2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Rinke

Spielabbruch in der Stadtliga

Stadtliga Halle +++ Roter Stern halle II gegen TSG Wörmlitz-Böllberg II nach Attacke auf Schiedsrichter abgebrochen

Der Fußball lebt von Emotionen, von hitzigen Duellen, vielleicht auch mal von dem einen oder anderen bösen Wort, aber all dies soll und muss im Rahmen der Verbandsregeln erfolgen. Dass Schiedsrichter aufgrund von vermeintlichen Fehlentscheidungen attackiert werden, darf nicht zur Gewohnheit werden!

Das Stadtliga-Duell zwischen den Reserveteams vom Roten Stern Halle (RSH) und der TSG Wörmlitz-Böllberg wurde am zurückliegenden Samstag eben aus dem benannten Grund abgebrochen. Spieler der Gastmannschaft sollen den Referee nach einem Platzverweis in der 70. Spielminute der Art bedrängt und verbal attackiert haben, dass dieser sich genötigt fühlte, die Begegnung abzubrechen.

In einer Pressemitteilung bezog der RSH am heutigen Dienstag Stellung: "Der Rote Stern Halle e.V. ist entsetzt über das Verhalten eines Teils der Spieler der TSG Wörmlitz-Böllberg II, der begleitenden Vereinsoffiziellen und Fans. Fußball lebt, wie jeder Sport, durch eine sportlich-faire Auseinandersetzung um den größtmöglichen Erfolg. Das kann in manchen Situationen zu emotionalen Reaktionen führen und im Einzelfall durchaus unüberlegte Verhaltensweisen nach sich ziehen. Der Umgang eines Teils der Spieler der TSG Wörmlitz-Böllberg II hat den Rahmen der sportlichen Auseinandersetzung, in welcher der Erhalt des fairen Umgangs miteinander den grundsätzlichen Wertekonsens darstellt, aber deutlich verlassen. Diskriminierende Äußerungen und Aggressivität bis hin zu Handgreiflichkeiten stehen nicht nur in einer Unvereinbarkeit mit den Werten des Sports im Allgemeinen und des Fußballs im Speziellen, sondern richten sich ferner gegen die demokratische und pluralistische Gesellschaft an sich. Der Rote Stern Halle e.V. fordert die TSG Wörmlitz-Böllberg, den Stadtverband Halle und den Landesfußballverband Sachsen-Anhalt nachdrücklich auf, die Ereignisse gründlich aufzuarbeiten und angemessene Sanktionen gegen die beteiligten Spieler und Verantwortlichen auszusprechen."

"Der Spielabbruch ist aus meiner Sicht überzogen"

Auf Seiten der Gäste relativiert man vehement diese Vorwürfe. "Ich muss dies auf das Schärfste zurückweisen. In einer Begegnung, die auf beiden Seiten von Foulspielen und Nickligkeiten geprägt war, hat der Schiedsrichter das Spiel durch fragwürdige Entscheidungen aus der Hand gegeben. Auf beiden Seiten wurde gemeckert. Der Spielabbruch ist aus meiner Sicht überzogen. Der Schiedsrichter wurde von unseren Spielern nicht angefasst. Dass Anbrüllen war sicher nach dem Platzverweis nicht korrekt, das gebe ich zu, aber solch gravierende Vorwürfe sind aus der Luft gegriffen. Auch wurde der Schiedsrichter keineswegs auf dem Gang zur Kabine von unseren Akteuren verfolgt. Unser Kapitän wollte lediglich den Grund des Platzverweises erfragen", schildert TSG-Präsident Jörg Patzner die Szenerie.

Nun wird sich das Sportgericht mit dieser Thematik befassen müssen.

Aufrufe: 010.12.2019, 12:50 Uhr
Robert KeglerAutor