2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Kevin Gotel (4. v.l.) gab die Vorlage zum 1:0. F: Dinger
Kevin Gotel (4. v.l.) gab die Vorlage zum 1:0. F: Dinger

TSG Pfeddersheim schlägt Spvgg. Wirges

Andreas Buch erzielt das Tor des Tages

Bartosz Dawid Rzeszut flankte von rechts außen fast bis auf bis an die Strafraumgrenze auf der linken Seite, wo Kevin Gotel das Kopfballduell gewann. Das Leder segelte dann, vorbei an Freund und Feind, parallel zur Torlinie, ehe Andreas Buch es mit der Spitze des Stiefels in die Kiste drückte. Dieses 1:0 in der 82. Minute blieb der einzige Treffer, der in der Fußball-Oberliga-Partie zwischen der TSG Pfeddersheim und der Spvgg. Wirges fiel.

Es war ein schönes Tor, das die Pfeddersheimer erzielten. Auch ein wichtiges Tor, entzogen sie damit der im Raum stehenden Debatte über den Abstiegskampf den Nährboden, ehe sie richtig begonnen hatte. Und es war auch ein außergewöhnliches Tor. Schließlich hatte Norbert Hess Rzeszut und Buch erst fünf Minuten vorher eingewechselt. Pathetisch veranlagte Zuschauer sprachen sogleich vom ,,goldenen Händchen", das der Trainer der TSG Pfeddersheim bewiesen hatte.

Aus Sicht der Spvgg. Wirges war es sogar ein ungerechtes Tor. Vereinzelt wurde moniert, es hätte wegen Abseits gar nicht zählen dürfen. Spvgg.-Trainer Thomas Arzbach wollte sich auf diese Erklärvariante aber erst gar nicht einlassen. Vielmehr packte er den Spielern an die eigene Nase und verwies auf die vielen Möglichkeiten, die ungenutzt blieben. Und die waren teils derart zwingend, dass Steffen Litzel, der Abwehrchef der TSG Pfeddersheim, am Ende selbstkritisch von einem doch ,,etwas glücklichen Sieg" seines Teams sprach. ,,Das war keine Offenbarung, was beide Teams heute zeigten." Aber: ,,In zwei Wochen stehen die drei Punkte immer noch in unserer Bilanz und keiner redet mehr darüber, wie sie zustande kamen", reflektierte er.

Wer es so sehen wollte, konnte den Pfeddersheimer Sieg als schmeichelhaft betrachten. 50 Minuten lang hatten in der zerfahrenen Partie ausschließlich die Westerwälder wirklich nennenswerte Möglichkeiten. Thorsten Müller, der Teufelskerl im Tor der Pfeddersheimer, vereitelte alle: Den Ball aus spitzem Winkel von Sören Klappert (13.) ebenso wie den Fernschuss von Christof Fink (18.) und den Kopfball von Yannik Finkenbusch (19.), bei dem sogar Pfeddersheimer raunten: ,,Den muss man machen". Kurz vor der Pause wehrte Müller dann auch noch den Schuss von Lars Bohm (41.) spektakulär mit dem Fuß ab.

Ihren ersten tatsächlich systematisch aufgebauten, erfolgreichen Angriff starteten die Pfeddersheimer in der 52. Minute. Steffen Litzel und Tobias Klotz brachten Kevin Gotel in eine aussichtsreiche Situation. Der TSG-Angreifer, seit Wochen das erste Mal in der ersten Elf, scheiterte an Spvgg.-Keeper Agim Dushica. Der nächste gute Versuch führte zum 1:0. Viel effizienter kann man nicht spielen. Den folgenden Schlagabtausch überstand die TSG schadlos - auch dank Müller, dessen Leistung Hess würdigte: ,,Er war auf der Höhe", meinte der Trainer nach der harten englischen Woche.

Auf der Höhe war aber auch Rzeszut, der nach dreiwöchiger Verletzungspause eingewechselt wurde und gleich auf der rechten Außenbahn Dampf machte. ,,Dafür hat mich der Trainer geholt, weil ich schnell bin", meinte der 19-Jährige grinsend. Zuletzt bremste ihn sein Körper. Gegen Elversberg II könnte er aber wieder in der Startelf stehen.

TSG Pfeddersheim: Müller; Schittenhelm, Litzel, Tillschneider, Zolotareov, Bundenthal (77. Rzeszut), Bräuner, Klotz, Schattner (77. Buch), Aztekin, Gotel.



Aufrufe: 027.9.2015, 18:00 Uhr
Claus RosenbergAutor