2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
THOMAS PROKSCH (FOTO: WFV)
THOMAS PROKSCH (FOTO: WFV)
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Der Name SW Donau ist uns zu unbestimmt

Thomas Proksch vom WFV über die geplante Spielgemeinschaft von Rottenacker und Munderkingen

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Ehingen - Die Fußballabteilungen der TSG Rottenacker und des VfL Munderkingen beraten über eine gemeinsame Zukunft und wollen von der kommenden Saison an gemeinsame Mannschaften stellen. Die geplante Spielgemeinschaft soll einen eigenen Namen erhalten. SZ-Redakteur Andreas Wagner sprach mit Thomas Proksch, Leiter Spielbetrieb des Württembergischen Fußballverbandes (WFV), über das angedachte Zusammengehen des Bezirksligisten Rottenacker und des A-Kreisligisten Munderkingen, über den Vereinsnamen SW Donau und Kriterien für Spielgemeinschaften.

SZ: Mit Rottenacker und Munderkingen wollen ein Bezirks- und ein A-Ligist kooperieren. Ist ein solcher Zusammenschluss mit Beteiligung eines Vereins, dessen Mannschaft oberhalb der Kreisligen spielt, möglich? Die Spielordnung des Verbands setzt doch enge Grenzen.

Proksch: Vor mehr als zehn Jahren gab es in Württemberg die ersten Spielgemeinschaften bei den Männern. Anfangs war eine Spielgemeinschaft nur in der untersten Spielklasse, in der Kreisliga C, möglich, aber inzwischen wurde es zur Bezirksliga hin geöffnet. Im Verband haben wir eine Arbeitsgruppe zu Spielgemeinschaften gebildet, um den Entwicklungen nicht hinterherzulaufen. Sie befasst sich auch mit dem Aufstiegsrecht in höhere Ligen. Grundsätzlich ist es so, dass eine Spielgemeinschaft bisher nur bis maximal in der Bezirksliga spielen kann; einer der Vereine könnte das Aufstiegsrecht in die Landesliga wahrnehmen, nicht aber die Spielgemeinschaft.

Gegen die Kooperation eines Bezirks- und eines Kreisligisten gibt es somit nichts einzuwenden?

Bei Bezirksliga und Kreisliga ist das unproblematisch. Ein Problem hätten wir, wenn ein Landesligist mit einem Bezirksligisten zusammengehen will. So einen Antrag gab es schon, den haben wir nicht genehmigt. Da drohte eine größere Leistungsstärke. Bedenken hätten wir auch, wenn zwei Vereine zusammengehen und dann drei oder vier Mannschaften melden. In dem Fall kann die Not ja nicht so groß sein.

Spielermangel dürfte wesentlicher Grund für den Antrag einer Spielgemeinschaft sein. Prüft der WFV das?

Nein, wir vom WFV können das nicht nachprüfen. Aber der zuständige Bezirk hat sich ja mit dem Fall beschäftigt.

Der Fußballbezirk trifft also die Vorentscheidung - wie im Fall Rottenacker und Munderkingen der Bezirk Donau.

Der Bezirk ist ausschlaggebend. Aber wir haben nicht gehört, dass im aktuellen Fall etwas dagegen spricht. Die Hürden für Spielgemeinschaften sind generell relativ niederschwellig gelegt, um Spielgemeinschaften schnell bilden zu können. Auch die Spielerpässe bleiben beim alten Verein und die Mannschaften dürfen die alten Trikots verwenden. Nach drei, vier Jahren wäre es aber vielleicht sinnvoll, eigene Trikots mit dem Namen der neuen Spielgemeinschaft anzuschaffen.

Für eine Spielgemeinschaft mit TSG Rottenacker und VfL Munderkingen ist als neuer Name Schwarz-Weiß Donau im Gespräch. Wie steht der WFV dazu oder müssen die Vereins- oder Ortsnamen auftauchen?

Eine SGM mit den Namen Rottenacker und Munderkingen würden wir zulassen, aber SW Donau ist uns zu unbestimmt. Der Fußballbezirk heißt Donau und somit könnte der Name auf mehr als 100 Vereine in diesem Gebiet zutreffen.

Im Fußball tauchen aber schon geografische Namen auf, hinter denen sich mehrere Vereine verbergen - wie SGM Alb-Lauchert, SGM Ablachtal oder FC Schmiechtal.

Es gibt aktuell drei Vereine im Unterland, die sich zusammengeschlossen haben, aber auch da ist die Spielgemeinschaft Krumme Ebene am Neckar klar geografisch zuzuordnen. Der Name muss die Örtlichkeit genau widerspiegeln.

Aufrufe: 022.2.2019, 15:10 Uhr
szAutor