2024-04-25T10:27:22.981Z

Interview der Woche
Michael Hofmanns Karriere-Story hautnah bei FuPa Oberfranken  Foto: Dieter Siering (FuPa-Fotograf) und Collage Fupa Oberfranken
Michael Hofmanns Karriere-Story hautnah bei FuPa Oberfranken Foto: Dieter Siering (FuPa-Fotograf) und Collage Fupa Oberfranken

"Das i-Tüpferl zum Abschluss meiner Karriere!"

Der zweite Teil der Interviewreihe von Michael Hofmann befasst sich mit der letzten Spielerstation SSV Jahn Regensburg und seine neue Rolle als Coach

Am 9. Mai 2010 wurde Michael Hofmann in der 87. Minute eingewechselt im Heimspiel gegen Union Berlin, dass war der letzte Einsatz von Hofmann als Münchener Löwe. Der Liebling der Sechziger-Fans hat sich auf das Leben nach dem erfolgreichen Profi dar sein vorbereitet. „Als ich 2010 nach 14 Jahren von 1860 gehen musste, war ich einigermaßen darauf gefasst vielleicht nie mehr höherklassig im Tor zu stehen. Deshalb habe ich bereits 2009 die DFB B-Lizenz in Stuttgart erworben“, so die Aussage von „Michi“.

Doch manchmal passiert etwas Unerwartetes und die Dinge nehmen ihren Lauf. Genauso war es auch beim gebürtigen Bayreuther nach seiner sportlichen Zeit beim TSV 1860 München. „Die Verantwortlichen des SSV Jahn Regensburg (Franz Gerber und Markus Weinzierl) haben mich unter Vertrag genommen. Es wurde für mich ein Super-Ende meiner Karriere“, äußerte Michael Hofmann überglücklich. Für die Regensburger war der routinierte Ex-Löwe eine Bereicherung auf Torhüter-Position und eine wichtige Grundlage für den überraschenden Aufstieg. „Diese Zeit in Regensburg war sportlich wie menschlich überragend, es war eine tolle Mannschaft und ein Trainer mit Markus Weinzierl, der mir immer das Vertrauen gab auch im hohen Alter noch gute Leistung bringen zu können. Der Aufstieg in die 2.Bundesliga (Die Regensburger setzten sich in den Relegationsspielen gegen den Karlsruher SC durch) war ein echtes Wunder mit den einfachen Mitteln in Regensburg, sowohl finanziell und auch infrastrukturell“, beschrieb der Ex-Profi das damalige Erlebnis.


Das Torwartduell in der ersten DfB-Pokalrunde 2012/2013 lautete Ex-Löwe Michael Hofmann gegen den weltbesten Torhüter Manuel Neuer F: Dieter Siering

In der 2.Bundesliga-Saison war das Auswärtsspiel am ersten Spieltag in der Allianz Arena die emotional schönste Partie in der Fußball-Laufbahn von „Michi“ Hofmann. „Als wir als Zweitliganeuling am 04.August.2012 das erste Spiel der neuen Saison in der Allianzarena gegen 1860 bestreiten durften war es für mich geschafft, aber es war auf KEINEN Fall eine Genugtuung. Aber die Freude und der Respekt von fast 46000 Tausend Zuschauern diese Partie zu bestreiten, war ein unbeschreiblich schöner Moment. Diese Begegnung war für mich wie ein Abschiedsspiel“, so der Keeper. Nur drei Wochen später stand die ganze Stadt „Regensburg“ auf dem Kopf, denn in der ersten Runde im DFB-Pokal durften die Oberpfälzer den Triple-Sieger FC Bayern München im eigenen Revier begrüßen. Dieses Pokalspiel war das erste Pflichtspiel für die Bayern unter der Regie von Pep Guardiola. „Das Aufeinandertreffen gegen den Rekordmeister vor 12.500 Zuschauern im Regensburger Stadion war ein absolutes Highlight mit Gänsehaut-Feeling. Die 0:4 Niederlage war aber noch ok, weil der FCB danach alles in Grund und Boden geschossen hat (z.B. das 9:2 gegen Hamburg)“, so die Aussage vom gebürtigen Oberfranken. Im November 2012 musste Michael Hofmann sich im Profifußball als aktiver Fußballer verabschieden, da sein Körper diese Strapazen nicht mehr so bewältigen konnte, wie noch vor zehn Jahren. „Für mich war es dann im November 2012 gegen Union Berlin mit 40 Jahren das letzte Spiel im Profibereich, auch weil mich das Verletzungspech eingeholt hatte,vorher hatte ich in Regensburg ab 2010-2012 von 93 Spielen nur eines verpasst. Also war die Situation klar, durch die Ellenbogenoperation im Februar musste ich mich vom aktiven Fußball verabschieden und ich wechselte in den Trainerstab vom Jahn bis Mai 2013“, so sahen die neuen Planungen von Hofmann aus. Nach dieser Entscheidung wollte Michael nicht lange warten und sich weiter im Trainerbereich fortbilden.

Der Ex-Profi absolvierte erfolgreich die A-Lizenz in Hennef und zudem konnte er im Juni den DFB-Torwartschein erwerben. Also hat Hofmann durch die Fortbildungen die besten Voraussetzungen im Amateurbereich Fuß als Trainer zu fassen. „Im März 2014 bis Juni 14 konnte ich in Unterhaching bei der U17 erste Erfahrungen als Co-Trainer sammeln, nochmals vielen Dank an Manfred Schwabl,Christian Ziege und Francisco Copado", so die lobende Worte von Michael Hofmann. Seit Sommer 2014 ist „Michi“ für die erste Herrenmannschaft in Kirchheim (Landesliga Südost) zuständig. Die Kirchheimer sind derzeit Tabellenzwölfter und das Ziel Klassenerhalt soll auf jeden Fall realisiert werden.


Die Ex-Löwen Tyce (links), Agostino(rechts), Hofmann(mitte) und Ghigani(nicht im Bild) sind für das munichsoccercamp als Trainer aktiv F: Michael Hofmann

"Zusätzlich arbeite ich noch für die Fussballschule munichsoccercamp, die von meinen ehemaligen Spielerkollegen und Freunden Paul Agostino, Roman Tyce und Patrick Ghigani gegründet wurde“, so die Aussage vom Kirchheimer Coach. Der Neucoach will in seiner Trainerkarriere irgendwann mindestens in der Regionalliga landen. Doch jetzt zählt zurzeit nur der SC Kirchheim. „Ich hoffe das ich mit Kirchheim den Klassenerhalt schaffen kann und dann kommt wieder eine neue Aufgabe. Mal schau`n wie und wo es weitergeht, ob in Oberbayern oder Oberfranken! Nachdem ich im Sommer 2013 schon mit einer Rückkehr nach Bayreuth geliebäugelt habe. Im Fußball kann man sich vieles wünschen, doch man muss auch viel dafür tun und braucht das Quäntchen Glück dabei“, so das Abschlussfazit von Hofmann.

Aufrufe: 011.12.2014, 09:00 Uhr
Sven und Uwe SelchAutor