2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ist sich keiner Schuld bewusst: Thannhausens Ex-Trainer Xhelal Miroci.  Foto: Ernst Mayer
Ist sich keiner Schuld bewusst: Thannhausens Ex-Trainer Xhelal Miroci. Foto: Ernst Mayer

Jetzt spricht die andere Seite

Thannhausens Ex-Trainer Miroci über seinen Rücktritt und die Hintergründe

So ganz geglättet haben sich die Wogen noch nicht nach dem neuerlichen Beben bei der Fußballabteilung der TSG Thannhausen. Nach dem Rücktritt großer Teile der Führungsriege hat der Verein Kritik am früheren Abteilungsleiter Peter Wagner und Ex-Trainer Xhelal Miroci geäußert. Während Wagner die Vorgänge, die zu seinem Rücktritt führten, weiter nicht kommentieren will, hat sich Miroci jetzt gegenüber der Günzburger Zeitung geäußert.

„Ich habe nichts falsch gemacht“, sagt der 34-Jährige klar. Er habe gemeinsam mit Wagner, dem ebenfalls zurückgetretenen Co-Trainer und Torhüter Liridon Rrecaj und Gerhard Joas immer als Team zum Wohle des Vereins gehandelt. Joas’ Suspendierung von allen Aufgaben bei der TSG hatte die Rücktrittswelle erst ausgelöst. Miroci beansprucht für sich und dieses Vorstandsteam, den Verein dahin geführt zu haben, wo er jetzt steht. „Letzte Saison waren wir Absteiger Nummer eins, jetzt sind wir Aufstiegskandidat Nummer eins. Die Mannschaft dazu haben wir zusammengestellt.“ Und er setzt noch einen drauf: „Thannhausen war eine Lachnummer. Wir haben ihr eine neue Identität gegeben, sie ist jetzt für Spieler wieder attraktiv.“

Auch dass es interne Probleme zwischen der Mannschaft und ihm gegeben habe, will Miroci nicht gelten lassen. „Früher durfte bei der TSG jeder spielen. Ich habe nach Leistung aufgestellt. Klar, dass es da auch Unzufriedenheit gab. Aber die Mannschaft stand immer hinter uns.“ Dennoch sei seine Arbeit von der jetzt noch verbliebenen Abteilung um Tobias Klein und Max Scheppach seit Monaten kritisiert worden. „Sie haben unseren Teamgedanken durchbrochen. Ich hatte mit Intrigen und Politik zu kämpfen.“ Ziel sei es gewesen, ihn als Trainer zu entlassen.

Dennoch glaubt Miroci, dass der Großteil der Mannschaft weiter an dem Projekt TSG festhalten werde. Er selbst habe noch keinen neuen Verein, dafür ist nicht zuletzt die Freigabe der TSG Thannhausen notwendig. „Die werde ich aber bekommen“, sagt Miroci. „Ich hoffe, dass ich einen Verein finde, bei dem ich in Ruhe meine Ideen verwirklichen kann.“ Das will Miroci auch als Spitze gegen die Leitung des Gesamtvereins verstehen, der er vorwirft, sich nicht für den Fußball zu interessieren.

Beim Verein will man derweil keine weitere Stellungnahme zu der Trennung abgeben. Man brauche jetzt dringend Ruhe im Verein, sagt der Vorsitzende Stefan Herold. Ein Treffen mit den Jugendtrainern habe zumindest ergeben, dass fast alle weitermachen wollen, so Herold. Die brachliegende Jugendarbeit hatte Peter Wagner in einer Doppelfunktion als Abteilungs- und Jugendleiter wieder aufgebaut. Einen weiteren Rücktritt musste die Abteilung dennoch verkraften. Ex-Führungsspieler Stefan Selig hat sein Amt als Beisitzer ebenfalls niedergelegt. Der 39-Jährige war aber laut Verein aus privaten Gründen kaum mehr aktiv beteiligt.

Seligs Posten wird, gemeinsam mit der gesamten Abteilungsleitung, voraussichtlich bei der Jahreshauptversammlung nach Saisonende offiziell neu besetzt werden. Wer dann für welchen Posten antritt, ist noch offen.

Aufrufe: 010.11.2017, 08:35 Uhr
Günzburger Zeitung / Alexander SingAutor