2024-04-16T09:15:35.043Z

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F: Leifer
F: Leifer

Mannschaft, Stadion, Finanzen: Was passiert jetzt mit 1860?

Was passiert jetzt mit dem frisch abgestiegenen TSV 1860 München? Ein Blick auf die wichtigsten Bereiche:

München - Als „Desaster epischen Ausmaßes“ hatte Geschäftsführer Ian Ayre einen möglichen Abstieg des TSV 1860 bezeichnet. Dank einiger randalierender Löwen-Fans waren 115 Minuten Brutto-Spielzeit zu absolvieren, bevor darüber Gewissheit herrschte, dass die Löwen künftig als Drittligist firmieren werden. Welche Konsequenzen ein Absturz tatsächlich hat, lässt sich aktuell noch nicht vollständig absehen. Ein Blick auf die wichtigsten Felder:

Führungspersonal: Ismaik hat das Versprechen an die Fans in seinem jüngsten Facebook-Post bekräftigt: „Ich werde 1860 nicht im Stich lassen.“ Trainer Vitor Pereira wird wohl Vergangenheit bei 1860 sein. Auch beim Klassenerhalt wäre sein Verbleib trotz Vertrags bis 2018 nicht gesichert gewesen – Ismaiks Enttäuschung sitzt tief. Zuletzt wurde beim Branchenportal transfermarkt.de bereits Sandhausens Trainer Kenan Kocak (36) als Nachfolger gehandelt.

Mannschaft: Vom jetzigen Kader bleibt wohl nicht mehr viel übrig. Drittligaverträge besitzen nur Jan Mauersberger, Ersatztorwart Max Engl, Felix Weber, Marin Pongracic, Kilian Jakob und Nico Karger. Der Rest könnte gehen – ablösefrei.

Nachwuchs: Beim Abstieg der Profimannschaft muss auch die U21, die in der abgelaufenen Regionalliga-Saison Platz zwei hinter der SpVgg Unterhaching belegte, eine Klasse tiefer weitermachen. Fraglich, ob man Toptalente mit einer Bayernliga-Perspektive zu den Löwen locken könnte.

Stadion: Auch bei einem Abstieg gilt der bis 2025 datierte Arena-Mietvertrag mit dem FC Bayern weiter. Eine Kündigung plus Umzug ins drittligataugliche Grünwalder Stadion (Kapazität 12.500 Zuschauer) ist schon alleine deshalb unwahrscheinlich, weil die Löwen bei einem möglichen Wiederaufstieg keine taugliche Spielstätte hätten. Außer das Olympiastadion würde wieder fußballtauglich gemacht werden.

Finanzen: Statt bislang gut sechs Millionen Euro steht den Löwen in der Dritten Liga nur noch rund eine Million Euro aus dem TV-Vertrag zur Verfügung. Zudem fällt die Garantiesumme von Vermarkter Infront (rund fünf Millionen Euro pro Saison) weg. Über den Etat, den Hasan Ismaik ermöglichen würde, kann nur spekuliert werden. Die Drittliga-Saison beginnt bereits am 21. Juli, eine Woche vor der Zweiten Liga.

DFB-Pokal: Als Zweitliga-Absteiger werden die Löwen auch in der kommenden Saison noch automatisch am DFB-Pokal teilnehmen dürfen. Für 2018/19 müssen sie sich dann qualifizieren – entweder mit (mindestens) Platz vier in der Dritten Liga oder dem Gewinn des Toto-Pokals.

Aufrufe: 031.5.2017, 12:12 Uhr
tz: Ludwig KrammerAutor