2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Foto: Moschkon
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TSG-Jungs verpassen nächste Sensation

Balinger U 17 bringt VfB ins Taumeln +++ Stuttgart mit stärkeren Nerven vom Punkt

Es hat nicht sein sollen: Die U17 der TSG Balingen ist im WFV-Pokal-Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart nach Elfmeterschießen ausgeschieden. Die Kreisstädter verkauften sich jedoch mehr als teuer.

Erst im Elfmeterschießen setzte sich der VfB Stuttgart gegen tapfer kämpfende TSGler durch, die trotz Rückstand niemals aufgaben und die Verlängerung erzwangen. Zum Matchwinner wurde Stuttgarts Keeper Jerome Weisheit, der zwei der Balinger Elfmeter hielt. „Kein Vorwurf an die Jungs“, meinte TSG-Coach Alexander Schreiber, „ich habe einen Riesenrespekt vor jedem, der in so einer Situation die Verantwortung übernimmt.“

Während der regulären Spielzeit stand jedoch TSG-Torwart Edgar Albert im Mittelpunkt, dem seine Vorderleute es zu verdanken hatten, dass es überhaupt bis ins Elfmeterschießen ging. Schreiner freute sich umso mehr über die Leistung Alberts, da dieser im Ligaalltag nur Ersatzkeeper ist.

Der VfB Stuttgart deutete gleich zum Start seine Gefährlichkeit bei Standards an, als Kapitän Manuel Kober bei einem Eckball zu überrascht war, um mit dem Ball etwas anzufangen (2. Minute). Ein Freistoß aus dem Halbfeld ging kurz darauf an Freund und Feind vorbei und Eric Hottmann wäre für den VfB beinahe an die Kugel gekommen (8.). Stuttgart hatte Chancen im Minutentakt – die ganz große Gelegenheit blieb aber zunächst aus. Erst bekam Enes Türköz nach Flanke von links keinen Druck hinter den Ball (11.), dann ließ TSG-Keeper Albert einen Kracher von David Grözinger aus der zweiten Reihe abprallen, es war jedoch kein VfB-Angreifer zur Stelle (14.). Die TSG versuchte zu kontern, doch Kapitän Hakan Bilgen und Daniel Leding waren in der ersten Hälfte im Angriff meist auf verlorenem Posten. In der 27. Minute hatte Eronis Zogaj die erste Chance für die TSG, verzog aber knapp. Der VfB drängte, blieb aber immer wieder an einem Balinger Bein rund um den Strafraum hängen. Nach einem flachen Freistoß von VfB-Mittelfeldmann Ali Ferati, den Albert sicher fing, ging es torlos – und für die Balinger mit allen Möglichkeiten – in die Pause.

Ernüchterung folgte jedoch schon kurz nach dem Wiederanpfiff, als der VfB einen Eckball schnell ausführte und die Balinger nicht aufmerksam waren. Hottmann hatte keine Probleme, zum 1:0 zu netzten. „Wir haben ihn sträflich allein gelassen“, fand Schreiner, dessen Team weiter kämpfte. Erst eine Unachtsamkeit verhalf den Eyachstädtern jedoch zum Ausgleich: Der eingewechselte Dennis Heumesser kam im Stuttgarter Strafraum an den Ball, wollte an Verteidiger Marco Manduzio vorbeiziehen, der völlig unnötig die Hand zur Hilfe nahm. Schiedsrichter Fotis Josifidis hatte keine andere Wahl und entschied auf Strafstoß. Bilgen schnappte sich das Leder und verwandelte eiskalt zum Ausgleich (70.). Mit viel Einsatzbereitschaft rettete sich die TSG in die Verlängerung, wo der VfB weiter den Ton angab, aber keinen Stich mehr landen konnte. Albert vereitelte den letzten gefährlichen Kopfball von David Govorusic (97.). Im Elfmeterschießen hatte der VfB die besseren Nerven. Die Stuttgarter um den aus Harthausen stammenden Ümut Günes verwandelten allesamt, während die TSG zwei mal scheiterte.

„Wir haben uns teuer verkauft“, zog Schreiner ein positives Fazit, „jetzt gilt der Fokus aber wieder der Oberliga.“ Für die kommenden Wochen, in denen die TSG-Jungs gegen den Abstieg kämpfen, dürften sie gestern Abend aber zumindest ordentlich Selbstvertrauen gesammelt haben . . .

TSG Balingen: Albert; Özdemir, Gericke (60. Fahrner), Alber, Zogaj (81. Groh), Wolf, Leding (66. Heumesser), Eissler, Iranshahi, Albert, Bilgen.

Tore: 0:1 Hottmann (52.), 1:1 Bilgen (70./Elfmeter).

Schiedsrichter: Fotis Josifidis (Albstadt).

Zuschauer: 300.

Aufrufe: 06.4.2016, 07:05 Uhr
John Warren - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor