2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche
Albert Nsiah, Stadionsprecher des FSV Frankfurt. F: Ig0rZh – stock.adobe/Reese
Albert Nsiah, Stadionsprecher des FSV Frankfurt. F: Ig0rZh – stock.adobe/Reese

"Vermisse Willen im Amateurfußball"

"Nachspielzeit" mit Albert Nsiah +++ "Möchte nicht ausschließen, dass ich mit 37 oder 38 Jahren ein Comeback starte" +++ 3Ecken1Elfer-Moderator jetzt Stadionsprecher beim FSV Frankfurt

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Albert Nsiah (36), Moderator, Model und Stadionsprecher beim FSV Frankfurt.

FuPa: Hallo Albert, neben deiner Tätigkeiten als (Fußball)-Moderator, Model und Flugbegleiter bist du jetzt auch Stadionsprecher beim Regionalligaverein FSV Frankfurt. Wie kam das zustande und wann geht es für dich los?

Albert Nsiah: Es gab auf der Facebookseite des FSV einen Aufruf zu einem Casting. Dort habe ich mich dann beworben und wir wurden zu zweit eingestellt. Nächsten Montag werde ich dann mit Daniel Franzen beim Topspiel gegen Waldhof Mannheim (13.07, 20:15 live auf Sport1) "ins kalte Wasser geworfen." Von da an werden wir alle zwei Wochen die Heimspiele am Bornheimer Hang moderieren.

Wirft man einen Blick auf deine Website (www.albertnsiah.de) merkt man schnell, dass du ein vielbeschäftigter Mann bist. Bleibt dir da überhaupt noch Freizeit?

Na ja, also mein Dienstplan ist schon sehr durchgetaktet. Viel Zeit für sportliche Aktivitäten, beispielsweise in meiner freien Zeit zu kicken, bleibt mir deshalb nicht mehr wirklich. Die Zeit außerhalb meiner beruflichen Tätigkeiten widme ich meiner Freundin, sonst rennt die mir noch davon (lacht).

Wie stehst du als Experte zur Entwicklung von FuPa? Hast du schon Erfahrung in der Arbeit mit FuPa gemacht?

Ich sehe die Entwicklung sehr positiv. Früher musste man immer auf die Berichte der Amateurspiele in der Zeitung warten. Durch FuPa ist es möglich die Spielberichte, Fakten, Statistiken und vieles mehr kompakt und zeitnah nach Spielende einzusehen. Das ist natürlich super. Von FuPa bekam ich dann die Anfrage, ob ich die Videos aus meiner Sendung 3Ecken1Elfer auch dort veröffentlichen möchte. Die Idee fand ich sehr gut, denn davon hat auch der FuPa-Zuschauer einen Mehrwert.

Deine Sendung für den Amateurfußball (3Ecken1Elfer), die du seit 2011 auf YouTube ausstrahlst, hast du ja schon angesprochen. Wird man dich auch dieses Jahr wieder auf den Sportplätzen der Region antreffen?

Auf jeden Fall. Auch wenn ich zeitlich sehr ausgelastet bin, versuche ich wieder einige Videos von interessanten Spielen aus dieser Saison hochzuladen. Man wird sehen, wie viele Spiele ich dieses Jahr mit meiner Kamera begleiten kann. Sicher ist, dass ich die Videos in einem unregelmäßigen Abstand hochladen werde. Trennen könnte ich mich von meiner Sendung aber noch nicht, da hängt emotional noch zu viel für mich dran. Außerdem bin ich auch sehr stolz darauf, dass ich das, komplett alleine, immer gut hinbekommen habe.

Desweiteren hast du ja auch selbst schon in höheren Klassen gespielt. 2006/2007 durftest du in der Hessenliga für die TSG Wörsdorf ran. Wie war das für dich und was hat sich aus deiner Sicht in dieser Liga und generell im Amateurfußball geändert?

Das war natürlich ein tolles Erlebnis auf so hohem Niveau zu spielen. Man darf nicht vergessen, dass die Oberliga damals noch die vierthöchste Spielklasse im deutschen Fußball war. Der Hauptunterschied ist also, dass die Liga mittlerweile nur noch die fünfthöchste ist. Das ist schon eine andere Nummer. Mir hat mal ein sportlicher Leiter eines Vereins gesagt, bei mir würden Willen und Einstellung passen. Deshalb werde ich später mal höherklassig spielen. Die Mentalität und den Willen vermisse ich im Amateurfußball und gerade auch in den Kreisligen.

Zu guter Letzt: Deine letzte aktive Station war die SG Wildsachsen in der Saison 2016/2017. Gibt es Comebackgedanken?

Man soll nie "Nie" sagen (lacht). Meine Zielsetzung ist es TV Moderator zu werden. Sollte ich das schaffen, werde ich 3Ecken1Elfer wahrscheinlich aufgeben müssen. Wenn dann noch Zeit ist, sonntags im Verein zu kicken, möchte ich nicht ausschließen, dass ich mit 37 oder 38 Jahren ein Comeback starte.

Vielen Dank für deine Zeit, Albert!

Aufrufe: 08.8.2018, 13:00 Uhr
Johannes LahrAutor