2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview
Riccardo Di Piazza F: Ripberger
Riccardo Di Piazza F: Ripberger

Spaß am Fußball steht im Mittelpunkt

Riccardo Di Piazza im FuPa-Gespräch / Aus der Regionalliga nach Reichenbach

Von Nöttingen zum TSV Reichenbach, aus der Regionalliga in den rauen Verbandsliga-Alltag - der Wechsel von Riccardo Di Piazza war eine der größten Transfer-Überraschungen in der Winterpause. Wer den 26-Jährigen nach seinen Beweggründen fragt, wird jedoch schnell zur Auffassung kommen, dass es für ihn die richtige Entscheidung war. "Ich will einfach Spaß am Fußball spielen haben", erklärt der Kicker jedenfalls im FuPa-Gespräch.

Erst im Sommer war Di Piazza nach einem einjährigen Ausflug zum KSC wieder zum FCN zurückgekehrt. Das Jahr im Wildpark war lehrreich, unter Trainer Joe Zinnbauer unternahm er den nächsten Entwicklungsschritt. Als Führungsspieler hatte ihn Regionalliga-Aufsteiger Nöttingen geholt, am Ende kam er allerdings nur auf 14 Einsätze und vier Partien von Beginn an. Nur ein einziges Mal erlebte der Angreifer die vollen 90 Minuten auf dem Rasen; zwei Treffer verzeichnete er in der ersten Halbserie, dazu vier Torvorlagen. Dass Di Piazza nicht über die Rolle des Jokers hinauskam stimmte unzufrieden, trübt die Erinnerung an seine Zeit im Panoramastadion aber nicht. "Ich war lange im Verein, habe mich hier ein Stück zuhause gefühlt und hatte eine sehr erfolgreiche Zeit", blickt er zurück.

Von 2008 bis 2013 war der Italiener schon einmal beim FCN. In diese Zeit fallen nicht nur der Gewinn des badischen Fußball-Pokals (2011/12), sondern auch die Teilnahme am DFB-Pokal, als Di Piazza 20 Minuten gegen Hannover 96 (1:6) auf dem Platz erlebte. Doch diese Erlebnisse liegen lange in der Vergangenheit, in der aktuellen Saison "ist es für mich eben nicht mehr gelaufen", so der 26-Jährige, der einst in der Jugend von 1899 Hoffenheim spielte und unter Ralf Rangnick trainierte. Man sei dann im Winter im Guten auseinander gegangen, "was ja auch nicht so selbstverständlich ist", meint der Kicker weiter. Vor allem Vorstand Dirk Steidl sei er sehr dankbar, der in seiner gesamten Zeit beim FC Nöttingen viel für ihn getan habe.

Nun richtet sich der Blick allerdings nach vorne. Die ersten Eindrücke bei seinem neuen Verein in Reichenbach seien sehr positiv gewesen. "Ich hoffe, dass ich der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen kann, da unten rauszukommen", meint der TSV-Neuzugang angesichts der schweren Situation und Tabellenplatz 12 in der Verbandsliga. "Es gab im Sommer einige sehr schmerzhafte Abgänge. Aber die Mannschaft hat auf jeden Fall Potenzial, um in der Rückrunde erfolgreich zu sein." Mit Dominik Bernecker trifft Di Piazza auf einen alten Bekannten, mit dem er gemeinsam in der Jugend gespielt hatte. Auch Timo Di Giorgio kennt er schon länger; beide verbindet außerdem die Leidenschaft zum Futsal. Auch hier ist der 26-Jährige durchaus erfolgreich unterwegs: Mit Ispringen wurde er gerade Badischer Meister.

Der Weg nach Reichenbach war schnell geebnet, denn der TSV suchte im Winter einen Offensivspieler mit dem gewissen "Torriecher". In dieses Anforderungsprofil passt Di Piazza perfekt, der sich aktuell im Sturm oder als hängende Spitze beim TSV sieht. Der Verbandsligist setzte sich mit seiner Offerte sogar gegen ein Angebot aus der Regionalliga Bayern durch. "Ich hätte meinen Job aufgeben und umziehen müssen", entschied sich der in Pforzheim lebende Kicker für die sichere Zukunfts-Variante. Erst einmal geht die Partnerschaft mit dem TSV bis Saisonende, bis dahin steht steht der Spaß am Fußball im Mittelpunkt. Was anschließend passiert - da ist der Italiener offen.

"Mit 26 zählt man heute ja schon zu den älteren Spielern", macht er sich jedenfalls Gedanken über die Zukunft. Ein Einstieg ins Trainergeschäft wäre für ihn auf jeden Fall denkbar. Um schon einmal ein bisschen hineinzuschnuppern möchte er demnächst ein Praktikum beim KSC in der U17 absolvieren - bei Lukas Kwasniok, der bis Sommer noch den TSV Reichenbach coachte.

Aufrufe: 014.2.2015, 09:30 Uhr
Caro ReisenauerAutor