2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die TSG Ehingen hat ihr Ziel erreicht: den Aufstieg in die Landesliga. Nach dem 5:2 gegen Uttenweiler war Feiern angesagt. Fotos: Emmenlauer
Die TSG Ehingen hat ihr Ziel erreicht: den Aufstieg in die Landesliga. Nach dem 5:2 gegen Uttenweiler war Feiern angesagt. Fotos: Emmenlauer

TSG Ehingen am Ziel der Träume

TSG Ehingen gewinnt Relegationsspiel gegen den SV Uttenweiler 5:2

Im Waldstadion in Neufra sahen 3200 Zuschauer bei hervorragenden Bedingungen eine gute Partie.

Die Fußballer der TSG Ehingen sind nach einem Jahr Abstinenz wieder in die Landesliga zurückgekehrt. Die Mannschaft von Trainer Udo Rampelt besiegte gestern vor 3200 Zuschauern im Waldstadion des FV Neufra den Landesliga-Platzhalter SV Uttenweiler hoch verdient mit 5:2 (2:2). Damit spielen die Ehinger ab der kommenden Saison 2017/18 wieder in der Staffel IV der Landesliga, während Uttenweiler nach einem Jahr in dieser Staffel wieder in die Bezirksliga Donau um Punkte antreten wird. „Letztes Jahr waren wir in Ochsenhausen am Boden, jetzt sind wir wieder da, wo wir hin wollten“, sagte nach dem Schlusspfiff ein emotionaler TSG-Trainer. Das Ganze sei affengeil, wie Rampelt meinte. In einem Spielerkreis bedankte er sich bei allen, die mitgeholfen haben, das gesteckte Ziel zu erreichen, vor allem aber bei seiner Mannschaft. Für Rampelt war es das vorerst letzte Spiel als Trainer; er hört bekanntlich auf.

Enttäuscht am Boden

Am Boden sitzend, enttäuscht und niedergeschlagen ließ Christian Sameisla, der Spielertrainer des SV Uttenweiler, die langen Minuten nach dem Schlusspfiff verstreichen. Immer wieder bekam er Trost und Mut zugesprochen, aber die Niederlage und der Abstieg schmerzten; sie saßen tief. „Die TSG hat insgesamt gesehen verdient gewonnen“, sagte „Samba“ Sameisla. Uttenweiler sei in der zweiten Halbzeit zu abwartend gewesen.

„Mir fehlen die Worte“, sagte Uttenweilers Pressewart Dietmar Gösele. Der SVU sei zwei Mal in Führung gegangen, habe dann aber im zweiten Durchgang nicht mehr zulegen können.

Die richtigen Worte und die treffende Analyse fand Udo Rampelt: „Die Mannschaft hat sich reingebissen und hatte immer eine Antwort parat.“ Das traf nicht nur für den Relegationsmarathon mit den Spielen gegen Sulmetingen und Trillfingen zu, sondern vor allem im „Endspiel“ gestern gegen den SV Uttenweiler.

Denn die Ehinger, die sich anfangs schwer taten, in die Partie rein zu kommen, und die zwei Mal einem Rückstand hinterher laufen mussten, steckten nie auf, blieben ihrer Route treu und gingen mit einem gerechten 2:2 in die Kabine. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aber in den zweiten 45 Minuten ließen die Rampelt-Schützlinge den Landesliga-Vertreter nicht mehr zur Entfaltung kommen. Zu passiv, zu ängstlich fast und mit wenig Investitionen in die Offensive kam Uttenweiler dem Herausforderer entgegen. Die TSG nutzte diese Zurückhaltung des SVU und zog ihr Spiel auf. Es dauerte jedoch zunächst rund 20 Minuten, die auf beiden Seiten geprägt waren durch Stockfehler, Missverständnisse und Abspielfehler, bis es rund ging im Waldstadion. Paolo Soumpalas’ Freistoß aus spitzem Winkel landete am Pfosten, der Nachschuss von Patrick Mrochen an der Latte – aber das waren erst die Wachmacher, auf dem Feld und bei den Zuschauern.

Mehr Glück hatte Mrochen schließlich etwa fünf Minuten später, als er mit einem Hammer aus rund 25 Metern zum vorentscheidenden 3:2 für die TSG traf (72.). Sein Trainer Rampelt und dessen Kollege Sameisla sprachen zwar von einem Sonntagsschuss, aber das interessierte keinen, am wenigsten den Schützen selbst.

Der Kracher ging Uttenweiler anscheinend durch Mark und Bein und hinterließ Spuren. Der SVU erholte sich nicht mehr, Ehingen spielte nun immer frecher und kam zu weiteren Chancen. Marc Steudle bekam den Ball nach einem misslungenen Querpass von Lukas Maurer und schob die Kugel allein vor dem Torhüter am Pfosten vorbei.

Wenig später preschte Mrochen in den Strafraum und konnte nur durch ein Foul gebremst werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Narciso Filho zum 4:2. Nachdem SV-Torwart Philipp Keckeisen Marian Degen von den Beinen geholt hatte, sorgte TSG-Kapitän Jonas Brotbeck mit seinem Elfmetertor für den 5:2-Endstand (90. + 5).

Der Schlusspfiff des gut leitenden Schiedsrichters Michael Haas (SRG Balingen) ging im Jubel der Ehinger Fans unter, die das Spielfeld stürmten, um mit Mannschaft und Trainer zu feiern. Während die TSG-Spieler siegestrunken ihren Trainer hochleben ließen, saßen oder lagen die Spieler aus Uttenweiler frustriert am Boden.

Aufrufe: 019.6.2017, 06:41 Uhr
SWP / Roland FladAutor