2024-04-25T08:06:26.759Z

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Treue Kicker: Felix Weber (r.) spielt seit 2004 für die Löwen, Orestis Kiomourtzoglou läuft seit 2005 für Haching auf.  Sven Leifer / mis
Treue Kicker: Felix Weber (r.) spielt seit 2004 für die Löwen, Orestis Kiomourtzoglou läuft seit 2005 für Haching auf.  Sven Leifer / mis

Die treuesten Spieler der 3. Liga kicken in Oberbayern

1860 schlägt Haching knapp

Es gibt sie also doch noch. Spieler, die zu Klub-Ikonen und Identifikationsfiguren werden, wie Milans Paolo Maldini. Bei den Löwen und bei der SpVgg Unterhaching spielen die treuesten Kicker der 3. Liga.

Was haben Felix Weber (1860 München) und Orestis Kiomourtzoglou (Unterhaching) mit Uwe Seeler, Alessandro del Piero und Alexander Meier gemeinsam? Sie spielten viele Jahre für ihren Klub.

Bis zum Legendenstatus ist es für Orestis Kiomourtzoglou und Felix Weber noch weit. Doch beide Spieler zeigen, dass es auch anders geht und die sogenannten ,,local player“ kein Mythos sind. In einer Zeit, in der Spieler wie Nomaden von Klub zu Klub ziehen, was in eine Fußballerlaufbahn hinein passt, stehen diese beiden Akteure bisher für Kontinuität.

Laut offizieller Statistik der 3. Liga sind der 23-jährige Abwehrrecke Felix Weber und Hachings 20-jähriger Mittelfeldmotor Orestis Kiomourtzoglou die Spieler, die es bisher am längsten bei ihrem Klub aushalten. Weber kam mit neun Jahren zu den Löwen, Kiomourtzoglou war bei seinem Eintritt bei den Hachingern sogar erst sieben Jahre alt.

Die beiden Spieler haben zusammen 142 Spiele absolviert - nur für die erste Mannschaft. Die meisten Spiele für ein und den selben Verein in Liga 3 bestritt Großaspachs Mittelfeldroutinier Shqiprim Binakaj, der seit 2008 die Stiefel der Großaspacher schnürt und 333 Mal das SG-Trikot getragen hat.

Objekt der Begierde - Orestis Kiomourtzoglou auf dem Sprung in Liga 2?

Über einen künftigen Wechsel des seit 13 Jahren vereinstreuen Orestis Kiomourtzoglou wird immer mal wieder spekuliert. Interessenten aus der 2.Liga gibt es. Vor zwei Jahren fühlte sogar Bundesligist Werder Bremen beim Haching-Talent vor. Trotz der Perspektive auf die Bundesliga wagte Kiomourtzoglou noch nicht den großen Karriereschritt und entschied sich vorerst dafür, bei der Spvgg zu bleiben.

Mit einem Marktwert von 300.000 Euro (Quelle: transfermarkt.de) ist Kiomourtzoglou das wertvollste Talent Talente des Hachinger Kaders und einer der Spieler, mit denen die SpVgg Geld verdienen kann. Im vergangenen Sommer ließen Manni Schwabl und Co. schweren Herzens Karim Adeyemi nach Salzburg ziehen. Der 16-jährige Junioren-Nationalspieler spülte geschätzte drei Millionen in die Kassen.

Wann der 20-Jährige den nächsten Schritt in seiner Karriere geht, ist noch nicht entschieden. Sein Vertrag läuft bis 2020. Verlängern die Hachinger mit Kiomourtzoglou nicht, wäre im kommenden Sommer die letzte Möglichkeit, einen Transfererlös zu erzielen.

Das absolute Gegenprogramm zu den Hachinger Planspielen, bietet der viermalige Deutsche Meister 1.FC Kaiserslautern. Als Aufstiegsfavorit Nummer eins in die Saison gegangen, kämpft der Fritz-Walter-Club um seine Existenz. Die Platzierung in der Treuetabelle mit Platz 15, ist ein Sinnbild für die sportliche Entwicklung der Pfälzer.

Löwe Felix Weber führt das Ranking der Vereinstreue an

Mit der Philosophie der Nachwuchs- und Talentförderung sanieren sich die Hachinger seit Jahren und stopfen immer wieder Lücken im Etat. Spieler wie Orestis Kiomourtzoglou werden selbst ausgebildet und geformt. Die Hachinger Philosophie der nachhaltigen Jugendförderung zahlt sich immer wieder aus. Platz fünf in der Liga mit 32 Punkten und bereits zwölf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz geben dem Verein recht. Die Hachinger orientieren sich sportlich nach oben.

Inzwischen kann die SpVgg Unterhaching sogar als Vorbild für den TSV 1860 herhalten. Nach dem schwarzen Freitag im Sommer 2017 musste der Traditionsklub in der Regionalliga neu anfangen. Der zwangsläufige Verzicht auf teure Spieler wurde zur Chance für etliche Junglöwen. Bestes Beispiel ist Felix Weber, der nicht nur durch Vereinstreue überzeugt, sondern inzwischen auch als Kapitän eine zentrale Rolle im Team von Daniel Bierofka einnimmt. Seit 14 Jahren trägt er das blaue Trikot und ist damit noch vor Kiomourtzoglou der Fußballer der 3. Liga, der seinen Klub am längsten die Treue gehalten hat.

Text: Fabian Schönrock.

Aufrufe: 021.12.2018, 10:31 Uhr
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