2024-04-30T13:48:59.170Z

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Patrick Mrochen (l.) wird sich in der kommenden Saison wieder in der Bezirksliga für die TSG strecken. (SZ-Foto: tg)
Patrick Mrochen (l.) wird sich in der kommenden Saison wieder in der Bezirksliga für die TSG strecken. (SZ-Foto: tg)
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Oliveira folgt auf Schlecker

Bezirksliga: Joachim Oliveira ist bei der TSG Ehingen kein Unbekannter

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Ehingen - Anders als vor zwei Jahren, als sich die TSG Ehingen mit drei Siegen in der Relegation den Aufstieg gesichert hatte, wird es im Sommer 2019 nichts mit der erhofften Rückkehr in die Fußball-Landesliga. Nach dem 3:2 gegen Heimenkirch ging das zweite Entscheidungsspiel gegen einen Bezirksliga-Zweiten verloren, 1:2 gegen Trillfingen. Die TSG wird in der nächsten Runde einen erneuten Anlauf starten, die Bezirksliga Donau zu verlassen - und das unter einem neuen Trainer: Joachim Oliveira folgt auf Roland Schlecker, der vor einigen Wochen seinen Abschied aus familiären Gründen angekündigt hatte.

Was für eine Mannschaft Joachim Oliveira übernehmen wird, weiß der A-Lizenz-Trainer auf jeden Fall. Denn mit der SG Altheim hat Oliveira bereits Duelle mit der TSG Ehingen geführt und erst am Sonntag fuhr Oliveira nach Hechingen, um die TSG in der Relegation gegen Trillfingen anzuschauen. Was er dort, vor allem in der zweiten Halbzeit, gesehen hatte, dürfte dem neuen Trainer nicht zwingend gefallen haben. „Meine Einschätzung war, dass die TSG den 1:0-Vorsprung verwalten wollte und zu passiv war“, sagt Oliveira. Was ihm noch auffiel, nicht nur nach der Pause und auch nicht nur bei Ehingen, sondern bei beiden Teams: „Die Abstände zwischen den Spielern waren zu groß und man hatte oft keinen Zugriff auf den ballführenden Spieler.“ Oliveira spricht über Pressing, über taktische Flexibiliät, über situatives Spielverständnis. „Man muss alle Facetten können, das erwarte ich“, so der neue TSG-Coach. Und man müsse auch ein Spiel mit einem 1:0 im Rücken über die Ziellinie bringen - bei der Qualität.“

Ursprünglich wollte Joachim Oliveira nach vier Jahren in Altheim eine Pause einlegen - es sei denn, hatte er vor Wochen gesagt, eine interessante neue Aufgabe würde sich ergeben. Die TSG Ehingen zu übernehmen, erschien ihm reizvoll genug. „Nachdem Roland Schlecker erklärt hatte, dass er aufhört, kam die TSG recht zügig auf mich zu“, so Oliveira. Er führte daraufhin Gespräche mit Verantwortlichen des Vereins, mit Spielern, und sagte zu. Dass er einen ambitionierten Bezirksligisten übernimmt, der nach dem verpassten Aufstieg auch in der nächsten Saison die Rückkehr in die Landesliga anpeilt, ist ihm bewusst. Über kurz oder lange wolle sich der Verein in der Landesliga etablieren, so Oliveira. „Aber auch ich als Trainer habe Interesse daran, mal in der Landesliga zu landen.“ Einfach wird die nächste Runde nicht („Was man will und was man bekommt, sind oft zwei paar Stiefel“) und dem neuen TSG-Trainer ist auch klar, dass sein Team vermutlich Favorit in der Bezirksliga sein wird. „Das muss man dann auch zeigen.“

Der Kader wird sich gegenüber der Saison 2018/19 laut Abteilungsleiter Michael Schleicher nicht groß verändern. Sicher ist der Abgang von Mathias Brinsa (Olympia Laupheim), Felix Miller pausiert aus privaten Gründen zumindest bis zum Winter. Einige Zugänge wird es geben, die der Verein in Kürze bekannt geben will. Vorrang hatte aber die Personalie des Trainers und Schleicher macht kein Hehl daraus, dass er froh über die Zusage Oliveiras ist.

Der Kontakt riss nie ab

Der neue TSG-Trainer ist im Verein kein Unbekannter. Der in Ehingen wohnhafte Oliveira hatte in der Vergangenheit schon einmal die „Zweite“ der TSG trainiert - danach sei der Kontakt nie abgerissen, „wir haben uns immer wieder ausgetauscht“, sagt Schleicher. Nachdem Schlecker signalisiert hatte, aufzuhören, und der Ausstieg Oliveiras in Altheim schon länger klar war, wurden die Gespräche vertieft und zielten auf eine erneute Zusammenarbeit. Bis dahin hatte die TSG auch Kontakte zu anderen Kandidaten, doch es lief schnell auf Joachim Oliveira als Schlecker-Nachfolger heraus. „Er ist für uns die Wunschlösung“, sagt Schleicher. Oliveira habe klare Vorstellungen vom Fußball und „er hat aus seinen Mannschaften, ob zuletzt Altheim oder Schelklingen/Alb, das Maximale herausgekitzelt“.

Offen ist derzeit, wer Co-Trainer wird und ob es überhaupt einen geben wird. „Das muss man im Detail noch absprechen“, so Oliveira. Seinem Vorgänger Roland Schlecker standen Patrick Mrochen und Daniel Post zur Seite, die beide auch Spieler sind. Dieses Modell gefällt Oliveira weniger. „Ich bin nicht unbedingt ein Fan davon, dass Spieler Co-Trainer sind.“ Spieler, zumal Führungsspieler, sollten sich aufs Fußballspiel konzentrieren, dazu noch die Verantwortung als Co-Trainer zu haben, ist in Oliveiras Augen eine zusätzliche Belastung.

Oliveiras erstes Spiel als TSG-Trainer wird am 30. Juni sein, wenn der Bezirksligist gegen den Zweitligisten Heidenheim antrittt. Wenige Tage zuvor kommt Oliveira mit den Spielern erstmals zusammen, zur Besprechung und Einstimmung auf die Partie. Die richtige Vorbereitung auf die neue Saison beginnt dann aber erst einige Tage später.

Aufrufe: 018.6.2019, 06:07 Uhr
Andreas Wagner und Tobias GötzAutor