren gegen die SG Argental (Sonntag, 15 Uhr) und der SV Bergatreute gegen Schlusslicht TSG Bad Wurzach (Sonntag, 15.30 Uhr).

Aufrufe: 01.10.2020, 18:18 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor