Schon nach 14 Minuten hatte Backnang mit 3:0 geführt und die Fans hofften insgeheim auf ein sich anbahnendes Schützenfest. Danach fanden die Hausherren allerdings kaum noch den Weg zum gegnerischen Kasten, was bei einigen Anhängern auf weniger Verständnis stieß. „Wir jammern auf einem sehr hohen Niveau“, hielt Beniamino Molinari dagegen: „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen.“ Der Trainer war mit der Vorstellung seiner Schützlinge absolut zufrieden, konnte den Wunsch der Fans nach mehr Toren aber durchaus nachvollziehen. Anfangs hatten die Gäste aus dem Badischen ein wenig mehr vom Spiel gehabt, ohne für Gefahr in der Backnanger Hälfte zu sorgen. Dann begann nach neun Minuten der kurze Torreigen. Aus dem Mittelfeld heraus landete ein Freistoß des starken Sebastian Gleißner bei Patrick Tichy, den aufgerückten Innenverteidiger hatte Weinheims Abwehr im Fünfmeterraum offenbar vergessen. Er hatte deshalb keine Mühe, zur 1:0-Führung abzustauben.
Nur 180 Sekunden später machte sich Backnangs Torjäger Mario Marinic selbst ein Geburtstagsgeschenk. Wieder war einFreistoß im Mittelfeld der Ausgangspunkt, dieses Mal schnappte sich Oguzhan Biyik den Ball. Der Kapitän, der ein Vorbild in Sachen Einsatzwillen war, zirkelte die Kugel auf den Kopf von Marinic – 2:0. Die Anhänger der Murrtaler kamen aus dem Torjubel kaum heraus. Zwischen dem zweiten und dritten Treffer verstrichen sogar nur zwei Minuten. Es war Linksverteidiger Yannik Dannhäußer, der einen sehenswerten Sololauf von der Mittellinie mit dem 3:0 abschloss. Nach einer Viertelstunde war die Messe gelesen. Backnangs Tatendrang schwand spürbar – immerhin probierten es Biyik (19.) und Marinic (40.) noch mit Distanzschüssen, die ihr Ziel jedoch knapp verfehlten. Weinheim präsentierte sich derweil viel zu harmlos, um sich dem von Pascal Bertram sicher gehütete Tor wirklich gefährlich zu nähern.
Dass sie auch im Verwalten eines klaren Vorsprunges ihr Metier verstehen, zeigten die Etzwiesen-Kicker im zweiten Durchgang eindrucksvoll. Vier Minuten waren gespielt, als der Backnanger Schlussmann Bertram von Yannick Schneider aus 18 Metern zum ersten und zugleich einzigen Mal ernsthaft geprüft wurde. Er sicherte die Kugel in souveräner Manier, anschließend plätscherte die Partie so vor sich hin. Die einen wollten und mussten auch nicht mehr, die anderen konnten wohl nicht. Nennenswerte Möglichkeiten ergaben sich in der Schlussphase nur noch für die Einheimischen. Eine Hauptrolle spielte zweimal der eingewechselte Marcel Zimmermann. In der 67. Minute köpfte er den Ball knapp an Weinheims Kasten vorbei, zehn Minuten vor dem Abpfiff drosch er das Leder weit über das Gebälk hinaus. Neun Punkte aus den letzten drei Spielen, zehn insgesamt – eine gute, aber auch notwendige Bilanz mit Blick auf die anstehenden Duelle mit den Titelanwärtern aus Bahlingen, Ravensburg und Bissingen.
TSG Backnang: Bertram – Friz, Tichy, Bauer, Dannhäußer – Biyik, Gleißner – Coutroumpas (78. Armbruster), Sessa (72. Baez-Ayala), Geldner (64. Zimmermann) – Marinic (87. Reyinger).
TSG Weinheim: Yetkin – Roumeliotis, Glässer, Engel – Goudar (80. Gärtner), Keller (57. Cermjani), Königsmann – Schneider, Karlidag – Friedrich (46. Tesfagaber), Köse.
Tore: 1:0 (9.) Tichy, 2:0 (12.) Marinic, 3:0 (14.) Dannhäußer. – Schiedsrichter: Maier (Offenburg). – Zuschauer: 200.
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