2024-04-24T13:20:38.835Z

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Guter Dinge: Im Januar möchte Dennis Dell einen neuen Trainer präsentieren.	Foto: pa / Dirigo
Guter Dinge: Im Januar möchte Dennis Dell einen neuen Trainer präsentieren. Foto: pa / Dirigo

Dell sucht Coach mit eigener Handschrift

TRAINERSUCHE Der Nachfolger von Norbert Hess soll Ende Januar gefunden sein / Mathias Tillschneider bleibt TSGler

Pfeddersheim. Mit Dennis Dell lotste Norbert Hess im Sommer einen neuen Mann für die Rolle des Sportlichen Leiters zur TSG Pfeddersheim. Als Oberliga-Trainer hatte Hess diese Rolle zuletzt „in Personalunion“ ausgeübt, zu seiner Entlastung sollte jetzt der zuvor bei Fußball-Bezirksligist TuS Neuhausen engagierte Dell in den Job drei Etagen höher reinrutschen. Ein halbes Jahr später steckt Dell mittendrin. Weil Hess überraschend seinen Abschied zum Saisonende verkündet hat, ist Dennis Dell auf der Suche nach einem Nachfolger.

Wenn er auf seine aktuelle Aufgabenstellung schaut, dann möchte Dell zunächst mal eines betonen. Der angekündigte Rückzug von Hess „kam für uns alle überraschend“, bekennt der Sportliche Leiter, der zum einen Verständnis dafür signalisiert, dass der scheidende Coach nach mehr als zwanzig Jahren als Trainer neben dem Beruf auch mal die Familie etwas mehr in den Mittelpunkt rücken möchten. Und er betont zum zweiten: „Wir werden hier alles dafür tun, dass er sich als Oberliga-Trainer verabschiedet.“ Dell spielt damit auf die sportliche Situation der Mannschaft an, die auf Platz 13 überwintert – und folglich mitten im Abstiegskampf steckt. Der Sportliche Leiter weiß zwar um die Schwere der Aufgabe. Er sagt aber auch: „Wir sind von der Qualität der Mannschaft überzeugt.“ Die Miniserie zum Jahresausklang mit neun Punkten aus fünf ungeschlagenen Spielen habe da sehr gut getan. Was in der Vorrunde („Den einen oder anderen Punkt mehr hätten wir holen müssen“) gefehlt habe, sei die Torgefährlichkeit. Mehrfach seien gute Chancen ungenutzt geblieben: „In einigen Spielen wären wir sonst in Führung gegangen...“

Formuliert ist damit der Arbeitsauftrag an Mannschaft und Übungsleiter, der seine Truppe am 13. Januar zum ersten Training im neuen Jahr begrüßen wird. Und der Arbeitsauftrag, mit dem Dell selbst zu tun hat, ist eben die Trainersuche. Der Zeitplan steht: „Ziel ist es, bis Mitte, Ende Januar einen Trainer zu präsentieren.“ Natürlich gebe es Kontakte, sagt Dell. An Spekulationen werde er sich aber nicht beteiligen. Nur so viel: „Der neue Trainer wird kein Oldie sein.“ Gesucht werde ein Coach, der seiner künftigen Truppe im Uwe-Becker-Stadion – nach Möglichkeit über Jahre – eine eigene Handschrift geben soll. Es solle einer aus der jungen Trainergarde sein, betont Dell, der da keinerlei Risiko sieht: „Wenn er Ahnung von Fußball hat, wird er sich Respekt verschaffen.“

Natürlich ist dem Sportlichen Leiter der Pfeddersheimer bewusst, dass zur Planung der neuen Saison gerade der Trainer eine entscheidende Rolle spielt. Da ist auf der einen Seite die Kaderzusammenstellung, die in Absprache geschehen soll. Und natürlich möchte mancher Spieler vor einer Zusage auch wissen, mit wem er es da zu tun bekommt. Erfreulich ist für Dennis Dell da schon mal, dass fern aller Eventualitäten mit Mathias Tillschneider ein Leistungsträger bereits zugesagt hat. „Ein Ausrufezeichen“, unterstreicht Dell, der weiß, dass mit dem vielseitig verwendbaren 26-Jährigen jeder Trainer etwas anfangen kann. Das gilt sicher auch für Tobias Bräuner und Sebastian Kaster, die vor Jahresfrist bereits für zwei Spielzeiten zugesagt hatten. Dell setzt auf deren Verbleib: „Sie haben ja bei der TSG verlängert – und nicht bei Norbert Hess.“

Zwei Punkte möchte Dell in diesem Zusammenhang unterstreichen. Der Etat, der für die Oberliga-Truppe als Aushängeschild zur Verfügung steht, werde unverändert bleiben. Gleichzeitig möchten die Pfeddersheimer aber weiter daran arbeiten, Talente aus dem Unterbau an die erste Mannschaft heranzuführen. Der Sprung ist gewaltig, was der Blick zum SV Gonsenheim beweist, wo A- bis C-Junioren in der Regionalliga spielen – und die „Aktiven“ doch um den Oberliga-Verbleib bangen. Die TSGler sind mit ihrer Jugendarbeit gerade erst auf Landesliga-Niveau angekommen, hoffen, dass der Kunstrasen zur Realität wird und einen weiteren Schub gibt. Ähnliches soll die Perspektive, mal „oben“ mitzutrainieren, erreichen. Der Versuch läuft auch aktuell wieder, das eine oder andere Talent sieht Dell durchaus. Mancher müsse etwa „körperlich zulegen“, sagt der Sportliche Leiter – und formuliert so gleich auch eine Aufgabenstellung für den Nachwuchs.



Aufrufe: 014.12.2017, 20:00 Uhr
Carsten SchröderAutor