2024-04-19T07:32:36.736Z

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Christian Oestreich stand mit dem TSV Ilbeshausen beim 6:0-Heimerfolg gegen den VfL Lauterbach Anfang März das letzte Mal in einem Punktspiel auf dem Platz. 	Foto: Löffler
Christian Oestreich stand mit dem TSV Ilbeshausen beim 6:0-Heimerfolg gegen den VfL Lauterbach Anfang März das letzte Mal in einem Punktspiel auf dem Platz. Foto: Löffler

»Der Aufstieg wäre für uns aber kein Muss gewesen«

Kreisliga A: +++ TSV Ilbeshausen wird in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf nehmen +++

Ilbeshausen. Nach dem HFV-Beschluss vom 16. Mai ist die Fußballsaison 2019/20 praktisch beendet. Der virtuelle Verbandstag Mitte Juni, an dem die Delegierten diesem noch zustimmen müssen, ist daher nur noch ein formaljuristischer Prozess. Nicht mehr rollen wird deswegen auch der Ball für den TSV Ilbeshausen, der in der Kreisliga A Lauterbach/Hünfeld zum Zeitpunkt der Unterbrechung und nach 15 absolvierten Partien noch aussichtsreich im Aufstiegsrennen gelegen hatte.

Doch mit einer Chance, den Sprung in die Kreisoberliga noch zu schaffen, ist es für das Team aus der Gemeinde Grebenhain nichts mehr, seit bekannt wurde, dass die Quotientenregelung bei der Ermittlung der Abschlusstabelle zur Anwendung kommt. In dieser schneiden die TSG Mackenzell (16 Spiele, 38 Punkte, zwölf Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen) und der 1. FC Nüsttal, der exakt die gleiche Bilanz aufweist, besser als der TSV (15, 35, 11, 2, 2) ab. Dass das eine Spiel, das seine Truppe bislang weniger absolvieren konnte, nun wohl ausschlaggebend für den Ligaverbleib ist, ärgert Trainer André Wohnig doch etwas. „Wir werden jede Entscheidung akzeptieren, aus gesundheitlichen Aspekten ist der Abbruch wohl auch die vernünftigste Entscheidung. Und doch hätten wir – einen Sieg in der fehlenden Partie vorausgesetzt – die exakt gleiche Bilanz wie Mackenzell und Nüsttal, und wären bei einem Dreiervergleich der dann punktgleichen Teams zumindest Zweiter“, beschreibt der TSV-Coach. In der Tat „spült“ die Quotientenregelung die viertplatzierten Ilbeshäuser nur an der SG Stockhausen/Blankenau vor auf Rang drei, im Vergleich zum Spitzenduo ist der Quotient minimal schlechter (2,333 zu je 2,375). Und trotzdem bringt der Abbruch – so er denn vom Verbandstag „durchgewunken“ wird – zumindest aus sportlicher Sicht keine negativen Auswirkungen mit sich. „Natürlich hätten wir versucht, bis zum Saisonende ganz vorne mitzuspielen, der Aufstieg wäre für uns aber kein Muss gewesen. So werden wir eben in der nächsten Saison einen neuen Anlauf nehmen, um wieder um die Spitze mitzuspielen“, betont Wohnig.

Für diese Tatsache spricht zudem, dass der TSV Ilbeshausen seinen Kader für die nächste Saison schon weitestgehend zusammen hat, unabhängig von der Liga haben fast alle Spieler bereits ihre Zusage für die Spielzeit 2020/21 gegeben. „Wir hatten natürlich zuletzt viel Zeit, uns Gedanken zu machen, haben das aber bereits vor der Corona-Pause getan. Zwar war es in dieser unsicheren Zeit schwer, sowohl mit den eigenen als auch mit potenziellen Neuzugängen zu sprechen, wir haben aber die Zusage von fast allen Spielern bekommen. Lediglich zwei Fragezeichen gibt es noch, aber auch da hoffen wir, dass wir die Jungs noch vom Verbleib beim TSV überzeugen können“, beschreibt der TSV-Trainer.

Als einige der wenigen Mannschaften hat Ilbeshausen zuletzt übrigens auch wieder den Trainingsbetrieb aufgenommen und wird die Übungseinheiten trotz des Saisonendes in den nächsten Wochen auch noch fortsetzen. „Wir nehmen die Hygienevorschriften aber sehr ernst und setzen sie um. Durch unser offenes Trainingsgelände ist es einfacher, die Abstandsregelungen einzuhalten. Die Spieler kommen bereits umgezogen zum Training, Desinfektionsmittel ist vorhanden, und den Geräteraum betrete nur ich“, erzählt Wohnig, betont aber, dass die Teilnahme an den Einheiten auf freiwilliger Basis abläuft: „Es wird dennoch von den Spielern dankend angenommen, dass sie wieder etwas gemeinsam machen können!“ Das vom Verband beschlossene Saisonende ist also zumindest in Ilbeshausen keines, sondern eher ein Anfang. Und der Versuch, langsam zu etwas mehr Normalität zurückzukehren, nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch auf dem Fußballplatz.



Aufrufe: 025.5.2020, 08:00 Uhr
Marc SteinertAutor