2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Auftaktniederlage: Vor vollen Rängen in der mit rund 700 Zuschauern sehr gut besuchten Neue-Zeit-Sporthalle unterlag der FC Schwedt im Startspiel dem 1. FV Stahl Finow mit 0:1. Das Foto zeigt eine Szene mit Marvin Katzer (l.) und Christian Jürgens.  ©Carola Voigt
Auftaktniederlage: Vor vollen Rängen in der mit rund 700 Zuschauern sehr gut besuchten Neue-Zeit-Sporthalle unterlag der FC Schwedt im Startspiel dem 1. FV Stahl Finow mit 0:1. Das Foto zeigt eine Szene mit Marvin Katzer (l.) und Christian Jürgens. ©Carola Voigt

TSV Friedland gewinnt - Gastgeber Siebter

Mecklenburger Verbandsligist triumphiert beim 15. "local-energy-Cup" des FC und der Stadtwerke Schwedt im Hallenfußball

Verbandsligist TSV Friedland aus dem Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern hat die 15. Auflage des "local-energy-Cups" im Hallenfußball gewonnen, zu dem der Fußballclub und die Stadtwerke Schwedt am Sonnabend eingeladen hatten. Der Gastgeber wurde nur Siebter, der Schönower SV kam auf Rang 6.

Es war nicht der Tag des Gastgebers. Diejenigen unter den rund 700 Zuschauern in der sehr gut gefüllten Neue-Zeit-Sporthalle, die nach dem "Masters-Sieg" kurz vor dem Jahreswechsel auf einen wiederum eindrucksvollen Auftritt des FC Schwedt gehofft hatten, wurden doch ziemlich enttäuscht. Mit Kapitän Nico Hubich, Silvio Pohlmann, Robert Figur und Tomasz Lapinski fehlten freilich wichtige Stammkräfte des Teams. Dann kam im Auftaktmatch noch eine unglückliche 0:1-Niederlage gegen Stahl Finow mit dem Treffer kurz vor Ultimo hinzu. Aber insgesamt vermisste man beim Landesligisten den Biss, den unbedingten Willen, beim eigenen Turnier etwas reißen zu wollen.

Zum Schlüsselmatch entwickelte sich das Derby gegen den Schönower SV im zweiten Gruppenspiel beider Teams. Die Schwedter trafen dreimal Latte bzw. Pfosten, auch der SSV visierte einmal den Pfosten an. Auf beiden Seiten gab es jeweils eine Zwei-Minuten-Strafe - die für Marcin Lapinski 40 Sekunden vor Schluss wog schwerer, weil damit nach dem dritten Rückstand im Spiel der Schwedter Versuch, noch wenigstens den Ausgleich zu erzielen, zusätzlich erschwert wurde und letztlich eben nicht gelang.

So war der Gastgeber bereits nach seinen ersten beiden Partien aus dem Rennen um den Turniersieg, denn das Halbfinale war nicht mehr erreichbar. Durchaus als Überraschung sollte sich später ergeben, dass aus dieser - von der Papierform her - doch eher leichteren A-Gruppe mit dem TSV Friedland und dem 1. FV Stahl Finow die Finalisten des Tages kamen.

Die Spiele in den beiden Vorrundenstaffeln trugen deutlich unterschiedlichen Charakter. Während in der Gruppe mit den beiden uckermärkischen Vertretungen in sechs Partien gerade einmal 18 Treffer fielen, weil es unter anderem drei 1:0-Resultate gab, lieferten sich die Mannschaften der anderen Gruppe wahre Schützenfeste. Allen voran ist dabei das Match zwischen Cupverteidiger 1. FC Frankfurt und dem polnischen Viertligisten Stal Szczecin zu nennen, das letztlich mit seinem 10:6 als torreichste Partie der 15-jährigen "local-energy-Cup"-Geschichte in die Statistik einging.

Und leider auch als eine der hektischsten, in welcher gleich drei der ziemlich übereifrigen Stal-Spieler zur gleichen Zeit auf der Strafbank saßen und die Partie mit vier gegen zwei Spieler auf dem Feld ausgetragen wurde. Mit total unaufgeregtem, dafür sehr effektivem Spiel war Mecklenburgs Verbandsligist TSV Friedland, der bereits vor einer Woche ein gut besetztes Turnier in Strasburg gewonnen hatte, neben dem spieltechnisch wohl besten Team (Vorjahressieger Frankfurt) zum großen Mitfavoriten auf den Turniersieg geworden.

Und er entledigte sich auch seiner Aufgabe im Halbfinale, das zum Derby zweier Teams aus dem nördlichen Nachbar-land wurde, ziemlich souverän. Als beim 5:0-Zwischenstand bereits alles entschieden schien, schwang sich Oberligist 1. FC Neubrandenburg allerdings zu einer eindrucksvollen Aufholjagd auf. Plötzlich stand es nur noch 5:3. Aber die Friedländer konnten danach die beiden entscheidenden Treffer zum Einzug ins Finale setzen. Das Endspiel von 2014 wurde zum zweiten Halbfinale des Jahres 2015: Frankfurt kontra Finow. Hieß es vor zwölf Monaten 5:4 für den 1. FCF, so ging es diesmal noch enger zu, denn nach der regulären Spielzeit von 15 Minuten hieß es 2:2. Auch das Neunmeterduell ging in die Verlängerung.

Beim fünften Versuch jeder Vertretung gab es eine strittige Situation - der Finower Dennis Witthun ballerte den Ball klar übers Tor, aber der Versuch war noch nicht angepfiffen. Schiri Detlef Schultz ließ ihn wiederholen, Witthun traf und Finow gewann letztlich, weil Frankfurts Keeper Tony Schnürer an seinem Stahl-Kollegen Enrico Jürgens scheiterte. Dass die Frankfurter wenig amüsiert über die Situation waren, weil sie nun den Cup nicht mehr verteidigen konnten, liegt auf der Hand - letztlich war die Entscheidung aber regelkonform.

Zumindest etwas versöhnlich stimmte der FC Schwedt seine Anhänger mit dem Sieg im Match um Platz 7, die Schönower zogen gegen Odra Chojna den Kürzeren, als es um Rang 5 ging. Die Frankfurter besiegten ihren Frust durch ein 7:4 im kleinen Finale gegen den 1. FC Neubrandenburg. In einem außergewöhnlich fairen Endspiel - Referee David Schrödter bilanzierte nach dem Abpfiff nicht einen einzigen Freistoß (!) - krönte der TSV Friedland mit einem 3:0 gegen den 1. FV Stahl Finow seine Tagesleistung und konnte den verdienten Turniererfolg bejubeln.

Zudem wurde Denis Schmidt vom Sieger als "Bester Torwart" geehrt, während Frankfurts Marcel Georgi der mit Abstand beste Torschütze des Tages (13 Treffer) war.

In einer Turnierpause wurden anlässlich des Jubiläums 15 Preise an Zuschauer verlost, die von den Stadtwerken sowie von UVG und City-Sport spendiert worden waren. Zudem übergab Stadtwerke-Geschäftsführer Helmut Preuße an die F-Junioren des FC Schwedt neue Trikots, die gleich mal in einer zehnminütigen Partie gegen die E2-Junioren des Vereins eingeweiht wurden.

Aufrufe: 012.1.2015, 09:33 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor