2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Geschickt schirmt Dachaus Sebastian Brey den Ball vor Maximilian Löw ab. FOTO: RO
Geschickt schirmt Dachaus Sebastian Brey den Ball vor Maximilian Löw ab. FOTO: RO

Happy End für Dachau 65 nach hektischer Schlussphase

Dachauer sichern sich spät einen Punkt bei den Augsburger Schwaben

Dachau – Über weite Strecken hat der TSV 1865 Dachau bei den Augsburger Schwaben ein gutes und beherztes Spiel abgeliefert, das späte Tor zum 2:2-Endstand war der Lohn für eine Mut machende Gesamtleistung der launischen Diva von der Jahnstraße bei einem sehr starken Tabellennachbarn.

Dank dieses verdienten Remis festigten die Dachauer den eine Woche zuvor mit dem 2:0-Sieg in Kottern erkämpften Platz in der oberen Tabellenhälfte der Bayernliga-Süd. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegs-Relegationsplatz beträgt nach dem ersten Rückrundenspieltag vier Punkte.

Vor dem Spiel wusste man im Lager des TSV 1865 nicht so recht, was man vom Ausflug nach Schwaben erwarten kann. So musste Dachau gleich vier wichtige Spieler ersetzen: Christian Doll (Urlaub), Franz Hübl (Co-Trainer-Job bei 1860 München), Alexander Weiser (Verletzung) und Alex Weiss (Verletzung). Die Ausfälle kompensierte die Elf aber sehr gut, die sogenannten Ergänzungsspieler zeigten eine tadellose Leistung. Auch die Hausherren mussten allerdings einige Stammspieler ersetzen, es fehlten Patrick Stoll, Jan Plesner, Erkin Arif, Lukas Drexler und Fabian Hildmann – alle wegen Verletzung.

Eine eine turbulente Schlussphase sorgte am Ende auf beiden Seiten noch einmal für viel Hektik.

Die erste Hälfte begann verhalten, beide Teams tasteten sich taktisch erst einmal ab. Den ersten Schuss auf das Tor gaben die Dachauer in der 17. Minute ab, Onur Korkmaz scheiterte knapp. Dies schien die Lebensgeister der Schwaben geweckt zu haben, denn zehn Minute später köpfte Kevin Gutia knapp vorbei. Unmittelbar danach stellte Maximilian Löw auf 1:0 für Schwaben Augsburg.

Sebastian Brey hatte gleich nach dem Anstoß eine gute Chance, doch er verpasste einen konsequenten Abschluss nach einem tollen Solo, in dessen Verlauf er fünf Schwaben aussteigen ließ. Dachaus Sportleiter Marcel Richter: „Die Pike wäre wohl die bessere Lösung gewesene.“ In der 34. Minute sorgte Onur Korkmaz aus kurzer Distanz für das 1:1, er traf nach einer tollen Vorarbeit von Moritz Hannemann. Pech hatte in dieser Szene Schwaben-Torwart Tobias Antoni, der im entscheidenden Moment wegrutschte.

Richter meinte zur Halbzeit: „Wir stehen gut und kompakt. Vor dem Tor gewinnen wir zwar zu selten die wichtigen Bälle, aber der Rest war gut. Ich hoffe auf eine starke zweite Hälfte, wir haben noch drei sehr schnelle Spieler auf der Bank, die noch die Wende bringen könnten.“

Der zweite Durchgang begann mit einer Dachauer Vollgasphase. In der 50. und 55. Minute hatte Fabian Lamotte zwei dicke Chancen, doch der 65-Spielertrainer ließ beide aus. Zunächst hämmerte er den Ball volley nach einer Ecke aus acht Metern aufs Tor, der Ball konnte von einem Augsburger nur mit Mühe von der Linie gekratzt werden. Und fünf Minuten später scheiterte Lamotte mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke. Schwaben-Torwart Tobias Antoni war ob der Dachauer Doppelchance so erzürnt, dass er seine Mitspieler anraunzte, ob diese immer noch nicht begriffen hätten, dass die Dachauer in Fabian Lamotte ihren Zielspieler nach Ecken haben.

