2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Marco Schnabl klärt hier in letzter Sekunde. Der Aufhausener Keeper blieb bei Bach II ohne Gegentor. Foto: Schmautz
Marco Schnabl klärt hier in letzter Sekunde. Der Aufhausener Keeper blieb bei Bach II ohne Gegentor. Foto: Schmautz

Anfang auf dem TSV-Konto ist gemacht

Aufhausen startete mit dem 0:0 bei Bach II erfolgreich das Vorhaben, früher zu punkten +++ Coach Stocker baut auf Einheimische

Trainer Christoph Stocker sah am Freitagabend beim VfB Bach II ein schwaches Kreisklassenspiel, das 0:0 endete. Das Positivste daran: Der TSV Aufhausen konnte den ersten Punkt der neuen Saison mit nach Hause nehmen. Eines ist dem Trainer klar: „Für uns zählt nur der Klassenerhalt. Bis auf Andreas Weigert spielen bei uns nur Einheimische. Und so fremd ist Weigert auch nicht, weil seine Freundin aus dem Dorf stammt“, erklärt Stocker, der 2013 seine Fußballkarriere verletzungsbedingt beenden musste. „Dreimal habe ich mir das Sprunggelenk gebrochen, sieben Mal die Bänder gerissen, dazu einmal das Syndesmoseband. Dann war halt einfach Schluss.“

2014 und 2015 war Stocker beruflich in England unterwegs, und zwar in Oxford. „Das war eine tolle Erfahrung. Auch in Sachen Fußball.“ Er hat die Premier-League-Spiele, die er sah, genau gezählt: „Tottenham, Man City, Man United – das Beste vom Besten auf der Insel.“ Zurück in Deutschland übernahm Stocker das Amt des Abteilungsleiters bei seinem Heimatverein. Nach elf Jahren in der Kreisklasse hatte der Verein 2016 den Abstieg in die A-Klasse hinnehmen müssen. Unter Trainer Egon Olbrich gelang die direkte Rückkehr. Nach wenigen Spielen legte der Aufstiegscoach allerdings sein Amt nieder. „Ich war Abteilungsleiter und sollte interimsmäßig übernehmen. Die Aufgabe als Trainer hat mir von Woche zu Woche mehr Spaß bereitet. Die Mannschaft hat mich angenommen. Gemeinsam schafften wir den Klassenerhalt“, erzählt der inzwischen 28-Jährige, der nun in seine dritte Saison als Trainer geht.

Familienfrieden wäre in Gefahr
„Seit einiger Zeit bin ich beruflich in München. Der Aufwand ist enorm, aber mir bereitet das Traineramt noch immer so viel Spaß, dass ich nochmals für eine Saison zugesagt habe.“ Sollte er einmal entlassen werden, wird wohl der Familienfrieden in Gefahr sein. Christoph Stockers Nachfolger als sportlicher Leiter und Abteilungsleiter wurde nämlich sein älterer Bruder Michael. Rückschläge ist man gewohnt beim TSV. Doch wie im berühmten kleinen gallischen Dorf bei „Asterix und Obelix“ gibt man sich niemals geschlagen. Gekämpft wird bis zum Schluss: 2018 wurde der Liga-Erhalt in der Relegation festgezurrt, vorige Spielrunde gelang Selbiges in einer turbulenten Endphase der Saison. „Es wäre halt zu wünschen, dass wir diesmal von Beginn an regelmäßig zu Punkten kommen, um eine entspanntere Winterpause erleben zu dürfen.“ Stocker würde sich sportlich nichts sehnlicher als eine sorgenfreie Saison im gesicherten Mittelfeld wünschen. Was er sehr schätzt, ist die gute Zusammenarbeit mit seinem Co-Trainer Willibald Hetznecker: „Willi ist immer da, kennt sich aus, ist einer aus den eigenen Reihen, einer von uns!“

Ein Rückkehrer, zwei Nachrücker
Stocker ist sicher, man müsse in der heutigen Zeit einen Co-Trainer haben, um den vielen Spielertypen und Charakteren ein adäquates Training bieten zu können. Drei Akteure kamen im Sommer hinzu. Vom TV Barbing kehrte Valentin Jozsi zurück, aus der Jugend rückten Manuel Ostermeier und Kilian Sperl nach. Für den jungen Coach gibt es im Team keine Stars. „Wir kommen über das Kollektiv, kein einziges Tor könnte ohne Vorbereitung geschossen werden.“ Dennoch schätzt er die Qualitäten seiner Top-Angreifer. „Wenn wir schnell nach vorne spielen, müssen Andreas Schmid und Jonas Menacher erst einmal gestoppt werden.“ Die beiden erzielten vorige Saison 15 bzw. 13 Treffer. Freude herrscht auch darüber, dass Lukas Menacher nach langer Verletzungspause wieder voll mit dabei ist.

Und in noch etwas ähnelt Aufhausen dem kleinen gallischen. Nach erfolgreicher Mission – also dem Klassenerhalt – wurde 2017 und 2018 ein riesengroßes Fest gefeiert. „Gerne feiern wir spätestens am 20.Mai 2020 das nächste“, erklärt Stocker.

Aufrufe: 022.7.2019, 14:00 Uhr
Markus SchmautzAutor