2024-04-24T13:20:38.835Z

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Fabian Hürzeler (li.) und sein FC Pipinsried eilen im Moment von Erfolg zu Erfolg. Jetzt wartet die Nagelprobe in Wasserburg.
Fabian Hürzeler (li.) und sein FC Pipinsried eilen im Moment von Erfolg zu Erfolg. Jetzt wartet die Nagelprobe in Wasserburg. – Foto: Reinhold Rummel

»Wir müssten eigentlich deutlich mehr Tore machen«

Der FC Pipinsried hat zuletzt in beeeindruckender Manier seine Favoritenrolle in der Bayernliga Süd untermauert +++ Eine Zwischenbilanz vor dem Kracher in Wasserburg

Die Gegner des FC Pipinsried sind derzeit wahrlich nicht zu beneiden. Wie ein Wirbelsturm fegen die Blau-Weißen derzeit durch die Bayernliga Süd, Widerstand zwecklos. 5:1, 5:0, 5:0, 5:0 - so lauteten die letzten Ergebnisse. Krautschneider, Pigl, Thee und Co. scheint im Moment nicht beizukommen zu sein. Wer soll den Titelfavoriten eigentlich stoppen? Vielleicht der TSV 1880 Wasserburg. Die Löwen vom Inn bitten am Freitagabend zum Gipfeltreffen. FuPa hat im Vorfeld der Partie eine erste Zwischenbilanz mit Pipinsrieds Teammanager Roman Plesche gezogen.

FuPa: Roman, die Bilanz der letzten Partien ist beeindruckend: Vier Spiele, vier Siege, 20:1 Tore. Dass es derzeit gut läuft beim FC Pipinsried, wäre glatt untertrieben.
Roman Plesche (32): Wir können im Moment sehr zufrieden sein, die Mannschaft hat sich gefunden und harmoniert auf dem Platz. Zu Beginn haben wir immer darauf hingewiesen, dass es ein wenig dauern kann, bis es funktioniert. Aber nun greift ein Rädchen ins andere.

Klar, im Kader steckt jede Menge Qualität. Was ist für dich neben starken Individualisten der Hauptgrund, dass es so gut läuft?
Der Kader ist breiter aufgestellt als in den letzten Jahren. Wir haben viel mehr Konkurrenzkampf, keiner kann sich ausruhen. Die Trainer haben klar kommuniziert, dass sie nach Trainingsleistungen aufstellen. Jeder weiß, woran er ist. Jeder muss Gas geben, da ist richtig Zug drin.

Darf man das als Lob an Fabian Hürzeler und Muriz Salemovic verstehen?
Definitiv, die beiden machen einen richtig guten Job und halten alle Spieler bei Laune, auch diejenigen, die nicht regelmäßig von Anfang an zum Einsatz kommen. Die Jungs, die von der Bank kommen, bringen sofort ihre Leistung. So soll`s sein.

In den letzten Jahren machte Pipinsried immer wieder Schlagzeilen mit einem für Regionalliga-Verhältnisse absolut unüblichen Trainingspensum, teilweise wurde nur zweimal pro Woche trainiert. Wie schaut`s derzeit aus?
Wir trainieren normal dreimal in der Woche. Es kann aber schon mal vorkommen, dass die Trainer das Team nach einer guten Leistung belohnen und nur zweimal auf den Platz bitten.

Zu kritisieren gibt es im Moment nicht viel, aber zu 100 Prozent zufrieden kann man ja eigentlich nie sein. Wo siehst du noch Steigerungspotential?
Wir bewegen uns auf hohem Niveau, das ist richtig. Wenn ich das Haar in der Suppe finden müsste, dann wäre das die Chancenverwertung. Wir müssten eigentlich noch deutlich mehr Tore machen. Aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. (lacht)

Beruflich stark eigespannt: Ex-Profi Luka Odak pausiert bis zum Winter.

Die Neuen wissen zu überzeugen, vor allem Steffen Krautschneider, Pablo Pigl oder auch Christoph Rech stechen im Moment heraus. Was stellst du den beiden für ein Zwischenzeugnis aus?
Dass die Jungs charakterlich einwandfrei sind, das wusste ich schon vorher, darauf haben wir geachtet. Steffen brauchte nach seiner langen Verletzungspause, die noch aus seiner Schweinfurter Zeit stammt, ein paar Spiele, um sich einzugewöhnen. Mittlerweile ist er aber voll bei uns angekommen. Pablo und Christoph liefern genau das ab, was wir uns erhofft haben. Dafür haben wir sie auch geholt.

Auffällig ist aber, dass Ex-Profi Luka Odak noch gar nicht zum Einsatz gekommen ist. Woran liegt`s?
Bei Luka ist es im Moment so, dass er beruflich enorm eingespannt ist und er den Aufwand zeitlich nicht mehr schafft. Er wird jetzt bis zum Winter eine Pause einlegen, dann setzen wir uns zusammen und erörtern die Situation, ob eine weiteres Engagement Sinn macht.

Auch neben dem Platz ist gut was geboten in Pipinsried: Im Schnitt könnt ihr bislang über 500 Zuschauer begrüßen, das sind mehr als letztes Jahr in der Regionalliga. Macht Erfolg sexy?
Natürlich ist der Zuschauerzuspruch immer erfolgsabhängig. Ich freue mich, dass unser Fußball im Moment angenommen wird. Wir spielen gut, gewinnen und manchmal gibt`s sogar Spektakel zu sehen. Das spricht sich rum. Unser Ziel ist es, dass wir die Laufkundschaft, also diejenigen, die sich ein Spiel aus Neugier ansehen, weil etwas geboten wird, langfristig an uns binden. Mit zahlreichen Marketingaktivitäten versuchen wir, noch mehr Interessierte zu uns zu locken. Da ist noch einiges an Steigerungspotential rund um den FC Pipinsried vorhanden.

Die Fans der Bayernliga Süd fiebern dem Freitagabend entgegen, wenn ihr zum Spitzenspiel bei den Senkrechtstartern in Wasserburg gastiert. Wie schätzt du den TSV ein?
Ich habe höchsten Respekt vor der Mannschaft. Dass der TSV nach zehn Spieltagen auf Platz zwei steht, kommt auch für mich ein wenig überraschend. Sensationell, was da in den letzten Jahren aufgebaut wurde. Auf uns wartet eine eingespielte Truppe, ja ein eingeschworener Haufen. Was ich so gehört habe, unternehmen die Spieler auch privat viel miteinander. Es werden viele Zuschauer kommen, das wird richtig klasse. Und ich bin mir sicher, wenn wir unsere Leistungen der letzten Wochen wieder abrufen können, werden wir als Sieger vom Platz gehen. Wir fahren nach Wasserburg, um zu gewinnen.


Aufrufe: 012.9.2019, 10:45 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor