Was sagst du zum Biero-Aus und wie hast du ihn damals erlebt?
Ich bin echt geschockt. Bierofka arbeitet sehr akribisch. Ich habe bis dato noch nie mit einem Trainer zusammengearbeitet, der so positiv besessen und motiviert ist. Seine Leidenschaft schwappt auf die gesamte Mannschaft über. Als Mensch ist er extrem fair und sehr angenehm. Ich konnte ihm Sachen sehr gut anvertrauen und er hatte ein offenes Ohr für Probleme. Was ich besonders an ihm schätze, ist, dass er stets seine unvoreingenommene Meinung kommuniziert hat.
Was hat er dir mitgegeben als Fußballer und als Mensch?
Dass man seinem eigenen Stil treu bleiben soll und dass es gut ist, seinen eigenen Stil zu haben. Und persönlich, dass es wichtig ist, trotz Druck am Arbeitsplatz Mensch zu bleiben.
Was würdest du ihm gerne sagen?
Dass ich seine Entscheidung bedaure, weil 1860 mir sehr am Herzen liegt und 1860 ohne ihn ein Riesenstück an Identifikation, aber auch Qualität verliert. Ich verstehe es, gerade weil ich mir vorstellen kann, wie nahe ihm die letzten Monate gingen.
Hast du ein besonderes Erlebnis, an das du dich gerne aus der gemeinsamen Zeit erinnerst?
Einmal hat er ein Training unterbrochen und einem Spieler, der im Defensivzweikampf zu passiv war, den Ball zugespielt. Er wollte ihm zeigen, wie man einen richtigen Zweikampf führt. In der nächsten Aktion hat er ihn mit dem Ball zusammen so aus den Socken gehauen. Während des Trainings hat sich keiner getraut zu lachen, danach war es dann aber schon sehr lustig.
Sein ehemaliger Mitspieler Lucas Genkinger war, im Gegansatz zu Chaka, nicht sonderlich überrascht über das Aus von Daniel Bierofka. Genau wie Chaka schätzt auch Fabian Hürzeler die Persönlichkeit von Daniel Bierofka. Hürzelers ehemalige Mitspieler Kai Fritz und Nono Koussou bedauern Bierofkas Ende bei 1860. Ex-Keeper Fritz wittert „Typen-Vernichter“ bei den Löwen und traut seinem Ex-Trainer die Deutsche Meisterschaft zu. Koussou nennt den 40-Jährigen seinen Mentor.