2024-03-28T15:56:44.387Z

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Was fällt ihm diesmal ein? Bei Köllners Löwen sank zuletzt der S-Wert.
Was fällt ihm diesmal ein? Bei Köllners Löwen sank zuletzt der S-Wert. – Foto: Wagner

TSV 1860 München: Warten auf die dritte Welle

Löwen unter Zugzwang im Aufstiegskampf

Der TSV 1860 München spielt eine Saison, die von Leistungskurven geprägt ist. Nach einer zuletzt schwächeren Phase gilt es jetzt wieder zuverlässig zu punkten.

München –Alarmierende Zahlen, schlechterer R-Wert, beunruhigende Trendumkehr. Experten der Bundesregierung warnen seit Tagen vor einer dritten Corona-Welle. Anderswo, beim Fußball-Drittligisten TSV 1860, grübelt man ebenfalls über eine ungünstige Entwicklung. Der S-Wert ist rückläufig (letzter Sieg am 27. Januar), nach dem Hoch zu Jahresbeginn setzte zuletzt ein Trend zum U- und zum N-Wert ein. Fünf Spiele mit zwei Unentschieden (U) und zwei Niederlagen (N) lassen auf eine Mutation des weißblauen Siegergens schließen. Nicht nur Löwen-Experten fürchten einen Shutdown im Aufstiegskampf. Sportlich gesehen muss eine dritte Welle her, dringend!

TSV 1860: Der Spielplan meint es gut mit den Löwen

Und siehe da: Es gibt Hoffnung. Sie speist sich aus dem Kurvenverlauf der bisherigen Löwen-Saison. Und aus den aktuellen Kennzahlen der anstehenden Gegner. Die sehen nämlich auch alles andere als rosig aus. Haching (Freitag, 19 Uhr): sieglos seit elf Spielen (bei nur einem U), schlechtester Drittligist 2021. Duisburg (Samstag, 6. März): ebenfalls unter dem Abstiegsstrich stehend, zuletzt aber mit ansteigendem S-Wert (zwei Siege nach zuvor drei Niederlagen). Halle (13. März): Hier dominiert seit acht Spielen der U-Wert (5; bei zweimal N). Nachholgegner Lübeck schließlich (Mittwoch, 17. März): Tabellenletzter und in puncto N ganz klar ein Hotspot (sieben Niederlagen in den letzten neun Spielen).

Natürlich hatte Michael Köllner die machbaren Aufgaben im ausklingenden Winter im Kopf, als er nach dem 1:2 beim 1. FC Saarbrücken sagte: „Das ist das Schöne am Fußball: Am Freitag gehen wir schon wieder auf den Platz. Wir müssen jetzt die Woche über gut trainieren.“ Um die dritte Erfolgswelle einzuläuten.

TSV 1860: Saison von Schwankungen geprägt

Das nämlich macht nicht nur dem Trainer Hoffnung: Dass die Löwen durchaus in der Lage sind, über einen längeren Zeitraum diszipliniert an stabilen Zahlen zu arbeiten. Nach dem Rückschlag von Völklingen peilt die nächste Positivserie an, es wäre die dritte. Gut lief’s von Spieltag 1 bis 9 (17 Punkte, Schnitt 1,88), lausig von 10 bis 14 (drei Punkte, Schnitt 0,6), bestens wieder von Spieltag 15 bis 21 (17 Punkte, Schnitt 2,42), seither wieder mies (1 Punkt, Schnitt 0,33).

Immerhin: Bisher ist es Köllner stets gelungen, auf Krisensymptome zu reagieren. Mal änderte er das Team, mal die Taktik, aber nie seine Überzeugung, bis ganz zum Schluss oben dabei bleiben zu können. Besonders die Trendwende kurz vor Weihnachten macht Mut. Die Löwen kamen aus der ersten Misserfolgswelle noch stärker zurück. 3:0 gegen Mannheim, 5:0 in Kaiserslautern – angeschlagene Gegner halfen 1860 bei der Trendwende. Wie auch jetzt bis Mitte März dankbare Gegner warten.

Köllner weiß: „Es sind noch 42 Punkte zu holen.“ Und auch Kapitän Sascha Mölders, 35, wird alles daran setzen, seinem Team bis Freitag wieder das Sieger-Vakzin einzuimpfen. „Jetzt haben wir ein Derby“, sagte er trotzig: „In dem wollen wir unbedingt die Punkte holen.“ Noch ist der angestrebte R-Wert möglich. R wie rauf!

(ULI KELLNER)

Aufrufe: 023.2.2021, 09:43 Uhr
Münchner Merkur / tz / Uli KellnerAutor