Wie einst Hoeneß: Bierofka fordert Schutz für seinen Star

München - Vor dem Heimspiel gegen den FV Illertissen (19 Uhr/hier im Live-Ticker) hat Daniel Bierofka Änderungen in der Startelf angekündigt - auch den vielen Englischen Wochen geschuldet. Auf einen Spieler wird der Trainer aber ganz sicher nicht verzichten: Timo Gebhart. Der Rückkehrer hat nicht nur aufgrund seiner vier Treffer immensen Anteil am gelungenen Saisonstart. Er treibt das Spiel an, kreiert zahlreiche Chancen und geht keinem Zweikampf aus dem Weg.

Genau darin liegt jedoch auch ein großes Problem. Denn die Gegner greifen den U19-Europameister von 2008 besonders aggressiv an. Bilder des am Boden liegenden Gebhart sind an der Tagesordnung. Für Bierofka geht das deutlich zu weit. Er nimmt die Schiedsrichter in die Pflicht: „Spieler wie Timo müssen besser geschützt werden. Er wird extrem oft gefoult.“ Eine solche Diskussion hatte einst auch Uli Hoeneß beim Stadtrivalen angestoßen, um die Attacken auf Franck Ribery und Arjen Robben an den Pranger zu stellen.

Gebhart: „Muss mit Schmerzen umgehen können“

Nun also will Bierofka die harte Gangart in der Regionalliga in den Fokus rücken. Dabei sieht sich Gebhart gar nicht einmal so sehr als Opfer. „Mein Spiel ist halt oft nur mit Fouls zu stoppen“, sagte der 28-Jährige der Bild: „Also muss ich damit rechnen und mit Schmerzen umgehen können.“

Seine Emotionen hat der gebürtige Memminger deutlich besser im Griff als noch in der vergangenen Saison, als er in 17 Drittliga-Spielen für Hansa Rostock zweimal mit Gelb-Rot vom Platz flog. „Ich muss einfach ruhig bleiben, sonst schade ich meiner Mannschaft“, betont Gebhart: „Ich will vorangehen, also kann ich mir keinen Platzverweis leisten.“

Bierofka wünscht sich von seinem Star dagegen auch mit Ball am Fuß eine Umstellung: „Er muss den Ball im zentralen Bereich schneller spielen. Dann hat der Gegner gar nicht die Chance, ihn zu foulen.“ Denn auf Gebhart, der in den vergangenen Jahren auch immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde, will er auf keinen Fall verzichten müssen: „Wenn er seine Dynamik ausspielt, ist er absolute Waffe für uns.“