2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Ganz breit gemacht: der Bernauer Maximilian Walter (links) und Nick Lange im Kampf um den Ball.  ©MOZ/Dirk Schaal
Ganz breit gemacht: der Bernauer Maximilian Walter (links) und Nick Lange im Kampf um den Ball. ©MOZ/Dirk Schaal

Fair umkämpftes Barnim-Derby

Einheit Bernau besiegt im vorgezogenen Punktspiel der Brandenburgliga die Preussen aus Eberswalde.

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Es war ein verdienter 2:0-Sieg der TSG Einheit Bernau im Barnim-Derby der Fußball-Brandenburgliga gegen Preussen Eberswalde. Da waren sich beide Seiten einig. Aber zum Ende hin zeigte Preussen, dass mit ihnen noch im Saisonverlauf zu rechnen sein wird.

Gleich zwei Hiobsbotschaften musste Preussens Co.-Trainer Steffen Sasse vor der Partie verkünden. Zum einen fehlte kurzfristig berufsbedingt Marvin Wegner im Angriff und Steven Zimmermann saß mit einer Panne auf der Autobahn fest. "Gerade Marvin als robuster Offensivmann fehlt natürlich hier.Ein Punkt wäre deshalb schon schön", gab sich Sasse auch ziemlich bescheiden.

Bis auf Volkan Altin, der erst am Freitag mit Trainingsrückstand aus den Flitterwochen wieder zur Mannschaft stoß, hatte TSG-Coach Nico Thomaschewski die Qual der Wahl bei der Mannschaftsaufstellung. Erstaunlicherweise nahmen Ricky Ziegler und Christopher Griebsch auf der Bank Platz, dafür standen Andrew Lubega und Hakan Cankaya in der Startelf. "Die Saison ist lang, der Trainer will etwas Rotation, um Spieler zu schonen", erklärte der Sportliche Leiter Olaf Skotnik.

Nach dem Anpfiff schonten sich erst einmal die Eberswalder. Einheit konnte im Mittelfeld nach Belieben schalten und walten. Am Strafraum standen die Gäste recht gut, so dass die erste Torchance der Platzherren ein 25-Meter-Schuss von Elton Makengo war, bei dem sich Preussen-Schlussmann Lennard Peter mächtig strecken musste (4.). Nach Freistoß von Fatih Aydogdu verfehlte Soheil Gouhari per Kopf knapp das Einheit-Tor, bei der ersten Gäste-Chance (11.). Im Gegenzug fiel das 1:0. Max Gerhard marschierte auf der rechten Seite und seine Hereingabe über Peter hinweg vollendete Lubega am langen Pfosten per Kopf. Wenig später drängte der Bernauer Stürmer erneut in den Strafraum der Gäste, der Eberswalder Eric Krause hinderte ihn nicht regelkonform am Abschluss, so dass Schiedsrichter Hannes Wilke auf den Elfmeterpunkt zeigte. Peter im Preussen Tor ahnte die Ecke, aber der stramm geschossene Ball von Max Walter fand den Weg ins Netz (16.). "Ich weiß auch nicht warum, aber wir haben nach der 2:0-Führung Preussen wieder ins Spiel kommen lassen, anstatt weiter unser Spiel aufzuziehen", kommentierte Thomaschewski die folgende Zeit. Zwar waren die Gäste mit ihrer harmlosen Spielweise in der Spitze meist weit von guten Torchancen entfernt, aber auch die TSG ließ es nun ruhiger rangehen.

Nach dem Wechsel wirkten die Gäste aggressiver. Bereits an der Mittellinie störten Gouhari und Hakan Demirel das Bernauer Aufbauspiel und auch die Hinterleute machten die Räume für die Gastgeber sehr eng. So ergaben sich auch Tormöglichkeiten für die Gäste. Einen Schuss von Nick Lange fälschte Walter im eigenen Sechzehner ab. Ein Aufschrei ging durch die Eberswalder Reihen, wollten sie doch ein Handspiel gesehen haben (61.). Doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Es entwickelte sich ein ganz munteres Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Ein Bernauer Freistoß aus etwa 20 Metern von Gerhard fand den Weg vorbei an der Preussen Mauer und klatsche an den Pfosten (78.). Auf der Gegenseite nahm Hayngo-Demeilleur Okitapenge nach Zuspiel von Nick Lange das Leder an etwa dem Elfmeterpunkt Volley ab und zwang den Bernauer Schlussmann Niklaas Seifahrt zu einer tollen Parade (86.). Dabei wollte der sympathische Berliner in Preussens Diensten unbedingt einen Treffer zum Geburtstag seiner Mutter erzielen. Daraus wurde aber nichts mehr, das Spiel endete 2:0 für Bernau.

"Ich denke, es war ein verdienter Sieg, auch wenn wir uns das Leben nach dem 2:0 selbst schwer gemacht haben", sagte ein erleichterter Trainer Thomaschewski nach den zwei Meisterschaftsniederlagen. "Bernau hat verdient gewonnen. Trotzdem haben wir fast 60 Minuten hervorragend gespielt. Ich habe eine weitere Entwicklung bei meiner Mannschaft gesehen, das macht Mut für die Zukunft", resümierte Preussen-Coach Obrad Marjanovic die Partie. Niedergeschlagen dagegen war der Eberswalder Nick Lange: "Zum Schluss war es fast ein Spiel auf ein Tor, aber trotzdem hat es nicht zu einem Treffer gereicht", sagte er beim Gang in die Kabine. "Wir haben 25 Minuten richtig Gas gegeben, doch nach dem 2:0 haben wir es schleifen lassen und Preussen stark gemacht. Am Ende geht der Sieg trotzdem in Ordnung, denke ich", sagte der Bernauer Julian Graf nach dem Spiel.

Aufrufe: 013.11.2017, 07:59 Uhr
MOZ.de / Dirk SchaalAutor