Pfeddersheim. Ein Freitagabendspiel. Mal ganz schön. Aber auf Dauer...? Bei der TSG Pfeddersheim hatte Norbert Hess zwischenzeitlich keinen Spaß mehr an der wiederholten Flutlicht-Atmosphäre. Es ging gegen Eintracht Trier (0:1) und den FC Homburg (0:2) sowie nach Mechtersheim (1:3) und schließlich zum FK Pirmasens (0:3). Die Ausbeute – Null. Wenn jetzt das Heimspiel gegen den FV Dudenhofen ansteht, darf das nicht so bleiben, soll es mit den TSGlern nicht noch weiter in den Tabellenkeller der Fußball-Oberliga gehen. Gespielt wird Freitagabend. Wieder unter schummrigem Flutlicht im Uwe-Becker-Stadion.
Für Norbert Hess ist die Erinnerung an die traurigen Abende im Oktober indes vergessen. „Das ist ja ein paar Tage her“, sagt er – und verzichtet darauf, die Bilanz vielleicht auch mit der Qualität der Gegner erklären zu wollen. Der Pfeddersheimer Trainer stellt sich lieber der Gegenwart. Und diese heißt – Freitagabendspiel, ja. Das Thema ist da aber eigentlich weniger das Flutlicht. Und das Thema ist auch nicht die witterungsbedingt „traditionell“ wieder schlechte Platzqualität. Das Thema ist Abstiegskampf. Gegen den Aufsteiger, der in der Tabelle noch hinter den TSGlern steht, soll ein Sieg her. Er muss. Und fußball-feindliche Bedingungen seien „in unserer Situation ja vielleicht nicht mal verkehrt“, mutmaßt Hess. Dem Abstiegssog ist noch nie einer mit Schönspielerei entronnen.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung war den TSGlern ja vergangene Woche mit dem 1:1 gegen Rot-Weiß Koblenz gelungen. Die Leistung war okay. Und etwa Sebastian Kaster bekannte nachher seine Überzeugung: „Wenn wir weiter so spielen, werden wir unsere Punkte auch holen.“ Das Problem: Zumindest in personeller Hinsicht wird es ein „weiter so“ schon mal nicht geben. „Auch Krankheit und Verletzungen sind bei uns mal wieder ein Thema“, stöhnt Hess, der seine Formation folglich wieder wird umbauen müssen. In jedem Fall ausfallen wird der erkrankte Bartosz Rzeszut, bei Mathias Tillschneider hat sich eine Wunde entzündet. Dazu ist auch der Einsatz von Tobias Bräuner (muskuläre Probleme) und speziell Christopher Ludwig (Zerrung) fraglich, weshalb Hess nur die Hoffnung bleibt, dass sich die Breite des Kaders bezahlt macht. Wobei: Allzu breit ist dieser gar nicht, sind doch Tobias Klotz und Fabio Schmidt gerade erst wieder ins Training eingestiegen und eigentlich keine Kandidaten für einen Einsatz in der Startelf.
Seinen ersten in dieser gut weggesteckt hat zumindest Kevin Gotel, der gemeinsam mit Kaster gegen Koblenz in vorderster Front den Anführer gab und seine Nebenleute antrieb. Eine Aufgabe, die Hess übrigens gerne mal dem Publikum übertragen würde. Aber: Je dunkler (und kälter) die Tage, umso trister wird der ohnehin nicht üppige Besuch. „Es ist schade, dass beim Bäcker jeder fragt, warum es nicht läuft“, sagt Hess, der sich wünschen würde, dass „jeder“ sich mal selbst ein Bild machen – und seine Elf unterstützen würde. Da böte sich doch gerade ein Freitagabend mal an. Hess: „Vielleicht hätten wir dann alle mal ein schönes Wochenende.“