München - So schnell kann es im Fußballgeschäft gehen. Am vergangenen Freitag sagte 1860-Trainer Michael Köllner noch, er sei „sicher nicht derjenige, der uns eine Heimspiel-Phobie ins Hirn legt“. Nach der bitteren 0:2-Pleite am Samstag gegen Duisburg inklusive einem „saudummen“ Gegentor wurden die Fragen nach der mageren Bilanz im eigenen Stadion dann schon bohrender.
Daheim ist es für die Löwen bislang eben noch nicht am schönsten. Kapitän Sascha Mölders forderte gleich nach Abpfiff, man müsse „gegen Halle unsere Heimbilanz aufbessern“. In der Auswärtstabelle rangieren die Münchner (3 Siege, 1 Unentschieden, 8:1-Tore) auf dem zweiten Platz, punktgleich mit Primus Wiesbaden – Aufstiegskandidat. In der Heimtabelle findet man sich hingegen nur auf dem 11. Rang (ein Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen, 6:6-Tore) wieder – tristes Mittelfeld.
Für Stephan Salger haben die jüngsten Pleiten im Grünwalder Stadion vor allem etwas mit der Spielweise des Gegners zu tun. „In den letzten beiden Heimspielen hatten wir mit Saarbrücken und Duisburg zwei sehr passive Gegner, die uns die Spielkontrolle komplett übergeben haben“, sagte der 30-Jährige im Fantalk. 1860 bestimmte zwar über weite Strecken das Spielgeschehen gegen Duisburg, der Ballbesitz fand jedoch meist in ungefährlichen Zonen statt.
Und auch externe Faktoren spielen scheinbar eine Rolle. „Auswärts hatten wir in Meppen und Zwickau auch Zuschauer im Stadion. Da ist von der Heimmannschaft mehr Offensivkraft gefordert, das kam uns zu gute“, sagte Salger. Auf Zuschauer müssen die Mannen von Köllner aber zumindest noch im November verzichten. Unterstützung von den Rängen ist also vorerst ausgeschlossen.
TSV 1860 gegen Halle im Live-Ticker: Talent bekommt ProfivertragLöwen-Fans dürfen zwar nicht ins Stadion, allerdings gibt es trotzdem eine gute Nachricht für den Anhang: Youngster Marco Mannhardt erhielt einen Profivertrag. Der defensive Mittelfeldspieler „gehört zur nächsten Generation“, sagte Geschäftsführer Günther Gorenzel. (Nico Marius Schmitz / Marius Epp)