2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
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Deutliche Rollenverteilung

Die TSG Balingen erwartet am Samstag das Oberliga-Schlusslicht aus Weinheim in der heimischen Bizerba-Arena.

Für Oberligist TSG Balingen steht am Samstag (15.30 Uhr, Bizerba-Arena) ein Pflichtsieg auf dem Programm: Die TSG ist Zweiter und empfängt das Schlusslicht TSG Weinheim. Derweil hallt das Derby gegen Reutlingen noch nach.

Schaut man auf die Fakten, kommt man vor dem Heimspiel der TSG Balingen gegen Weinheim an einer allzu deutlichen Rollenverteilung nicht vorbei. Aufsteiger Weinheim kassierte in bislang elf Spielen satte acht Niederlagen und stellt die zweitschlechteste Offensive. Balingen feierte hingegen bereits sieben Siege und glänzt mit dem viertbesten Defensivverbund. Zuletzt sicherten sich die Balinger einen 2:0-Arbeitssieg im Lokalkampf beim SSV Reutlingen. Schon davor lieferten sich die Kontrahenten aus Balingen und Reutlingen über die Medien ein hitziges Wortgefecht. So sagte Daniel Seemann, der im Sommer von der Kreuzeiche zur TSG kam, dass ihn die insgesamt stets „unruhige Stimmung“ in Reutlingen zu einem Wechsel bewogen hätte. Reutlingens Fußball-Vorsitzender Michael Schuster bezog zu einigen Kritikpunkten Seemanns Stellung: „Wir haben ihm klipp und klar gesagt, dass wir nicht mehr mit ihm planen.“ Der Offensivspieler sei beim SSV zwar mit einem Vertrag bis Juni 2018 ausgestattet gewesen, allerdings sei ihm nahegelegt worden, sich einen neuen Verein zu suchen. Schuster wiederum konnte sich dann einen Seitenhieb gegen Seemann ebenfalls nicht verkneifen: Der SSV habe sich auch deshalb von ihm getrennt, weil der sich mehrere private Eskapaden geleistet habe. „Wir haben immer wieder ein Auge zugedrückt“, sagte Schuster im Reutlinger Generalanzeiger.
Schmutzige Wäsche gab es in jüngerer Vergangenheit auch bei Balingens nächstem Kontrahenten TSG Weinheim. „Wir waren der Meinung, dass sich der Verein professioneller aufstellen muss - doch das ist nicht auf Wohlwollen gestoßen“, klagte Weinheims Aufstiegstrainer Dirk Jörns.
Der Klub aus der Rhein-Neckar Region konnte oder wollte Jörns Vorstellungen allerdings nicht finanzieren, wie Fußball-Abteilungsleiter Darko Vucic erklärte. Bereits das Teams aus der vergangenen Runde sei mit Blick auf die dürftigen Zuschauereinnahmen zu teuer gewesen. Viele Fußballfans schauten samstags lieber die Bundesliga auf Sky, meinte Vucic. „Das kostet uns pro Spiel 200 Zuschauer“, glaubt der Abteilungsleiter. Und: „Die meisten unserer Mitglieder sind jugendlich – und was machen die am Samstag? Genau: Fußball spielen“, bringt Vucic einen Kern des Zuschauerproblems auf den Punkt.
Trainer Jörns suchte sich daraufhin einen neuen Verein. Unter dem neuen Coach Christian Schmitt konnte sich Weinheim in der Oberliga noch nicht so richtig akklimatisieren. Sieben Punkte hat die TSG bisher erst auf dem Konto und bildet damit das Schlusslicht der Tabelle. Die Konkurrenz ist allerdings noch nicht enteilt. Der 1. Göppinger SV, der zurzeit auf Rang zwölf und damit am rettenden Ufer steht, hat nur fünf Punkte Vorsprung auf den Liganeuling.

Aufrufe: 019.10.2017, 22:00 Uhr
Michael Schneider - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor