2024-04-16T09:15:35.043Z

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Löwe hinter Gittern: Bierofka muss den Sparkurs mittragen, Spieler wie Schäffler passen nicht zum Budget sampics / Ulrich Wagner
Löwe hinter Gittern: Bierofka muss den Sparkurs mittragen, Spieler wie Schäffler passen nicht zum Budget sampics / Ulrich Wagner

„Momentan nicht handlungsfähig“: Biero hakt Schäffler-Rückkehr ab - aus bitterem Grund

Budget-Mangel

1860-Trainer Daniel Bierofka würde sich gerne ab Sommer Ex-Löwe Manuel Schäffler sichern. Doch für den Mittelstürmer des SV Wehen fehlt ihm das Geld.

München - Die Bilanz liest sich nicht schlecht: 46 Tore hat Manuel Schäffler in seinen bisherigen 93 Drittligaspielen für den SV Wehen-Wiesbaden geschossen – kein Wunder, dass der 30-jährige Fürstenfeldbrucker mit auslaufendem Vertrag zu den begehrtesten Stürmern der Liga gehört. Auch der TSV 1860 wollte den verlorenen Sohn im vergangenen Sommer nach Giesing zurückholen, die Verantwortlichen entschieden sich dann aber für den ablösefreien ­Adriano Grimaldi. Der ist längst weiterverkauft.

Und trotzdem wird man Schäffler so schnell nicht an der Grünwalder Straße sehen. „So wie es aussieht, werden wir nix herumzaubern können“, sagt Trainer Daniel Bierofka mit Blick auf den eingeschlagenen Konsolidierungskurs. „Wir müssen den finanziellen Rahmenbedingungen Tribut zollen und werden den Kader im Sommer verkleinern. In der Richtung, Spieler zu holen, sind wir aktuell nicht handlungsfähig.“

Die Handlungsfähigkeit beschränkt sich aufs Tagesgeschäft. Und da gilt es für die Sechziger, am Samstag ab 14 Uhr dem torgefährlichsten Team der Liga zu trotzen. 48 Treffer hat Wehen-Wiesbaden bereits erzielt (zehn davon Schäffler), allerdings auch schon 36 kassiert. „Beide Seiten sind prägend für diese Mannschaft“, sagt Bierofka, der seinem Team mehr als nur Außenseiterchancen einräumt: „Unser Thema ist die Effektivität. Wir müssen vor dem Tor einfach ruhiger und cooler bleiben.“

Vielleicht hilft ja ein Blick auf die Heimtabelle, in der Wehen-Wiesbaden mit sechs Siegen, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen nur Platz neun belegt. Zuletzt gab es für die Hessen auf eigenem Terrain ein 0:2 gegen Würzburg, auch Cottbus, Haching, Jena und Uerdingen konnten alle drei Punkte mit nach Hause nehmen. Personell hat Bierofka mit dem nach längerer Verletzungszeit stark trainierenden Benjamin Kindsvater eine echte Alternative für beide Außenbahnen. „Ich weiß, was ich an Benni habe“, sagt der Trainer. „Er kann reinkommen und für neuen Wirbel sorgen wie damals gegen Saarbrücken.“ Als Kindsvater im Rückspiel den Elfmeter zum 1:2 rausholte. Der Rest ist blaue Geschichte. Und die Zukunft? Da baut Bierofka u. a. auf die Talente Dennis Dressel (20), Fabian Greilinger und Leon Klassen (beide 18). Alle drei würden in der neuen Saison „fester Bestandteil“ des Profikaders sein, betont der Coach. Etwas Handlungsfähigkeit bleibt ihm dann doch.

Ludwig Krammer

Der Altersschnitt der Drittliga-Mannschaft des TSV 1860 ist mit 25,88 Jahren um einiges höher als viele glauben - offenbar auch Trainer Daniel Bierofka. Löwen-Fans diskutieren derzeit die Frage, ob der TSV 1860 wirklich zu „grün“ ist.

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Aufrufe: 07.3.2019, 20:07 Uhr
Münchner Merkur / tz / Ludwig KrammerAutor