2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
„Wir wollten mit einer Gallischen-Dorf-Mentalität hier auftreten“, hatte TSG-Coach Hess angekündigt. Die aggressiven "Gallier" gewannen mit 4:2. Archivbild: Dinger
„Wir wollten mit einer Gallischen-Dorf-Mentalität hier auftreten“, hatte TSG-Coach Hess angekündigt. Die aggressiven "Gallier" gewannen mit 4:2. Archivbild: Dinger

Pfeddersheim zeigt gallische Tugend

TSG bringt dem FC Karbach beim 4:2 die erste Saisonniederlage bei +++ Unnötige Gegentore

Karbach. „Backfischfest, Backfischfest!“ Die Stimmung in der Gästekabine nach dem Spiel war dem Höhepunkt nahe, die Vorfreude auf den abendlichen Ausgang riesig. Mit 4:2 (1:0) hatten sich die Oberliga-Fußballer der TSG Pfeddersheim beim FC Karbach durchgesetzt – für Karbach die erste Niederlage der Saison, für die TSG der dritte Sieg. „Dank des Zaubertranks“, wie Trainer Norbert Hess schmunzelnd zugab.

Denn die Vorwochen waren nicht so gelaufen, wie er und seine Akteure es sich vorgestellt hatten. „Wir wollten mit einer Gallischen-Dorf-Mentalität hier auftreten“, so Hess. Zur Erleichterung des Trainers hatte Stürmer Andreas Buch trotz Rückenproblemen grünes Licht gegeben und hielt 75 Minuten lang durch. „Ich arbeite auf dem Bau, da muss man sich reinhauen“, erklärte er, „und für die Jungs erst recht!“ Entgegen kam dem 1,91 m großen Buch in vielen Situationen, dass sein Gegenspieler Tim Puttkammer 17 Zentimeter kleiner ist – speziell bei Kopfbällen ein sehr ungleiches Duell. „Ich gehe gegen jeden hoch“, so Buchs cooler Kommentar hierzu. Als in der 24. Minute eine Flanke von Sebastian Schulz in den Sechzehner segelte, hatte der Goalgetter wenig Mühe, die Kugel aus kürzester Distanz zum 0:1 einzudrücken. Derweil gestattete die Pfeddersheimer Defensive den Karbachern so gut wie keine Torchance, die Pausenführung war absolut verdient und Keeper Bakary Sanyang nahezu beschäftigungslos, aber in den wenigen Momenten, wenn gefordert, auf dem Posten.

Dann aber fing sich die TSG, nachdem Karbach taktisch umgestellt hatte, binnen drei Minuten zwei Gegentore ein, Sören Klappert (62.) und Enrico Köppen (64.) profitierten jeweils von der Vorarbeit des Sturmpartners. „Zwei Gegentore aus dem Nichts“, ärgerte sich Hess. „Solche Phasen, in denen wir nicht ganz wach sind, dürfen nicht sein“, haderte Buch. Doch prompt fiel der Ausgleich, als ein Distanzschuss von Tobias Klotz abgefälscht und dadurch unhaltbar wurde (65.). „Ich habe unseren Sechsern extra gesagt, sie sollen aufs Tor schießen“, sah sich Hess bestätigt. Und passend dazu, dass am Samstag gleich zwei TSG-Spieler Geburtstag feierten – Steffen Litzel wurde 32, der verletzte Matthias Tillschneider 26 –, gab es in der Schlussphase Geschenke, die gern angenommen wurden. Erst landete der Ball bei Joker Sebastian Kaster, der ebenso wenig Mühe hatte, Karbachs Keeper Kadir Yalcin zu überwinden (84.), wie in der Nachspielzeit Lucas Oppermann. „Wir wussten, wie stark Karbach ist“, so Hess abschließend, dem die Freude über den Dreier ins Gesicht geschrieben stand. Dass am Samstagabend auf dem Backfischfest noch der ein oder andere anregende Trank geflossen ist, davon darf man ausgehen.

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Rzeszut (67. Krist), Litzel, Edel, Ludwig – Klotz, Bräuner – Oppermann, Schulz (85. Schmidt), Aztekin – Buch (76. Kaster).



Aufrufe: 03.9.2017, 21:39 Uhr
Matthias SchlengerAutor