2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
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0:4-Pleite für die TSG

Balinger Elf scheitert am abgebrühten SSV Reutlingen

Eine bittere Pille: Mit 0:4 (0:4) hat die TSG Balingen gestern Abend das Württemberg-Derby in der Oberliga verloren. Die Abwehr der Kreisstädter verteilte im Stadion an der Kreuzeiche Gastgeschenke.

SSV Reutlingen 05 - TSG Balingen 4:0

Auweia, das tat weh: Innerhalb von gut 25 Minuten hat sich die TSG Balingen gestern Abend im Flutlichtspiel beim SSV Reutlingen 05 jene vier Gegentore eingefangen, die am Ende das 0:4 aus Sicht der Kreisstädter bedeuten sollten. Und diese hatten den Gastgebern von der Kreuzeiche mit haarsträubenden Fehlern auf die Siegerstraße gebracht.

Eigentlich hatte die TSG das Derby gut begonnen und doch war sie nach einer Viertelstunde bereits in Rückstand geraten. Und das unglücklich. Lukas Foelsch, der vom Balinger Coach Matthias Zahn früh ausgewechselt wurde (24.), wollte den Ball im eigenen Feld zurückpassen, doch übersah dabei Marc Golinski. Der trieb den Ball in den Strafraum, bediente Daniel Schachtschneider auf links – und der legte das Leder aus elf Metern zum 1:0 im Tor der Kreisstädter ab (15.). Zuvor hatten die Balinger ein paar gute Aktionen gezeigt, denn schon nach zwei Minuten passte Kaan Akkaya das Spielgerät nach einem Flügellauf scharf zur Mitte, wo Stefan Vogler mit einer Grätsche nur haarscharf am Pfosten vorbeischoss (2.). Zweimal drang Turan Sahin dann über den rechten Flügel in die Reutlinger Gefahrenzone ein, beide Male wurde seine Hereingabe allerdings im letzten Moment geklärt (7.).

Der Rückstand nahm der TSG-Mannschaft fortan jede Sicherheit. Die Abwehr, die zuvor in sieben Spielen nur vier Gegentore kassiert hatte, leistete sich fortan einen Abspielfehler nach dem anderen – und die „Nullfünfer“ bestraften dies oftmals kaltschnäuzig: Abspielfehler TSG und SSV-Neuzugang Ivans Gomis war auf und davon, passte auf Golinski hinaus, der zu Eiberger, welcher sich TSG-Keeper Julian Hauser ausguckte und den Ball zum 2:0 im Tor versenkte (22.). Und das Balinger Debakel nahm seinen Lauf: von Anspiel weg vertändelten die Eyachstädter das Leder und über drei Stationen spielte die Reutlinger Schachtschneider frei. Der wartete, bis Hauser lag und schob den Ball zum 3:0 ein – keine 60 Sekunden nach dem zweiten Tor (23.).

TSG-Spieler Sahin hätte in der 32. Minute den Anschlusstreffer machen müssen, als er, von Marc Pettenkofer stark bedient, alleine vor Reutlingens Torwart Matthias Hamrol stand – doch er scheiterte bei dem Versuch.

So deutlich, wie es das Ergebnis vermuten ließ, war die Partie dann aber doch nicht. Im Gegenteil, gerade am Anfang war die Gast-Elf im Match die dominante Mannschaft gewesen. Im Spiel nach vorne war sie bemüht und hatte sich nach einer halben Stunde schon einen Eckball-Verhältnis von 8:0 (am Ende 12:0) herausgespielt. Doch der SSV war an Effektivität nicht zu überbieten: Schachtschneider spielte auf der linken Seite Golinski frei und der schoss ein – zum 4:0 (39.). Auch hier hatte sich Balingen davor einen unnötigen Ballverlust erlaubt.

Nach der Pause sahen die fast 1400 Zuschauer kaum noch nennenswerte Aktionen. Akkaya in die Arme von Hamrol (55.) und in der 63. Minute schoss Francis Ubabuike den Ball ins Balinger Außennetz. Er hätte die Kugel besser zur Mitte gespielt. Erneut war der SSV-Chance ein Stockfehler der Gäste aus Balingen vorangegangen, diesmal war der ansonsten solide Sascha Eisele über das Spielgerät gerutscht. Das zeitgleich eingewechselte TSG-Duo Rodriguez-Wissmann tauchte in der 70. Minute ein letztes Mal gefährlich im Reutlinger Strafraum auf. Wissmann indes verzog den Abschluss.

Bis zum Spielende verwalteten die „Nullfünfer“ ihre deutliche Führung dann souverän. Die TSG mühte sich, aber ihr gelang nichts mehr.

TSG Balingen: Hauser; Eisele, Fecker, Schreyeck, K. Akkaya (61. Rodriguez), Sahin (61. M. Wissmann), Müller, Vogler (82. T. Wissmann), Pflumm, Pettenkofer, Foelsch (24. Schuon).


Schiedsrichter: Maurice Kern (SV Sllnbch) - Zuschauer: 1.380
Tore: 1:0 Daniel Schachtschneider (15.), 2:0 Pierre Eiberger (22.), 3:0 Daniel Schachtschneider (23.), 4:0 Marc Golinski (39.)
Aufrufe: 019.9.2015, 08:15 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor