Bierofka-Elf enteilt kleinen Bayern

Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahmen die Münchner die Spielkontrolle und kamen bereits in der elften Minute gefährlich vor das Tor der SpVgg. Nach einem Rückpass auf den Ex-Werder-Torwart Sebastian Mielitz entschied Schiedsrichter Christian Dietz auf indirekten Freistoß für die Bierofka-Elf. Den fälligen Freistoß setzte Weber in die Mauer.

Grund zum Jubeln im spärlich besetzen Grünwalder Stadion hatten die Löwen-Fans nach 26 Minuten. Als die Blauen eine herrliche Kombination mit einem Tor krönten. Zunächst spielte Helmbrecht mit der Hacke zu Awata, der direkt weiter auf Kossou, der mit einer Körpertäuschung zwei Fürther düpierte und den Blick für Fuchs hatte, der nur noch einschieben musste. Einfach traumhaft!

In der Folge spielten die Sechzger die SpVgg phasenweise an die Wand, verpassten es aber, einen zweiten Treffer nachzulegen. Die eigene Leichtfertigkeit wäre kurz vor der Pause beinahe noch bestraft worden, als Kolbeck einen Eckball an die Oberkante der Latte köpfte. Mit 1:0 ging es für beide Teams in die Pause.

Fürth-Trainer Thomas Kleine fand in der Pause vermutlich die richtigen Worte. Die SpVgg kam wie ausgewechselt aus der Kabine und stellte die Löwen-Defensive immer wieder vor große Probleme. Sowohl Tolcay Cigerci (50.), als auch Christian Derflinger (58.) verpassten den Ausgleichstreffer haarscharf. Im direkten Gegenzug verpasste der kurz zuvor eingewechselte Moritz Heinrich das 2:0. Sein Abschluss strich knapp über den Querbalken (59.).

Fürth-Kapitän Kolbeck sorgte in der 72.Spielminute für die Vorentscheidung. Nachdem er zweimal in zwei Minuten verwarnt und frühzeitig zum "Duschen" geschickt wurde. Ein Freistoßtor von Rückkehrer Andermatt nach Foul an Helmbrecht brachte die Löwen endgültig auf die Siegerstraße (75.). In der 85.Minute erhöhte Helmbrecht nach Weeger-Flanke per Kopf auf 3:0. Der Schlusspunkt einer über weite Strecken souveränen Leistung der Münchner, die mit dem fünften Sieg in Folge Platz zwei zementieren.

Die Stimmen der Trainer:

Löwen-Coach Daniel Bierofka zeigte sich nicht rundum zufrieden mit der Leistung seiner Mannen. "Am Anfang waren wir sehr fahrig" beklagte der 38-Jährige auf der vereinseigenen Seite, "in den ersten 15 Minuten haben wir viele einfache Fehler gemacht. Die Führung war deshalb Gold wert.(...) Auch in der zweiten Halbzeit haben wir in der Anfangsviertelstunde Fürth viel Platz gelassen", beanstandete der Löwen-Coach, der die eigene Führung bis dahin als glücklich einstufte. "Die Gelb-Rote Karte gegen Kolbeck war dann der entscheidende Schritt in Richtung Sieg. Die Überzahl haben wir dann clever ausgespielt." Der Fürther-Mannschaft attestierte er eine gute Leistung, die die aktuelle Tabellensituation nicht widerspiegelt. "Fürth ist nicht wie eine Mannschaft aufgetreten, die gegen den Abstieg spielt."

Fürth-Coach Thomas Kleine war nach dem Spiel enttäuscht. "Eine bittere Niederlage aus unsere Sicht. In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, auch wenn Sechzig mehr Ballbesitz hatte. Der Rückstand viel dann durch eine Aktion, die wir nicht gut verteidigt haben." Vor allem über die eigene Unfähigkeit zeigte er sich verärgert. "Erst verpassen wir den Ausgleich, dann schwächen wir uns durch den Platzverweis - egal, ob er berechtigt war oder nicht - selbst. Sechzig hat uns dafür bestraft."

1860 München II - SpVgg Greuther Fürth II 3:0 (1:0)

1860 II: Hiller - Weeger, Weber, Pongracic (87., Aigner), Köppel - Fuchs, Hursan, Andermatt - Koussou (57., Heinrich), Awata (71., Bachschmid), Helmbrecht.

Tore: 1:0 Fuchs (26.), 2:0 Andermatt (75.), 3:0 Helmbrecht (85.).
Gelbe Karten: Hursan - Rapp, Baldauf.
Gelb-Rote Karte: Kolbeck (73., wiederholtes Foulspiel).
Zuschauer: 530 im Grünwalder Stadion.
Schiedsrichter: Christian Dietz; Florian Böhm, Benjamin Sölch.