2024-05-17T14:19:24.476Z

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Löwen-Investor Hasan Ismaik findet deutliche Worte. dpa / Andreas Gebert
Löwen-Investor Hasan Ismaik findet deutliche Worte. dpa / Andreas Gebert

Löwen-Investor Hasan Ismaik: Rassismus-Vorwürfe gegen den TSV 1860 - „Eine Tatsache“

Heftige Anschuldigungen

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Hasan Ismaik ist seit 2011 Investor beim TSV 1860 München. Jetzt sorgt er mit einer pikanten Aussage für Wirbel.

München - Der TSV 1860 München ist mit zwei Niederlagen, einem Remis und einem Sieg in die neue Drittliga-Saison gestartet. Angesichts der holprigen Vorbereitung mit vielen Diskussionen rund um die sportliche und wirtschaftliche Zukunft war ungefähr mit einem solchen Auftakt zu rechnen. Das Ziel der Löwen war von Anfang an klar: Klassenerhalt.

Mit Platz 15 steht man derzeit über dem Strich, am Samstag kommt Tabellennachbar Meppen ins Grünwalder Stadion. Es stehen also wieder einmal wichtige Punkte auf dem Spiel, zuletzt gab es in der Liga eine empfindliche Pleite gegen Waldhof Mannheim.

TSV 1860: Investor Hasan Ismaik schimpft über Situation

Trainer Daniel Bierofka hatte seinem Unmut bereits Luft gemacht. Nun ließ Investor Hasan Ismaik ebenfalls deutliche Aussagen folgen. In einem Interview mit der AZ ging er auf die aktuelle Situation bei den Löwen ein - und schimpfte dabei nicht nur gegen die 1860-Bosse. Ein Thema: die 50+1-Regel. Diese sei ein veraltetes Instrument im deutschen Sport, gar in der deutschen Politik. „Es ist eine Schande, dass meine Beschwerde beim Bundeskartellamt seit langer Zeit auf Eis liegt“, sagt er.

Weiter betont Ismaik, dass man gegen ihn vorgehe. „Bei ‚Pro1860‘ und den dazu gehörenden kleinen Fangruppen wird wie in einer Sekte mit dem Motto gearbeitet: ‚Alle gegen Ismaik.‘“, erklärt er. Dass er seine Anteile verkaufen könnte, stehe für ihn nicht zur Debatte: „Das wird nicht passieren.“

Hasan Ismaik: Anteile am TSV 1860 nicht zum Verkauf

Ismaiks Zorn richtet sich dann auf die Führung der Löwen: „Ich fordere Reisinger, das ganze Präsidium, den Verwaltungsrat und Geschäftsführer Michael Scharold auf: Sie sollen alle zum Wohle von 1860 zurücktreten. Mit ihnen wird der Verein - und das ist für mich in erster Linie Profifußball - niemals Erfolg haben.“

An einen Funktionär denkt Ismaik dagegen gerne zurück - Peter Cassalette, ehemaliger Präsident. „Ich bedauere es, dass er sich nicht mehr für 1860 einbringt und überlegt, aus dem Verein auszutreten“, meint Ismaik. Und lässt dann die Bombe platzen: „Im Gegensatz zu den anderen war er kein Rassist.“

Investor Hasan Ismaik: Rassismus-Vorwürfe gegen den TSV 1860

Wie bitte? Das Thema Rassismus im Fußball ist nach den Äußerungen von Schalke-Boss Clemens Tönnies und dem BVB-Wirbel um Patrick Owomoyela und Norbert Dickel (wa.de* berichtet) ohnehin im Brennpunkt.

Ismaik holt weiter aus und sagt: „Es ist für mich kein Vorwurf, sondern eine Tatsache: Mehrere Präsidenten, Funktionäre und Vereinsmitglieder sind mit mir rassistisch umgegangen.“ Der Grund für den Unmut des Jordaniers: Ein Lied, das viele Fans im Grünwalder Stadion singen. Darin heißt es wörtlich: „Scheiß‘ auf den Scheich“. Ismaik ist sich sicher, dass sich jeder andere Präsident in Deutschland vor ihn gestellt und sich von den Beleidigungen gegen seine Person distanziert hätte. „Reisinger hat es toleriert. Rassismus ist leider nach wie vor verbreitet, auch in Arabien“, unterstreicht er. Aber: „So etwas schmerzt mich nicht. Es bestärkt mich einzig und allein darin, weiter zu kämpfen.“

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akl

Aufrufe: 014.8.2019, 09:28 Uhr
Münchner Merkur / tz / Alexander KaindlAutor