2024-04-23T13:35:06.289Z

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Offensivspieler Narciso Filho (links) traf bisher in beiden Spielen der TSG Ehingen in der Relegation zur Fußball-Landesliga. SZ-Foto: Georg Kliebhan
Offensivspieler Narciso Filho (links) traf bisher in beiden Spielen der TSG Ehingen in der Relegation zur Fußball-Landesliga. SZ-Foto: Georg Kliebhan
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TSG Ehingen ist zurück in der Spur

Fußball: TSG Ehingen überzeugt gegen Trillfingen und fiebert Uttenweiler-Spiel entgegen

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Ehingen / sz - Die TSG Ehingen ist einen Sieg vom Wiederaufstieg in die Fußball-Landesliga entfernt. Die Mannschaft von Trainer Udo Rampelt nahm gegen Trillfingen auch die zweite Hürde und fordert nun in der Relegation als verbliebener Bezirksligist den SV Uttenweiler heraus. Auf diese Begegnung am kommenden Sonntag, bei der Rampelt mit mehr als 1500 Zuschauern rechnet, freut sich der TSG-Trainer schon jetzt. "So etwas erlebt man als Fußballer und Trainer nicht oft."

In der Saisonverlängerung ließen die Ehinger den zweiten Traum platzen – erst den des Riß-Bezirksligisten SV Sulmetingen (6:5 nach Elfmeterschießen), nun den des Zollern-Bezirksligisten Trillfingen (2:0) – und hielten den eigenen am Leben. Hatte die TSG die Partie gegen Sulmetingen erst im Elfmeterschießen für sich entschieden, reichte diesmal die reguläre Spielzeit. Rampelt sah gegen Trillfingen keine Leistungssteigerung gegenüber dem Sulmetingen-Spiel, wohl aber "eine Stabilisierung auf diesem Niveau". Aufgrund der Erfahrungen in der Liga nach der Rückrunde ist das nicht wenig.

Zweifel und Fragen

Rampelt hat in den vergangenen beiden Spielen und zuvor in Ebenweiler, als es am letzten Bezirksliga-Spieltag für die TSG um alles oder nichts gegangen war und sie gewinnen musste, um die Entscheidungsspiele und die Relegation zu erreichen, die Mannschaft wiedererkannt, die vor der Winterpause Tabellenerster war. Danach "hatte ich fast schon Zweifel, ob wir noch einmal an die Leistung der Vorrunde herankommen. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum es nicht mehr funktioniert". Die Zweifel sind ausgeräumt. Der Sieg in Ebenweiler sei ein "Befreiungsschlag" gewesen, so Rampelt. Und auch danach, gegen Sulmetingen und Trillfingen, hätten die Spieler gezeigt, dass sie gewillt sind, das Saisonziel Aufstieg nun auf dem Umweg zu erfüllen.

Der Einsatz stimmte, die TSG trat als funktionierende Einheit auf. Gegen Trillfingen "hatten wir am Anfang etwas Respekt", so Rampelt, aber dann lief es und der Trainer bescheinigte seinem Team eine Leistung "wie aus einem Guss". Keinem Zweikampf war man sich zu schade, allen voran Mittelfeldspieler Patrick Mrochen (Rampelt: "Er war der Turm in der Schlacht"), und auch im Spiel nach vorn waren die Ehinger zielstrebig und konsequent. Wie beim frühen 1:0, als nach einem langen Pass von Abwehrchef Jonas Brotbeck Jan Deiss seinen Gegenspieler abschüttelte und den Ball über Trillfingens Keeper hinweg ins Tor hob. Oder beim 2:0 in der zweiten Halbzeit, das Torhüter Philipp Steudle mit einem weiten Pass auf Narciso Filho einleitete – der TSG-Offensivspieler nahm den Ball kurz hinter der Mittellinie an, setzte sich vor und im Strafraum gegen mehrere Gegner durch und vollstreckte kaltschnäuzig.

Nicht nur wegen dieser Aktion wurde Filho von Fans bei der Abstimmung auf dem Fußballportal Fupa.net zum besten TSG-Spieler gegen Trillfingen gewählt – was Trainer Rampelt nicht wundert. "Narciso blüht zurzeit richtig auf." Schon gegen Sulmetingen war der Offensivmann einer der auffälligsten Spieler, schon da hat er getroffen – per Strafstoß, der an ihm selbst verschuldet worden war. Im Elfmeterschießen nach Ende der Verlängerung traf er gegen Sulmetingen dann noch einmal.

Tipps aus Isny

Im Vorfeld des Spiels gegen Trillfingen hatte auch Trainer Rampelt nichts unversucht gelassen. Der Gegner aus dem Bezirk Zollern war ihm völlig unbekannt, also holte er sich Rat beim FC Isny, der gegen Trillfingen mit 0:3 verloren hatte. Ein früherer TSG-Spieler, Michael Oberdorfer, habe ihm die Telefonnummer von Isnys Trainer Uwe Hansen besorgt, der Rampelt am Freitag vor dem Spiel ausführlich die Trillfinger beschrieb. "Das waren wichtige und hilfreiche Informationen", so Rampelt, der sein Team entsprechend vorbereitete. "Wir waren richtig gut eingestellt."

Der letzte Ehinger Gegner in der Saison 2017/18 ist weit bekannter, was die Vorbereitung ein Stück weit einfacher macht. Doch zunächst geht es um Regeneration und darum, dass die angeschlagenen Spieler wieder fit werden. Die entscheidende Partie um den letzten Platz in der Landesliga vor wahrscheinlich mindestens 1500 Zuschauern in Neufra wird keiner der TSG-Spieler verpassen wollen – schon gar nicht jetzt, da sich die Mannschaft wieder in der Spur bewegt, in die sie lange nicht mehr zurückgefunden hatte. "Das Endspiel haben wir uns erarbeitet", sagt Udo Rampelt. "In dieses Spiel wollen wir die Euphorie und den Schwung mitnehmen."

Aufrufe: 012.6.2017, 20:23 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Andreas WagnerAutor