Nach Augsburger Chancen durch Matthias Wallner (62.) und Maximilian Löw (65.) schien das Match endgültig zu Gunsten des TSV 1865 Dachau zu kippen. In der 70. Minute sah Schwabens Daniel Framberger nach einem Foul an der Mittellinie an Sebastian Brey vollkommen zu Recht die rote Karte.

Doch wie so oft nach einem Platzverweis machte das dezimierte Team plötzlich Dampf. Die Schwaben agierten in der Folge körperbetonter und konterten die Dachauer in der 80. Minute klassisch aus. Michael Geldhausers 2:1 leitete eine hektische Schlussphase ein.

Und tatsächlich gab es noch das Happy-end für die Gäste, denn der erneut sehr starke Moritz Hannemann erzielte in der 90. Minute den verdienten Ausgleichstreffer mit einer abgefälschten Bogenlampe.

Ärgerlich aus Sicht der Dachauer war der Platzverweis, den sich der bis dahin wirklich gut spielende Alexander Buch in der dritten Minute der Nachspielzeit einhandelte. Er ließ sich von einem Gegenspieler provozieren und kassierte folgerichtig eine ziemlich dämliche rote Karte.

Eine Minute später hatte der eingewechselte Fabian Negele tatsächlich noch den Siegtreffer auf dem Fuß, doch er wuchte die Kugel überhastet in den Augsburger Herbsthimmel.

Augsburgs Abteilungsleiter Dieter Zoglauer meinte nach dem Match: „Dachau hätte in diesem phasenweise sehr guten Spiel einen Dreier verdient gehabt.“

Dachaus Sportleiter Marcel Richter stellte nach der emotionalen und hektischen Schlussphase völlig geschafft fest: „Das war am Ende hitzig mit einer dummen roten Karte für Alexander Buch. Der Augsburger Platzverweis hat uns nicht gut getan, aber die Jungs haben bis zum Schlusspfiff Gas gegeben und vollkommen verdient den Punkt geholt. Das ist am Ende unter dem Strich auch ein gerechtes Ergebnis.“

65-Trainer Fabian Lamotte fügte hinzu: „Das war sicherlich ein interessantes Spiel für die Fans, mit vielen Strafraumszenen und enorm großer Hektik am Ende des Spieles. Der Punkt ist verdient, da wir eine gute Leistung gezeigt haben. Der Gegner war sehr stark, aber wir haben kämpferisch dagegen gehalten und auch spielerisch war ein Fortschritt deutlich zu erkennen. Nicht gut war, dass wir in Überzahl den Treffer zum 1:2 kassiert haben.“


Stenogramm

TSV Schwaben Augsburg - TSV 1865 Dachau 2:2 (1:1)

TSV Schwaben Augsburg: Tobias Antoni, Philipp Baier, Lorenzo Gremes, Benjamin Woltmann, Maximilian Löw (78. Marius Kefer), Daniel Framberger, Kevin Gutia (65. Fabian Krug), Deniz Schmid, Maximilian Fiedler, Matthias Wallner, Michael Geldhauser (90. Rasmus Fackler-Stamm)

TSV 1865 Dachau: Maximilian Mayer, Michael Zach, Thomas Ettenberger (81. Dominik Schäffer), Fabian Lamotte, Alexander Buch, Moritz Hannemann, Qendrim Beqiri, Sebastian Brey, Onur Korkmaz, Mario Maric (71. Fabian Negele), Christian Lippert.

Schiedsrichter: Philipp Götz

Zuschauer: 150

Rote Karte: Daniel Framberger (70.), Alexander Buch (93.)

Tore: 1:0 (28.) – Maximilian Löw tankt sich auf der rechten Seite durch, er schiebt den Ball unter 65-Keeper Max Mayer durch ins Tor. 1:1 (34.) – Onur Korkmaz trifft aus kurzer Distanz nach einer tollen Vorarbeit von Moritz Hannemann. 2:1 (80.) – Michael Geldhauser trifft mit dem Kopf aus sechs Metern nach einer Flanke aus dem Halbfeld. 2:2 (90.) – Moritz Hannemann gleicht mit einem abgefälschten Schuss aus 16 Metern aus, der als Bogenlampe ins Tor fällt.

Aufrufe: 02.11.2017, 08:26 Uhr
Robert Ohl - Dachauer NachrichtenAutor