2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Fabian Eberle (am Ball) probiert es nun doch höherklassig. F: Mühling
Fabian Eberle (am Ball) probiert es nun doch höherklassig. F: Mühling

Fabian Eberle wechselt im Sommer zum VfB Eichstätt

"Ich will mich da jetzt endlich beweisen": Solnhofens Torjäger zieht es in die Bayernliga

139 Tore in 135 Spielen: Fabian Eberle hat in den vergangenen fünf Jahren für die TSG Solnhofen öfter ins Tor getroffen als er für das Bezirksliga­-Team auf dem Platz stand. Der 27-jährige Stürmer sucht nun eine neue Herausforderung und geht künftig für den VfB Eichstätt in der Bayern­liga auf Torejagd. „Ein sehr guter Mann“, urteilt der Eichstätter Trainer Markus Mattes. Eberle dürfte ange­sichts seiner bisherigen Trefferquote mehr als nur ein Ersatz für den scheidenden Angreifer Atdhedon Lushi sein. Im Gespräch mit dem Weißenburger Tagblatt erläutert der angehende Grundschullehrer seine Beweg­gründe für den Wechsel.



Herr Eberle, der wievielte Abwer­bungsversuch des VfB Eichstätt war denn nun endlich erfolgreich?

Fabian Eberle (lacht): Der x-te. Genau weiß ich das wirklich nicht. Ich kann mich auch nicht mehr daran erinnern, wann die VfB-Ver­antwortlichen das erste Mal an mich herangetreten sind. Aber da­nach gab es immer Mal wieder eine Anfrage.

Wechselgerüchte um Ihre Person hielten sich aufgrund der außeror­dentlich hohen Trefferquote immer hartnäckig. Zuletzt schien der Lan­desligist TSV Nördlingen mit Ihrem Ex-Trainer Franz Wokon das Ren­nen zu machen. Was gab letztlich den Ausschlag für Eichstätt?

Eberle: Ich war in Nördlingen ge­nauso beim Probetraining, das ist richtig. Aber Nördlingen wäre fast eine Stunde Fahrzeit gewesen, da liegt Eichstätt deutlich näher. Beim VfB war das Training außerdem super, der Trainer hat einen richtig guten, positiven und sympathischen Eindruck hinterlassen. Auch die Mannschaft, von der ich mit Tor­wart Jonas Herter und Carmine De Biasi schon zwei Spieler aus frühe­ren Duellen kannte, hat mich im Probetraining sofort voll integriert. Aber das Wichtigste war, dass ich mich jetzt endlich in der Bayernliga beweisen möchte.

Während Ihrer Studiums-Zeit in Regensburg haben Sie ab und zu beim Landesligisten TSV Bad Ab­bach mittrainiert. Was werden wohl die größten Umstellungen in der Bayernliga sein?

Eberle: Die Geschwindigkeit an sich. Man muss gedankenschneller sein, also im Kopf zwei, drei Schritte vorausdenken. Auch an die Laufwege und die taktischen Inhalte werden höhere Ansprüche gestellt werden.

Sie werden als technisch versiert, gut am Ball, antrittsschnell, kopf­ballstark und vor allem torgefähr­lich charakterisiert. Haben Sie auch Schwächen?

Eberle (überlegt): Puh, das ist eine gute und schwierige Frage. Vielleicht ist es mein übertriebener Ehrgeiz, weil ich alles oftmals viel zu ernst nehme. Es kann nämlich schon mal vorkommen, dass ich eine Woche lang sauer bin, wenn wir ein Spiel verloren haben.

Der ehemalige Berchinger Trainer Andreas Speer soll einmal gesagt haben: „Fabian Eberle ist in der Liga kom­plett unterfordert. Ich kann wirk­lich nicht verstehen, warum er sich die Bezirksliga antut.“ Können Sie dieser Aussage zustimmen?

Eberle: Es ist richtig, dass ich die­sen Schritt bestimmt schon viel frü­her hätte machen können. Aber ich wollte meinen Heimatverein Soln­hofen nicht im Stich lassen und auch wegen des Studiums war ich viel gebunden. Jetzt wage ich den Sprung und schaue, ob für mich die Bayernliga drin ist.

Sind Sie der klassische Mittel­stürmer oder doch eher die falsche Neun?

Eberle: Weder noch. Ich haue mich auf der Position voll rein, wo mich der Trainer aufstellt. Aber na­türlich mag ich es gerne, wenn die Bälle hoch in den Sechzehnmeter­raum reinkommen, da ich doch re­lativ kopfballstark bin. Wohl fühle ich mich aber sowohl im Strafraum als auch außerhalb.

Sie waren Kreisliga- und Bezirks­liga-Torschützenkönig. Ist es ein Traum von Ihnen, sich auch die Bayernliga-Torjägerkanone zu si­chern?

Eberle: Das wäre viel zu vermes­sen, sich das als Ziel zu setzen. Ich muss mich erst einmal beweisen. Außerdem ist es mir nicht wichtig Torschützenkönig zu werden, son­dern der Erfolg der Mannschaft ist entscheidend. Mir ist es lieber, wir gewinnen 1:0 und ich habe nicht das Tor gemacht, als wenn ich zwei schieße und wir verlieren 2:3.

Aufrufe: 029.3.2016, 16:19 Uhr
Norbert Dengler (WT)Autor