Der erste wichtige Schritt zur Wiederaufnahme des Wettkampf-Betriebs im bayerischen Amateurfußball-Bereich wurde bereits am 29. Juli gemacht. Seitdem sind Trainingsspiele – wenn auch ohne Zuschauer (vorerst bis zum 16. August) – wieder erlaubt. Sollte es die Corona-Situation zulassen, würden die Vereine im Kreis Augsburg an den ersten drei September-Wochenenden mit dem Liga-Pokal starten, ehe dann ab dem 27. September auch der Punktspiel-Betrieb in den einzelnen Ligen startet. Die Neuburger Rundschau nimmt den Kreisligisten TSG Untermaxfeld unter die Lupe und verrät, was sich in der monatelangen Pause getan hat.
Lediglich einen Abgang hat die TSG Untermaxfeld zu verzeichnen – doch dieser dürfte zweifelsohne schwer wiegen! Nach 13 Einsätzen, in denen drei Tore und fünf Assists zu Buche standen, wechselt Offensivkraft Ray Bishop zurück zum Landesliga-Zweiten VfR Neuburg. „Nachdem wir schon etwas längerfristig mit Ray geplant hatten, kam sein Abschied nach nur einer halben Saison für uns schon etwas überraschend“, sagt Wolfgang Rückel. Auch wenn es sich dabei zweifelsohne um einen „großen sportlichen Verlust“ handele, könne er Bishops Entscheidung absolut nachvollziehen. „Ray wollte es einfach nochmals höherklassig probieren und hat sich deshalb zu diesem Schritt entschieden. Ich bin ihm daher auch überhaupt nicht böse“, so der TSG-Trainer.
Im Gegenzug wechselten mit Jonas Bach (BSV Neuburg) und Simon Drittenpreis (FC Zell-Bruck) zwei Akteure zu den Möslern. Gerade von Letzterem erhofft sich Rückel durchaus den einen oder anderen Impuls. „Bei Simon wartet man eigentlich schon länger darauf, dass er den Sprung in seiner Entwicklung macht. Für ihn wird entscheidend sein, dass er regelmäßig trainiert. Dann hat er definitiv das Zeug, zum Stammkader der ersten Mannschaft zu gehören“, erklärt Rückel.
Bei der TSG Untermaxfeld setzt man in diesem Bereich auf Kontinuität. So wird der jetzige Coach Wolfgang Rückel nicht nur die unterbrochene Saison zu Ende bringen, sondern die „Erste“ auch in der Spielzeit 2021/2022 betreuen. „Ich habe zwar durchaus die freien Wochenenden während der Corona-Pause genossen. Aber ich bin immer noch zu heiß auf Fußball, um als Trainer aufzuhören“, verrät Rückel, dem vor allem „die Arbeit mit den jungen Spielern viel Freude bereitet“.
„Bei dieser Frage war ich eigentlich schon frühzeitig der Meinung, dass es besser gewesen wäre, die Saison komplett abzubrechen und irgendwann neu zu starten“, meint Rückel. Wäre es nach dem TSG-Übungsleiter gegangen, dann hätte zum Zeitpunkt des Abbruchs eine Koeffizienten-Regelung über mögliche Auf- und Absteiger entschieden. „Dass Bayern der einzige Verband in Deutschland ist, der die unterbrochene Saison fortsetzt, ist für mich schwer nachvollziehbar“, sagt Rückel.
Die Einführung des Liga-Pokals als „Ersatz“ für die Saison 2020/2021 sieht der Untermaxfelder Trainer eher zwiegespalten. „Einerseits finde ich es gerade in Sachen Motivation für die Spieler ganz gut, dass ein solcher Wettbewerb geschaffen wurde, der schlichtweg einen anderen Charakter wie ein Testspiel besitzt.“ Was Rückel jedoch bemängelt: „Die Einteilungen hätte ich definitiv anders gemacht.“ Anstatt in den jeweiligen Ligen Dreier- und Vierer-Gruppen zu bilden, hätte der TSG-Coach mehr auf den regionalen Aspekt gesetzt. „Wenn das Ganze liga-übergreifend eingeteilt worden wäre, hätte man wesentlich mehr Derbys und kürzere Fahrtwege gehabt. Hinzu kommt noch der Anreiz, dass man im Liga-Alltag nicht gegeneinander spielt.“ In ihrer Dreier-Gruppe bekommt es die TSG Untermaxfeld mit dem TSV Pöttmes und SSV Alsmoos-Petersdorf zu tun. Die beiden erstplatzierten Teams erreichen die Zwischenrunde.
Auch wenn sein Team mit 19 Punkten aus den ersten 16 Begegnungen als Tabellenneunter der Kreisliga Ost in die Winterpause ging, hebt Rückel warnend den Zeigefinger. „Wir dürfen und werden uns von dieser trügerischen Situation nicht täuschen lassen. Der Klassenerhalt wird noch eine ganz schwere Aufgabe“, weiß der Untermaxfelder Trainer. Dabei verweist er vor allem auf den holprigen Saisonstart: „Wir sind auch damals sehr schleppend aus der Sommerpause gekommen und haben einige Wochen gebraucht, um in Schwung zu kommen.“ Nachdem „doch der eine oder andere Akteur während der Corona-Pause körperlich etwas geschlampt hat“ und man zudem einige Verletzte habe, drohe durchaus ein Deja-vu-Erlebnis. „Aus diesem Grund ist der Ligaverbleib auch das einzige realistische Ziel“, unterstreicht Rückel.
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