2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Schnuppern am Relegationsplatz: Die Löwen Sascha Mölders, Herbert Paul und Efkan Bekiroglu (v l.) haben sich ein Endspiel erarbeitet. MIS / Bernd Feil/M.i.S.
Schnuppern am Relegationsplatz: Die Löwen Sascha Mölders, Herbert Paul und Efkan Bekiroglu (v l.) haben sich ein Endspiel erarbeitet. MIS / Bernd Feil/M.i.S.

Große Moral: Löwen wahren Minimalchance auf die Relegation - auch dank der Roten

Sieg bei Sonnenhof Großaspach

Es darf weiter geträumt werden in Giesing. Die Löwen siegen bei Großaspach und wahren damit ihre Chance auf den Relegationsplatz. Ein Joker wird zum Helden.

München - Michael Köllner zupfte sich das Headset vom Ohr und machte eine Miene wie das Gros seiner Spieler: Was war dieser 4:2-Sieg in Großaspach wert? Einiges, wie sich nach Übermittlung der übrigen Ergebnisse herausstellte: Von allen Mitbewerbern um Platz drei hinter Tabellenführer Bayern II und Aufsteiger Braunschweig holte nur Rostock drei Punkte.

Doch immerhin: Ingolstadt verlor sein Heimspiel gegen Magdeburg, was Köllners Löwen nun eine Minimalchance auf den Relegationsplatz beschert. Schlägt 1860 am Samstag Ingolstadt im direkten Duell und lassen Duisburg (gegen Haching) und Rostock (in Chemnitz) Punkte, könnte es doch noch was werden mit zwei K.o.-Duellen gegen Köllners Ex-Club 1. FC Nürnberg.

TSV 1860: Rieder „überglücklich“ über Erfolg beim Absteiger Großaspach

Glücklich für den Moment zeigte sich Torschütze Tim Rieder, der aufgrund der finanziellen Einigung der Gesellschafter Chancen auf eine Weiterbeschäftigung hat. „Großaspach liegt mir“, sagte der Leihspieler des FC Augsburg, der bereits im Hinspiel getroffen hatte. „Ich bin überglücklich, dass wir jetzt den Dreier mit nach Hause nehmen.“ Die Einschätzung des Sechsers vor dem Finale: „Wenn wir jetzt gegen Ingolstadt gewinnen, müssen wir auf den Fußballgott hoffen.“

Während in Großaspach die Sonne vom Himmel brannte, hingen über Giesing schwarze Regenwolken. Auch im metaphorischen Sinne. Bekanntlich mussten mehrere Spiele im Sinne der Löwen laufen, damit sich für 1860 am letzten Spieltag noch eine Relegationschance ergeben würde, jedoch: Bayern II lag zur Halbzeit daheim gegen Duisburg hinten, Rostock führte, und besonders problematisch: Auch für 1860 lief das Spiel in der schwäbischen Provinz eher holprig.

TSV 1860: Greilinger hat mehrmals das 2:0 auf dem Fuß

Trotz drückender Überlegenheit zu Beginn und am Ende der ersten Hälfte gingen die Köpfe der 1860-Profis nach unten, als Jonas Weickenmeier zur Halbzeit pfiff. Nach dem Führungstreffer von Daniel Wein (Vorarbeit Mölders) hatte Fabian Greilinger weitere Tore auf dem Fuß, doch der Jungspund ist noch lange kein Goalgetter wie Aspachs Kai Brünker. Der englanderfahrene Stürmer (Bradford City) hatte nach seinem Doppelpack (18., 30.) sogar ein drittes Tor auf dem Fuß, doch einmal rafften sich die Löwen noch auf vor dem Halbzeitpfiff: Traumkombination über Wein, Rieder, Lex, Mölders - und Tim Rieder, kein geborener Torjäger, schob souverän ins linke untere Toreck.

In Halbzeit zwei fügten sich dann die Dinge für 1860, allerdings nicht auf allen Plätzen. Durch den eingewechselten Efkan Bekiroglu (Sohlentrick/76., Lupfer/80.) sicherten sich die Blauen drei wertvolle Punkte und taten zumindest das Ihrige, um die Minimalchance auf den Aufstieg zu wahren. Auch Magdeburg (2:0 in Ingolstadt) und Bayern (2:2 gegen Duisburg) spielten im Sinne der Löwen mit. 1860 hat somit drei Finalgegner, einen direkten und zwei in der Ferne. Eine letzte Chance, denn in dieser 3. Liga scheint jede noch so aberwitzige Wendung möglich. (Uli Kellner)

Derweil stellte sich in München der neue Finanzchef vor. Beim Sieg über Unterhaching ragte ein Youngster heraus, im Derby gegen den FC Bayern II ging es nicht nur auf dem Rasen heiß her.

Aufrufe: 01.7.2020, 22:06 Uhr
tz / Uli KellnerAutor