2024-04-24T13:20:38.835Z

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Als Kollektiv heraus aus dem Leistungstief: Die 65-Fußballer trumpften in Traunstein ganz groß auf. Foto: ro
Als Kollektiv heraus aus dem Leistungstief: Die 65-Fußballer trumpften in Traunstein ganz groß auf. Foto: ro

TSV 1865 steigt wie Phönix aus der Asche auf

Kantersieg in Traunstein

Wie Phönix ist der TSV 1865 Dachau im Chiemgau aus der Asche gestiegen. Der 6:1-Triumph der Lamotte-Elf war auch in dieser erstaunlichen Höhe verdient, die Dachauer Bayernliga-Kicker waren im Auswärtsspiel beim SB Chiemgau Traunstein von der ersten bis zur letzten Minute Chef im Ring.

Einen 6:1-Kantersieg landet man nicht von ungefähr in Traunstein, wie man binnen acht Tage von einer verunsicherten Truppe zu einem schlagkräftigen (und selbstbewussten) Kollektiv mutiert, haben die Dachauer in der zurückliegenden Woche vorgemacht.

Stichwort Systemumstellung: Der Wechsel vom 4-3-3 auf ein stabiles 3-5-2 hat der Hintermannschaft mehr Sicherheit beschert. Im Umkehrschluss bedeutete das aber auch eine deutlich größere offensive Präsenz der 65-Kicker.

Stichwort Erfahrung: Mit seinen Oldies bot der TSV in Traunstein einen effektiven Mix aus jungen Wilden und gewieften Taktikern auf. Ein kluger Schachzug, die mit allen Wassern gewaschenen Routiniers wissen in den wichtigen Situationen, was zu tun ist.

Stichwort Sportlicher Leiter: Mit Marcel Richter war der Sportchef der Dachauer nach zwei Wochen Urlaub wieder mit an Bord. „Damit ist eines klar“, so Richter schmunzelnd: „Während der Saison kann ich nicht mehr in Urlaub fahren. Wir wollen ja den sportlichen Erfolg nicht gefährden.“

Kurios: Wie in der vergangenen Saison holten die Dachauer aus den ersten fünf Saisonspielen zwei Siege – und beide fuhren sie in der Fremde ein. Damals wie heuer setzte es zwei der drei Niederlagen im eigenen Stadion.

Einen Raketenstart legte die Lamotte-Elf in Traunstein hin, schon nach 18 Minuten führte sie hochverdient mit 2:0 durch die Treffer der Routiniers Franz Hübl und Christian Lippert.

Damit waren den Hausherren eigentlich schon alle Zähne gezogen. Die erste hochkarätige Torchance hatten allerdings die Traunsteiner, in der 11. Minute hatte Patrick Schön Pech mit einem fulminanten Schuss. Doch das war der richtige Hallo-Wach-Ruf für die Gäste, die wenig später innerhalb von nur 180 Sekunden dreimal gnadenlos zuschlugen.

Die sichtlich geschockten Gastgeber versuchten anschließend, wenigstens defensiv gut zu stehen, um Schlimmeres zu verhindern. Doch das gelang ihnen nicht, im Gegenteil, der TSV 1865 legte noch vor der Pause durch Fabian Negele und Lamotte zweimal nach.

Nach dem Wiederanpfiff nahmen die Dachauer im Gefühl des sicheren Sieges etwas Luft aus der Partie, sprich: das Tempo wurde heruntergefahren. Trotzdem tauchten n die Gastgeber nur einmal gefährlich vor dem 65-.Kasten auf, und das führte dann auch prompt zum 1:4-Ehrentreffer in der 64. Minute durch Stefan Mauerkirchner, dessen abgefälschter Schuss unhaltbar war.

Am Ende gab es noch zwei weitere Treffer für die Dachauer durch Onur Korkmaz (86.) und Qendrim Beqiri (90.). Der Sieg des TSV hätte sogar noch deutlicher ausfallen können, Alex Weiss traf in der 66. Minute nur den Pfosten der Traunsteiner Gehäuses.

Dachaus Sportchef Marcel Richter meinte nach dem Schlusspfiff stolz: „Das war eine starke Vorstellung unserer Mannschaft. Das Trainerteam hat heute die jungen Spieler bewusst aus der Schusslinie genommen, um den Druck von ihnen zu nehmen. Die Oldies haben es gerissen, in den schwierigen Phasen sind sie im Moment einfach im Kopf freier als die jungen Spieler; sie wissen mit der Situation umzugehen. Aber das war für eben nur für heute die richtige Lösung, was im nächsten Spiel sein wird, werden wir sehen. Bärenstark war heute wieder einmal Christian Lippert, der auf der Position zehn wunderbar agiert hat. Er weiß eben, wie man ein Spiel zu lenken hat.“

Tore:

0:1 (15.) – Franz Hübl donnert den Ball aus 20 Metern flach ins Eck.

0:2 (18.) – Christian Lippert schiebt den Ball nach einer Flanke von Alexander Weiser gekonnt über die Linie.

0:3 (39.) – Fabian Negele nimmt einen Pass durch die Mitte von Alex Weiss gekonnt an und verwandelt sicher.

0:4 (42.) – Fabian Lamotte erhöht mit einem wuchtigen Kopfball nach einem Freistoß von Qendrim Beqiri.

1:4 (64.) – Stefan Mauerkirchner wuchtet den Ball aus dem Rückraum flach ins Netz.

1:5 (86.) – Onur Korkmaz schließt einen Konter geschickt ab.

1:6 (90.) – Qendrim Beqiri verwandelt einen an Christian Doll verursachten Foulelfmeter.


SB Chiemgau Traunstein – TSV 1865 Dachau 1:6
SB Chiemgau Traunstein: Legat, Mayer (34. Zeric), Bauer, Köberich, Daniel (68. Schwarz), Schlosser, Schön, Eyrainer, Schlosser, Probst (68. Maurer), Mauerkirchner - Trainer: Reil
TSV 1865 Dachau: Mayer, Lamotte, Weiser, Hübl, Brey, Lippert (66. Schäffer), Beqiri, Negele, Buch (33. Weiser), Doll, Wolf (74. Korkmaz) - Trainer: Lamotte
Schiedsrichter: Zacher (Nußdorf/Inn) - Zuschauer: 750
Tore: 0:1 Hübl (15.), 0:2 Lippert (18.), 0:3 Negele (39.), 0:4 Lamotte (42.), 1:4 Mauerkirchner (64.), 1:5 Korkmaz (86.), 1:6 Beqiri (90. Foulelfmeter)
Gelb-Rot: Bauer (78./SB Chiemgau Traunstein/wiederholtes Foulspiel)

Aufrufe: 013.8.2017, 18:22 Uhr
Dachauer Nachrichten - Robert OhlAutor