2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Foto: Moschkon
Foto: Moschkon

„Einmal schütteln und weitermachen“

Nach dem Nöttingen-Blackout erwartet die TSG Balingen morgen Nachmittag die U 23 des Karlsruher SC

Ralf Volkwein hat seit seiner Kindheit ununterbrochen mit Fußball zu tun – lange Jahre als erfolgreicher Kicker etwa in Villingen oder Rottweil, danach als Trainer.Dennoch gesteht der Coach der TSG Balingen, dass ihm ein Spiel wie das am vergangenen Freitag beim Oberliga-Tabellen-führer FC Nöttingen in seiner Laufbahn noch nicht untergekommen sei: die bessere Mannschaft, etliche gute Chancen, trotzdem 0:4 hinten zur Pause und dabei kassierte seine Elf im Panoramastadion drei Tore in Überzahl – und das innerhalb von nur sechs Minuten. 4:1 hieß es am Ende für den Favoriten, für den Michael Schürg dreimal traf. „Mir ist noch immer schleierhaft, wie uns das passieren konnte“, sagt Volkwein mit ein paar Tagen Abstand. „Sicher ist, dass wir uns einen solchen kollektiven Aussetzer nicht mehr leisten dürfen und nicht mehr leisten werden.“

Noch einmal: Spielerisch war es vor allem offensiv teils überragend, was die TSG zeigte. Und dies, obwohl Volkwein seinen Toptorjäger Patrick Lauble nach einem Schlag auf eine Rippe noch in der ersten halben Stunde verletzt rausnehmen und zudem ohne „Flügelturbo“ Marc Pettenkofer (verletzt; morgen wohl wieder im Kader) auskommen musste. Markant auch, dass die Kreisstädter in der zweiten Hälfte noch genug Chancen hatten, um das Spiel vielleicht sogar noch auszugleichen – gewiss, auch mit einem Mann mehr.
Man ist geneigt zu sagen, eine Pleite gegen einen Titelaspiranten sei dann leichter zu verkraften, wenn man diesem bisweilen überlegen war. So sieht Volkwein das aber nicht: „Ich finde die Niederlage, wie sie nun zustande kam, viel schwerer zu verarbeiten.“

Wichtig sei vor dem morgigen Heimspiel gegen die U 23 des Karlsruher SC (15.30 Uhr, Bizerba-Arena), dass man das Positive aus diesem Spitzenspiel mitnehme: den spielerischen Ansatz also. „Es lag nicht an der Taktik, nicht an der Aufstellung, nicht daran, dass unser Bus bei der Anreise im Stau stand“, sagt Volkwein und fügt hinzu: „Es lag an uns, es lag an unserer schlechten Chancenverwertung, lag an sechs desaströsen Minuten.“

Die Devise nun: „Einmal schütteln und weitermachen“, erklärt Balingens Coach. „Ich bin mir sicher, dass die Jungs diese Lektion nun gelernt haben und es morgen besser machen werden“, so Balingens Kommandogeber weiter. „Wir werden wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.“
Den KSC beschreibt der Wehinger als spielstarken Gegner, welcher nur schwer einzuschätzen sei. Personell wird sich gegenüber dem Spiel in Nöttingen bei der TSG nichts tun.

Als Oberliga-13. tut sich die Karlsruher „Zweite“ noch sehr schwer, was aber angesichts des personellen und finanziellen Ausverkaufs im Sommer zu erwarten war. „Wir messen keinen Gegner an seinem Tabellenplatz“, sagt Volkwein dazu. „Wir werden den KSC also sicher nicht unterschätzen. Schon gar nicht nach Nöttingen.“

Aufrufe: 06.10.2017, 13:12 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor