Köln – Adler statt Löwe: Der frühere 1860-Kicker Florian Neuhaus (23) hat beim 3:3 gegen die Türkei sein Debüt im DFB-Dress gefeiert. „Es ist ein besonderer Tag. Wenn nicht der größte Tag meiner Karriere“, freute sich Neuhaus nach der Partie.
Zur Erinnerung: Im Mai 2017 trug er das letzte Mal das Trikot des TSV 1860. Damals verloren die Löwen das Relegationsrückspiel gegen Jahn Regensburg mit 0:2 und stiegen aus der 2. Bundesliga ab. Neuhaus wechselte nach der Saison ablösefrei zu Borussia Mönchengladbach. Nach einer einjährigen Leihe an Fortuna Düsseldorf startete der Mittelfeldspieler bei den Gladbachern so richtig durch – und zählt mittlerweile zu den absoluten Leistungsträgern. Bei der Nationalmannschaft ist Neuhaus nun ebenfalls auf dem besten Weg, eine Alternative im Mittelfeldzentrum zu werden. Er kann sich berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im EM-Kader machen. Seine Ansprüche im DFB-Team untermauerte er mit seinem Auftritt gegen die Türkei eindrucksvoll – nicht nur wegen seines Treffers zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung.
Großes Lob gab es daher auch von Bundestrainer Joachim Löw: „Florian hat auf jeden Fall ein gutes Debüt gemacht. Das ist sein erstes Spiel gewesen, er hatte viele gute Aktionen, vor allem auch beim Tor. Wenn man sich das anschaut, er spielt, geht dann weiter – und macht es superschön, schlenzt den Ball in die Ecke. Das war gut.“
Bei seinem Treffer ließ Neuhaus seine technische Klasse durchblitzen. Die Torszene beschrieb er so: „Eine super Ablage von Luca Waldschmidt, Kai Havertz ist tief gegangen, ich habe mit ihm Doppelpass gespielt, bin dann wieder super in den Raum gekommen. Es war natürlich ein sehr schönes Gefühl für mich, bei meinem Debüt ein Tor zu erzielen.“
Einen kleinen Makel gab es aus Sicht des Youngsters trotzdem: Vor dem 2:2-Ausgleich wurde der Gladbacher von Efecan Karaca unsanft per Foulspiel vom Ball getrennt. So konnte der Türke verkürzen.
Eine Szene, die Neuhaus später so bewertete: „Für mich ist das im ersten Moment Foulspiel gewesen. Ich gehe in die Gegenbewegung, er spielt den Ball gar nicht, läuft mich komplett um, ganz bitter und ärgerlich, dass der Schiedsrichter in dieser Szene nicht gepfiffen hatte.“ Diese Meinung vertrat übrigens auch der Bundestrainer.
(bok)