München - Die Corona-Krise führt zu einer Zerreißprobe in der 3. Liga. Spaltung, Schlammschlacht, Reform – alles scheint möglich, nachdem Waldhof Mannheim und sieben Abstiegskandidaten in einem Positionspapier einen Sofortabbruch der Saison gefordert haben – als Reaktion auf die Erklärung der fünf bayerischen Vereine, die tags zuvor das Gegenteil gefordert hatten – eine sportlich faire Fortsetzung der Saison, notfalls mit Geisterspielen.
Oder kommt es gar zur Zweiteilung und Aufstockung der 3. Liga? Wie das Fachblatt kicker berichtet, wurde beim DFB ein entsprechender Vorschlag eingereicht. Nach den Vorstellungen eines nicht genannten Vereins könnte die 3. Liga ab der Saison 2020/2021 in eine Nord- und in eine Südstaffel unterteilt werden – mit jeweils 20 Mannschaften.
Nach tz-Informationen stammt der brisante Vorschlag von einem Verein aus der Regionalliga. Dies bestätigte auch der DFB, der darauf hinwies, dass sich die Drittligisten vor Kurzem „ebenso geschlossen wie klar für eine eingleisige Liga ausgesprochen“ hätten.
Ablehnend stehen auch die Münchner Drittligisten der Idee einer Zweiteilung gegenüber. „Eine Aufstockung der 3. Liga auf 40 Vereine würde zu einer Vermischung von Profi- und Amateurfußball führen und kann demnach nicht unser Ziel sein“, erklärte Löwen-Sportchef Günther Gorenzel auf Nachfrage. „Die Kluft zu den Bundesligisten würde damit noch größer.“
Manni Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching, sieht es genauso. „Man braucht doch keinen Taschenrechner, um festzustellen, dass es keinen Sinn macht, die Liga auf 40 Vereine aufzustocken, wenn es schon für die aktuell 20 Vereine wirtschaftlich hinten und vorne nicht aufgeht.“
Mäßig begeistert klang auch DFB-Vize Rainer Koch, als er von der tz auf die Möglichkeit einer erneuten Ligareform angesprochen wurde. Ein so weitreichender Beschluss würde „längere Zeit“ in Anspruch nehmen, so Koch. Er selbst, fügte er hinzu, sei für eine neuerliche Debatte nicht der richtige Ansprechpartner.
Efkan Bekiroglus Vertrag beim TSV 1860 läuft aus. Bisher hat der Leistungsträger noch nicht verlängert und ein Zweitligist zeigt Interesse am Mittelfeldspieler.
Der DFB lockert die Lizenzauflagen für die kommende Saison. Erzeugt diese Entscheidung beim TSV 1860 finanzielle Gewissheit? Geschäftsführer Günther Gorenzel nimmt Stellung.
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