2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
<b>F: Andreas  Reimer</b>
<b>F: Andreas Reimer</b>

Die Lostrommel hat entschieden

Die Paarungen der Aufstiegsrelegation stehen fest +++ Es fehlen aber noch ein paar Teilnehmer

In der Halbzeitpause der Partie RB Leipzig - FSV Zwickau gab es ein ganz besonderes Pausenprogramm: Es wurde ausgelost, welche Regionalliga-Meister (beziehungsweise Vizemeister) es in den Relegationsspielen miteinander zu tun bekommen. Nun stehen noch ein paar Entscheidungen aus, wer diese Teilnehmer überhaupt sind.

Regionalliga Bayern

Bei noch zwei ausstehenden Spieltagen steht der Meister der Regionalliga Bayern bereits fest. Die Reserve des TSV 1860 München machte mit einem 1:0-Sieg beim FC Ingolstadt II alles klar. Top-Stürmer Markus Ziereis (aktuell 22 Tore), der im Sommer zum Zweitligisten FSV Frankfurt wechseln wird, erzielte den Siegtreffer in der Nachspielzeit. Insbesondere mit einer starken Rückrunde sicherte man sich die Relegationsteilnahme. Dort wird die zweite Mannschaft der Münchener Löwen zunächst auswärts beim Vizemeister der Südwest-Staffel antreten müssen. Dann folgt im Rückspiel ein ganz besonderes Schmankerl - das Heimspiel wird nämlich in der Allianz Arena stattfinden, wo im vergangenen Jahr noch das Champions League-Finale abgehalten wurde.

Regionalliga West

Zwei Mannschaften kämpfen in der West-Staffel um die Meisterschaft. Die Sportfreunde Lotte führen hier die Tabelle mit vier Punkten vor Fortuna Köln an. Zwei Spiele stehen noch aus. Die Fortuna muss dabei in jedem Fall ihre Hausaufgaben machen und sowohl beim MSV Duisburg II als auch gegen Borussia Mönchengladbach Siege einfahren und auf zwei Patzer der Lotter hoffen.. Die Sportfreunde hingegen könnten bereits am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen die Meisterschaft feiern. Am letzten Spieltag steht noch die Auswärtsfahrt zur SSVg Velbert an. Fortuna Köln hat mit dem 16-fachen Torschützen Thomas Kraus einen erfolgreichen Torjäger in ihren Reihen. Die Lotter bestechen im Gegensatz dazu meist eher durch Effizienz und mannschaftliche Geschlossenheit. Bester Lotter Torschütze ist Aleksandar Kotuljac mit 11 Saisontoren. Wer von beiden, ob Lotte oder Köln, es schafft, auf den wartet in der Relegation ein harter Brocken. Im Hinspiel geht die Reise gen Osten zum ungeschlagenen Meister der Regionalliga Nordost, RB Leipzig.

Regionalliga Nord

Für den Tabellenzweiten TSV Havelse bestehen nur noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft. Mit dem 0:0 gegen die Reserve des FC St. Pauli bräuchte Havelse schon ein kleines Wunder. Ein Spiel gilt es für den TSV noch zu absolvieren: das Spitzenspiel beim Tabellenführer Holstein Kiel. Dort müsste Havelse deutlich gewinnen und im Anschluss hoffen, dass Kiel am letzten Spieltag auch das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Victoria Hamburg deutlich verliert. Die Kieler genießen derzeit einen Drei-Punkte-Vorsprung auf Havelse und haben außerdem die bessere Tordifferenz. Dass aber Holstein nach einer starken saison mit nur einer einzigen Heimniederlage nun zwei mal in Folge auf eigenem Platz verlieren würde, erscheint vergleichsweise unwahrscheinlich. Daher werden wohl selbst die größten Optimisten in Havelse kaum zu hoffen wagen, dass man an Punkten noch mit Holstein Kiel gleich- und an Toren sogar an ihnen vorbeiziehen könnte. Der Meister der Nord-Staffel bekommt es in der Relegation mit dem Meister der Regionalliga Südwest zu tun und muss dabei zunächst auf eigenem Platz antreten.

Regionalliga Nordost

RB Leipzig konnte die Meisterschaft auf dem Sofa feiern. Verfolger FC Carl Zeiss Jena hatte eines von zahlreichen Nachholspielen verloren und verspielte somit die ohnehin geringe Chance, an Punkten mit den Leipzigern gleichziehen zu können. Das Langzeitprojekt RB Leipzig kann nun nach zuvor zwei vergebenen Spielzeiten den ersehnten Aufstieg in die 3. Liga perfekt machen, wobei selbst die 3. Liga lediglich eine Zwischenstation darstellen soll. Für den Aufstieg gilt es, sich gegen den Meister der Regionalliga West durchzusetzen. Das Hinspiel findet in der Leiziger Red Bull-Arena statt. Bangen müssen die Bullen dabei allerdings um ihren Mannschaftskapitän und erfolgreichsten Torschützen Daniel Frahn. Der erlitt zuletzt einen Innenbandriss im Knie, ein Einsatz in der Relegation ist noch nicht sicher.

Regionalliga Südwest

In der Regionalliga Südwest steht bislang nur eines fest: der KSV Hessen Kassel hat sich erfolgreich für die Teilnahme an den Relegationsspielen qualifiziert. Dies geschah am vergangenen Wochenende, ohne das der KSV überhaupt spielte. Durch Patzer der Konkurrenz sind die Nordhessen nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze zu verdrängen. Nun steht noch die Entscheidung aus, ob der KSV als Meister gegen Holstein Kiel (oder den TSV Havelse) oder als Vizemeister gegen die Reserve des TSV 1860 München antreten muss. Aktuell haben die Kasseler vier Punkte Vorsprung auf den SV Elversberg, der sich trotz einer schwachen Rückrunde in der Spitzengruppe halten konnte. Auf den folgenden Plätzen stehen noch einige Mannschaften, die reelle bis theoretische Chancen auf den zweiten Rang haben. Vom Dritten Waldhof Mannheim über Kaiserslautern II, Eintracht Trier, die SG Sonnenhof Großaspach bis hin zum Tabellensiebten Hoffenheim II hoffen sie alle auf weitere Niederlagen der Elversberger, die aus eigener Kraft den zweiten Tabellenplatz halten und bei Patzern des KSV Hessen sogar noch Meister werden können. Hier käme dann allerdings der Vorwurf des Taktierens ins Spiel. Sollte der KSV Hessen Kassel die doch recht sicher scheinende Meisterschaft noch aus der Hand geben, ließe sich womöglich Absicht unterstellen, um sich statt mit den Kielern lieber mit den Münchenern um den Aufstieg zu duellieren.

Aufrufe: 013.5.2013, 06:19 Uhr
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