2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Will Begeisterung auf Giesings Höhen entfachen: Michael Köllner beerbt Daniel Bierofka als Löwen-Trainer. sampics / Stefan Matzke / Stefan Matzke
Will Begeisterung auf Giesings Höhen entfachen: Michael Köllner beerbt Daniel Bierofka als Löwen-Trainer. sampics / Stefan Matzke / Stefan Matzke

Neuer Trainer stellt sich vor: Köllner hat bereits eine Löwen-Vergangenheit

Auch sein Sohn fiebert mit den Blauen

Michael Köllner ist jetzt ein Löwe. Der neue Trainer stellte sich bei seinem neuen Verein vor - in der Grünwalder Straße war er schon vor 15 Jahren zu Gast.
  • Der TSV 1860 München stellt Michael Köllner als neuen Trainer vor.
  • Geschäftsführer Günther Gorenzel freut sich über schnelle Entscheidung.
  • Der Coach hat bereits eine Löwen-Vergangenheit.

München - Pünktlich um 12 Uhr trat der neue Löwen-Trainer durch die Schiebetür des Besprechungsraums im dritten Stock der Geschäftsstelle. Kurzes Blitzlichtgewitter, dann konnte sie losgehen, die Vorstellungsrunde mit Michael Köllner. Fast.

Köllner neuer Trainer von Sechzig: Gorenzel freut sich über „schnelle und überzeugende Lösung“

Denn zuerst ergriff Geschäftsführer Günther Gorenzel das Wort. Nach dem so aufwühlenden wie ungeklärten Rücktritt von Daniel ­Bierofka sah es der sportlich verantwortliche Löwe angebracht, die Umstände der flotten Nachbesetzung zu erklären. „Wir brauchten eine schnelle und überzeugende Lösung“, sagte Gorenzel. „Für mich war es sehr, sehr wichtig, dass ich im Verein, in den Gremien, gespürt habe, dass alle Beteiligten ein Interesse hatten, diese Lösung auch sehr rasch zu finalisieren.“

Am Mittwochabend (während Köllner zu Hause die Champions League verfolgte) sei die Kontaktaufnahme erfolgt. Nach einem ausführlichen Treffen am Donnerstag sei beiden Seiten klar gewesen, dass man zusammenfinden werde. „Willkommen in der Höhle der Löwen!“

Mit Nürnberg 2018 in die Bundesliga aufgestiegen

Was Köllner dort erwartet? „Für mich waren drei Faktoren ausschlaggebend“, sagte der 49-Jährige, der mit dem 1. FC Nürnberg 2018 den Bundesliga-Aufstieg schaffte und diesen Februar nach einer Negativserie beurlaubt wurde. „Mache ich es mit Freude? Kann ich hier erfolgreich sein? Und fühlt sich meine Familie wohl mit der Entscheidung?“

Punkt eins und zwei seien schnell mit ja beantwortet gewesen, so Köllner. Und auch bei Punkt drei gab’s keine Widerstände. Im Gegenteil: Ehefrau Petra sei ein „Fan des Grünwalder Stadions“, sein Sohn, der in München studiere und es mit den Blauen halte, habe ihm schon vor einiger Zeit gesagt: „Papa, das wär das Geilste, wenn du mal Löwen-Trainer wirst.“

Vor 15 Jahren hospitierte er an der Grünwalder Straße

Mit München und Sechzig verbindet Köllner so einiges. 2004 hospitierte er im Rahmen seiner Trainerausbildung an der Grünwalder Straße, während seiner Zeit als Koordinator der DFB-Talentförderung wohnte er fünf Jahre in der Lindwurmstraße. Nun ziehe es ihn nach Giesing oder Harlaching.

Wie lange sein Vertrag bei 1860 laufe? „Solange es uns Spaß macht. Das ist eine ganz neue Klausel“, witzelte der Oberpfälzer, der an diesem Dienstag um 11.15 Uhr erstmals mit seiner neuen Mannschaft

Ziel ist eine sorgenfreie Saison

Von der Qualität des Kaders ist Köllner überzeugt. Der Auftritt in Halle habe gezeigt, welch starken Charakter die Mannschaft habe. Nun gelte es, das Ganze zu stabilisieren, um das Ziel - eine sorgenfreie Saison - zu erreichen. Oder sogar mehr? „Wenn wir die nächsten fünf Spiele gewinnen, gehen wir als Dritter in die Winterpause“ - wer könne das ohne „Zauberkugel“ jetzt schon sagen?

Bayern II, Haching, Großaspach, Ingolstadt, Münster - das ist Köllners Startprogramm nach der Länderspielpause. Abseits des Rasens sind die Herausforderungen nicht kleiner. Köllner sagt, er wisse um die komplizierte politische Lage: „Ich habe bei der Entscheidung schon auch mein Hirn eingeschaltet.“

Seine Aufgabe sei es, den Funken zu „installieren“, der dann von der Mannschaft auf die Fans und den ganzen Verein überspringen müsse. Um final eine Einigung der Gesellschafter zu erreichen? Das will sich Köllner nicht anmaßen: „Ich bin ein Trainer für alle und will ein Trainer für alle sein.“ Sollte fürs Erste genügen.

lk

Aufrufe: 011.11.2019, 17:53 Uhr
Münchner Merkur / tz / Ludwig KrammerAutor